Grammatikalische Verwendung von "auch"
Kann man das Wort "auch" vor das Wort stellen, auf das es bezogen ist? Beispiele: "Ihre Mutter hatte die Kette um den Hals, die auch sie (die Tochter) gerne trug." "Es handelt sich hierbei um die Liebe, die auch er gerne erfährt." Für mich klingt das nämlich vollkommen richtig, mir wurde das jedoch schon oft in Schularbeiten angestrichen und mit "sie auch" bzw. "er auch" verbessert. Ist es wirklich falsch, das "auch" voranzustellen, wenn man damit teilweise sogar etwas betonen möchte, wie beim zweiten Satz, wo es heißen soll, dass er eine der Personen ist, die Liebe gerne erfährt, nicht dass sie Liebe eines der Dinge ist, die er mag. Und wenn jemand auf meine Frage antwortet, was mich sehr freien würde, dann bitte, wenn er es weiß und nicht auf sein eigenes Gefühl vertraut und möglicherweise daneben liegt. Außerdem weiß ich, wie man googlet, habe aber dort keine Antwort auf meine Frage gefunden.
5 Antworten
Natürlich ist diese Stellung von "auch" richtig, wenn du einen Satzteil betonen willst. (auch sie // auch er)
Natürlich geht das. Je nachdem, was du sagen willst, mußt du die Reihenfolge sogar ändern.
. . . die Liebe, die er auch gerne erfährt. Hier liegt die Betonung auf Liebe. Neben anderen Dingen auch die Liebe . . .
. . . die Liebe, die auch er gerne erfährt. Hier liegt sie Betonung auf er. Nicht nur andere Menschen, nein, auch er . . .
Zur beabsichtigten Betonung der Person ist einzig die bemängelte Reihenfolge korrekt.
Im anderen Fall liegt die Betonung auf "auch" und die Liebe oder Kette ist bloß als als weirere "Zugabe" zu verstehen. Das wäre Unfug.
Die Voranstellung von "auch" wird im Deutschen zur besonderen Betonung verwendet.
Er war auch hier (normal)
Auch er war hier (betont in diesem Fall das Subjekt)
Wortpartikel können dir nicht als Fehler angestrichen werden, weil du ja selbst entscheidest, welchen Satzteil du relativieren, betonen oder steigern willst.