Goethes Gedicht "Selbstbetrug" wie muss die zweite Strophe gedeutet werden?

1 Antwort

In der ersten Strophe glaubt das lyrische Ich, dass der Vorhang im Nachbarhaus sich bewegt hat, weil die Nachbarin heimlich nach dem lyrich Ich schaut.

In der zweiten Strophe "verzeiht" das lyrische Ich der Nachbarin etwas, was ihm den ganzen Tag einen heimlichen Groll gegen die Nachbarin beschert hat.

In der dritten Strophe erkennt das lyrische Ich, dass es sich getäuscht hat. Nicht die Nachbarin hat hinter dem Vorhang nach im geschaut, sondern der Wind hat den Vorhang bewegt, Von einer Liebesgeschichte ist nichts mehr übrig.

ChaniSunshine 
Fragesteller
 16.10.2011, 19:10

Danke, aber was ist mit "Doch leider hat das schöne Kind dergleichen nicht gefühlt" , einfach nur darauf bezogen, dass sie ihn nicht angeschaut hat durch den Vorhang und ihn bewegt hat, oder auf Groll in der 2. Strophe bezogen? Und hättest du ne Vermutung, warum er die Nachbarin Kind nennt? Ist damit wirklich gemeint, dass sie nen Kind ist, oder weil sie sich so verhält`?

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Schuhu  16.10.2011, 21:14
@ChaniSunshine

Kind nennt er sie, weil die damaligen Männer sehr junge Frauen als "Kind" bezeichneten. Darin war aber nicht die Herablassung, die wir heute darin sehen würden. Das lyrische Ich bedauert, dass die junge Frau von seinen aufgewühlten Gefühlen (in der zweiten Strophe) nichts weiß und sie auch nicht erwidert.

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