Habt ihr schon mal bei einer Langstreckenwanderung, bzw. einem Mammutmarsch mitgemacht?
Ich meine jetzt nicht mehrtägige Wanderungen mit verschiedenen Etappen, sondern solche Veranstaltungen wie den Mammutmarsch, bei denen man an einem Tag eine lange Strecke wandert. Bei Mammutmarsch gibt es z.B. 30 km, 60 km und 100 km. Habt ihr das schon mal ausprobiert? Ich habe das Wandern für mich entdeckt, aber noch keine so lange Strecke gemacht. Vielleicht wäre das ja ein spannendes Ziel, was denkt ihr?
6 Antworten
Da hab ich mehrmals eine 42km Strecke und einmal eine 50km Weitwanderung gemacht. Das war allerdings eine Zeit, in der ich an jedem Wochenende eine 20km Wanderung gemacht habe. War dennoch extrem anstrengend und bei 50km war ich echt an meiner persönlichen Grenze. Das waren jeweils Sonder-Veranstaltungen, die ich aber nur immer einmal im Jahr gemacht habe.
Wenn man am Wandern Spaß hat - dann kann man sich das durchaus mal als ein Ziel vornehmen - ist unheimlich befreiend, wenn man es schafft. Nur: ich würde mich echt gut drauf vorbereiten = trainieren, sonst ist der Spass schnell vorbei.
Was man da übrigens machen kann: der IVV (ist ein Wanderverein) bietet fast an jedem Wochenende Wander-Veranstaltungen mit 5, 10 und 20km an (42 und 50 nur ausnahmsweise). Die Veranstaltungen sind an vielen Orten in DE. Die sind sehr gut organisiert mit Raststellen dazwischen, Brotzeit an Start und Ziel, die Strecken sind sehr gut gekennzeichnet. Man hat bei Teilnahme eine Versicherung und kann sich auch im Notfall holen lassen (meistens). Wenn man gut drauf ist, dann läuft man z.B. erst die 20 und wenn alles OK ist, danach nochmal sie 10km. Sind praktisch immer Rundwanderungen. Noch größere gibt es dort auch - hab ich aber nie gemacht.
Ok - ein Profi würde drüber vielleicht lachen, aber für mich waren das echt die Hämmer.
Genau - langsam aufbauen und rangehen, dann schaffst du das.
Ist wirklich ein richtig gutes Gefühl, wenn du das erste Mal die 30km oder 42km schaffst. (auch an den Füßen).
Nachlegen kannst du immer noch.
PS: Bei Hitze (Schwitzen) war es immer sehr hilfreich, gesalzene Erdnüsse zum Knabbern dabei zu haben.
Ein Freund hat sich an der 100 km Strecke versucht und hat nach 54 km aufgegeben. Versuch es doch auch einmal...
Ich würde glaube ich erst mal mit den 30 km anfangen, wenn das gut geht das nächste mal 60 und dann erst die 100.
Damals als Wehrpflichtiger bei der Bundeswehr. 40 Kilometer-Marsch mit Sturmgepäck. In "Knobelbechern". Ich war fix und fertig, und meine Füße haben geblutet.
Das hab ich in der Rekruten und Unteroffiziersschule oft praktiziert.
Wir haben untrainiert mit 15km Nachtmarsch begonnen, dann 20km, 30km, 50km, 80km und dann später auch mal 100km OL (Orientierungslauf).
Habe ich vor Jahrzehnten.
Gegen Ende meiner instruction (Grundausbildung) bei der légion étrangère waren wir noch 48 Mann. Es waren aber nur 35 légionnaires von den régiments angefordert. Also marschierten wir, Ende offen, keine Kilometerbegrenzung. Erst in die Pyrinäen, dann wieder herunter Richtung Mittelmeer. Der Marsch endete erst als 13 Mann zusammengebrochen waren und nicht mehr weiter konnten. Sie kamen in die infirmerie (Sänitätsabteilung), wurden ein bißchen aufgepäppelt und dann entlassen.
Marche ou creve, légionnaire .... Wir anderen wurden in die régiments versetzt, ich kam zu den Fallschirmjägern, zum 2°REP nach Corsica.
Wow - das hat aber mit Wandern wirklich nichts mehr zu tun. Da geht es drum, den Körper dazu zu zwingen, was zu machen, was er weder will noch kann. Schaffst du das, dann wirst du auch im Kopf anders.
Chapeau.
Da hast Du Recht, da ändert sich Deine Sicht auf Menschen, auf Dich selbst und darauf was Du leisten kannst und was nicht. Marche ou creve, légionnaire. Marschier oder krepier. Et moi, je marche. Und ich, ich marschiere.
Das verändert Dich tatsächlich für immer. Man sagt nicht umsonst :
Tu peut quitter la légion. Mais la légion te ne quitte jamais. Du kannst die légion verlassen, aber die légion verläßt Dich nie.
Das ist genau, was ich meinte: solche Episoden / Erlebnisse verändern deinen Kopf für den Rest des Lebens.
Mit den unzureichenden Mitteln wie der Wehrpflicht etc. erreichst du das nicht. Da gehört viel mehr dazu.
Das habe ich als Kind mit meinem Vater manchmal gemacht, die ersten Male die 10 km und irgendwann dann die 20 km :-) Ich würde auch erst mal auf die 30 km hinarbeiten.