Hätte Deutschland damals die Sowjetunion übernommen, wenn die Kälte/Winter nicht gewesen wäre?

8 Antworten

Nein, weil es weniger der Winter, sondern eher der Schlamm, der Verschleiß und die riesigen Nachschubwege waren, die zum Scheitern von Barbarossa führten.

Vor Moskau war die Wehrmacht bereits stark abgekämpft und hatte ihren Angriffschwung bereits maßgeblich verloren (die Kälte gab ihr dann den Rest).

Im Schutze der Erlahmung der Wehrmacht (und begünstigt durch Informationen, Japan würde neutral bleiben), konnte die Sowjetunion anschließend frische Truppen an die Front bringen und die Deutschen zurückwerfen.

Die Chance einen Marsch nach Moskau erfolgreich hinzulegen, die Stadt einzunehmen, war bereits im Spätsommer 1941 hauchdünn und zum Herbst 1941 unmöglich geworden, der Krieg nach wenigen Monaten bereits verloren. Alle Spekulationen über ein wenn und aber sind unnötig und hätten gleiches Ergebnis erbracht, der Winter war nicht mehr ausschlaggebend, beschleunigte nur das unvermeidliche: Die Niederlage im 2. Weltkrieg.

Im Beispiel Sowjetunion ist die militärische Strategie Hitlers, dessen andere Vorstellung im Hinblick auf die Führung des Krieges bereits in Frankreich und zum Teil auch in Polen, stark von der Generalität der Wehrmacht abwich und dort schon zu heftigsten Debatten am Lageplan, als auch zum Stopp vor Dünkirchen sorgten, als Paradebeispiel für seine Dickköpfigkeit bestens zu erkennen, was ebenfalls ein Punkt für eine Niederlage im Ostfeldzug war. Auch hier wich er von der Absicht des OKH ab, das den Hauptstoß gegen Moskau richten und die Vernichtung des Feindes im Zentrum seines Landes und seiner Macht vorschlug. Hitlers strategische Überlegungen resultierten primär aus politischen und kriegswirtschaftlichen Erwägungen. Er wollte die Entscheidung auf den Flügeln suchen, im Norden Leningrad nehmen, die Verbindung zu den befreundeten Finnen herstellen, die Herrschaft über die Ostsee gewinnen, den Nachschub für den linken Heeresflügel (über die Ostsee) und die linke Flanke des Ostheeres sichern und im Süden die Ukraine nehmen, die Rohstoffe nutzen, die Rüstungsstätten im Donezk-Gebiet für die Wehrmacht einspannen und schließlich die Erdölfelder des Kaukasus ausbeuten. Erst danach sollte Moskau, 1941 wichtiger als in den Kriegen, die Karl XII. von Schweden und Napoleon I. gegen Russland führten, genommen werden.

Zum Ende 1942 hat Hitler keine strategischen Einfälle mehr, einen Kriegsplan gab es seitdem nur noch ansatzweise. Seit 1942 scheut Hitler militärische Risiken und jede bewegliche Operationsführung auf längere Sicht, er gibt, was nach Lage der Dinge gelegentlich nötig gewesen wäre eroberte Gebiete nicht freiwillig preis, entblößt Nebenkriegsschauplätze und Nebenfronten auch zugunsten entscheidender Kriegsschauplätze nicht und schiebt unangenehme Entscheidungen so lange wie nur irgend möglich hinaus, auch wenn es nötig ist, rasche Entscheidungen zu fällen.

Während er nach 1935 hektisch drängte, ist er jetzt übervorsichtig, starrsinnig, greisenhaft beharrlich und macht, wie Stalin 1941 vor Moskau, die Verteidigung jedes Quadratmeters Boden um jeden Preis zum alleinigen Prinzip seiner militärischen Führung . Der immer misstrauischer werdende Hitler trotz aller Erfahrungen wird zunehmend unbelehrbar. Vorschläge, gleichgültig woher sie kamen, erschienen ihm nicht mehr als Ergänzungen und Hilfen, sondern als Versuche, ihn sich zu unterwerfen. An seinem inzwischen beängstigend spürbar gewordenen Misstrauen und Argwohn, seinen immer häufiger auftretenden Wutanfällen und dem aggressiv rechthaberischen Starrsinn scheitern die meisten Militärs: alle Oberbefehlshaber des Heeres, von Hammerstein, von Fritsch und von Brauchitsch, sämtliche Chefs des Generalstabes des Heeres.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

Wäre möglich, genauso wenn die Militärhilfe der USA ausgeblieben wäre oder wenn Stalingrad anders verlaufen wäre. Aber was soll's, wir haben verloren und das ist ganz gut so.

Nein, das Land ist viel zu groß um es mit einem 80 Millionenvolk dauerhaft zu besetzen.

Denk an Napoleon, der auch seine letzten Reserven aufgebraucht hat, um Moskau zu erobern. Er marschierte zwar in Moskau ein, hatte aber nicht mehr die nötigen Ressourcen um Moskau langfristig zu halten.

Hätte Wehrmacht wirklich Sowjetunion halten können, wenn man bedenkt, dass USA immer mehr im Westen einmarschiert?

IceT1701  07.08.2023, 18:20

Das war erst 3 Jahre danach.

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LortOnY  07.08.2023, 18:23
@IceT1701

Nein! Napoleons Feldzug gegen Russland war 1812. Zweiter Weltkrieg war 1939-1945.

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