Gründe/Motivationen d. Bundeswehr beizutreten?
Ehrlich gesagt bin ich (21) weder patriotisch veranlagt, noch habe ich Freunde und Verwandte die jemals beim Bund gedient haben. Tatsächlich hat jeder mit dem ich über mein Entschluss geredet habe lediglich erwidert, dass die Herren beim Bund doch allesamt "Mörder" sind und jeden Deppen als "Kanonenfutter" annehmen. Zudem fielen Behauptungen das ich dort keine richtige Ausbildung bekomme (Die ich ja angestrebt habe) und bloß von Leuten die auf "harter Kerl" machen, getriezt werde. Man hat mir nahegelegt, dass beim Bund immer dicke Luft herrscht, viele Soldaten depressiv werden und Suizid begehen etc. pp.
Alles in einem konnte keiner meine Freunde/Verwandte mir auch nur ein positiven Aspekt für die Bundeswehr nennen, obgleich ihr Behauptungen lediglich auf Erzählungen von Leuten, die andere Leute kannten, die beim Bund waren, basieren o.ä.
Das war mir aber ehrlich gesagt auch egal. Immerhin sitze ich mit einem guten Schulabschluss (Gesamtschule: 2,1) und soliden Abiturzeugnis (2,5) in welchen eine schulische Ausbildung (inkl. separates Zeugnis 2,6) mit inbegriffen war, seid knapp 2 Jahren Zuhause rum. Ich hatte UNZÄHLIGE Bewerbungsgespräche. Bewerbungsgespräche, wo manche ab und an waren mir eine Ausbildung anzubieten, sich dann aber doch nicht meldeten. Bewerbungsgespräche, die zu 1-Monatigen Praktikas geführt hat, in welchen man mich als kostenlose Arbeitskraft missbraucht hat.
...Und ob ihr es mir glaubt oder nicht: Bewerbungsgespräche in welchen ich wortwörtlich im KELLER, eines "Geschäftsführers" war und auf einen Wackelhocker auf welchen ein Motoradsitz drauf montiert wurde ein Fragebogen ausfüllen musste, wärend die 3-JÄHRIGE NACKTE TOCHTER mit 2 Hunden um mich - einen Fremden im Haus des "Geschäftsführers" - herumtolte. Ich habe das Bewerbungsgespräch wohlgemerkt nach 10 Minuten abgebrochen.
An dieser Stelle: Vielen Dank an die Arbeitsagentur, dass ihr mir über 2 Jahre hinweg Stellenanzeigen für solcherlei Kleinstunternehmen geschickt habt. Ich bin mir sicher, dass ein Geschäftsleiter, dessen Firmensitz im Keller seines Hauses liegt und nicht mal 5 Beschäftigte hat und sich geschweige denn nicht mal richtige Stühle leisten kann, mir sicher eine glorreiche Ausbildung hätte darbieten können. -_-
Aber ich merke schon. Ich schweife ab. Alles in einem wollte ich sagen, dass meine einzige Motivation dem Bund beizutreten, dass Geld ist, welches ich dort verdiene. Klar. Kameradschaft hin und her - ist vielleicht eine feine Sache. Abwechslung, Sport. Alles recht schön. Aber das steht nicht für mich im Vordergrund. Ich dachte halt, dass sich die Bundeswehr nebst dem Geld auch ganz gut auf meinen Lebenslauf macht und ich nach 8 Jährchen bessere Chancen habe auf einen Platz in der freien Wirtschaft - Oder was meint ihr?
Ich persönlich bin kurz davor mich mustern zu lassen. Habe nämlich echt kein bock mehr mich nebenbei als Aushilfskraft im Einzelhandel knechten zu lassen, wo ich nichts außer Rückenschmerzen kennenlerne.
4 Antworten
In vielen Städten gibt es die Karrierecenter der Bundeswehr. Dort kann man dir genauere Vorschläge machen: Welches Studium wird finanziert, besteht die Möglichkeit (wenn du kein Berufssoldat wirst, aber dich als Zeitsoldat verpflichtet hast) im öffentlichen Dienst (zB. beim Zoll) übernommen zu werden ?
Du musst nicht unbedingt an Kampfhandlungen teilnehmen: Es gibt den Bereich Technik/ Instandhaltung, den Sanitätsdienst (evtl. mit Studium zum Arzt), den Bereich Kommunikation/ Funk.
Du denkst bestimmt noch nicht an deine spätere Rente--aber auch hier kannst du bei der Bundeswehr Punkte sammeln.
Wenn du also sportlich bist (im Sinne von belastbar und fit), solltest du dich informieren.
Du musst nicht unbedingt an Kampfhandlungen teilnehmen
Das würde ich so nicht unterschreiben.
Du erfüllst theoretisch die Voraussetzungen für die Offizierslaufbahn. Dort wäre ein Studium möglich, in der Feldwebellaufbahn eine zivil anerkannte Berufsausbildung.
Entgegen aller Aussagen ist in den Laufbahnen ein Auslandseinsatz nicht auszuschließen, das sollte dir bewusst sein.
In meinen Augen ist eine militärische Laufbahn nicht das Richtige für dich. Es gehört etwas Überzeugung für die Sache dazu, die hast du bislang nicht.
Nimm Kontakt zur nächsten Beratungsstelle der BW auf, mach einen Termin und höre dir an, was der Karriereberater dort zu sagen hat. Vielleicht leistet er Überzeugungsarbeit.
Hast du eine Ausbildung? Möchtest du bei der Bundeswehr eine machen? was möchtest du für eine Ausbildung machen? Darüber würde ich mich vorher informieren.
sonst steht du nach 8 Jahren wider da und hast nichts.
Also die meisten die ich kenne gehen wegen dem Geld hin. Da möchte keiner Krieg spielen
Ich finde es besser ehrlich zu sein (Motiv Geld) als über Vaterland oder andere angeblich wohlklingende Motive nachzudenken. Du kannst dich ja auch zur Marine melden: Flüchtlinge in Schlauchbooten retten, Handelsschiffe vor Piraten schützen, an UN-Missionen teilnehmen: Das klingt doch wirklich super !!! Manche gehen nur zur Marine, weil die Uniform so schick ist.
Dann lass es sein. Stell dir vor du gehst in einen Einsatz. Einiges ist auch richtig anstrenend. Leute, die ausschließlich des Geldes wegen kommen sind nicht gerne gesehen. Bei dir fehlt das ganze Werteverständnis und die Motivation ja komplett, traurig. Genauso wie das was deine Familie und deine Freunde reden, obwohl sie es selbst nicht aus erster Hand wissen!!!
Ich will arbeiten - Was ist so schlimm daran, frage ich mich? Wieso ist es bei der Bundeswehr vorausgesetzt irgendeiner "Ideologie" zu folgen? Reicht es nicht, wenn ich einfach mein Job mache, wie es jeder andere auch tut?
Das hat mit Ideologie nichts zu tun. Das sind einfach Werte, die wichtig sind, um zusammen am besten bestehen zu können. Außerdem hast du doch zivil viel bessere Möglichkeiten Geld zu machen und musst dich dabei viel weniger anstrengen.
Nein. Ja. Fachinformatiker - Bereich ist völlig egal. Habe mich mehr als genug informiert. Jedoch habe ich Sorge daran, dass ich mit den falschen Motivationen zur Bundeswehr gehe. Sorge, dass ich der einzige bin, der nur wegen finanziellen Gründen dem Bund beitritt. Sogesehen hat dort jeder Zweite die dramatischsten und tollsten Beweggründe, weshalb man das Land verteidigen will.