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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Uuuh, eine interessante Frage. Ich beantworte das mal aus meiner Sicht als Mitarbeiter der Drogenhilfe Schwaben. Meine Kolleg*innen von mudra und Mindzone dürfen gerne auch ihre Sicht dazugeben.

Zunächst mal sehe ich es gar nicht als Ziel der Beratung oder auch der Prävention, dass wir den Drogenkonsum beenden wollen. Ich gehe stark davon aus, dass es immer Drogen geben wird, denn seit es Menschen auf der Erde gibt, nehmen diese auch berauschende Mittel zu sich. daran werden wir nichts ändern können. Und muss man ja auch nicht unbedingt. Ich sehe es eher als Ziel unserer Arbeit, Menschen zu helfen. Zum Beispiel dabei, nicht süchtig zu werden oder anderweitig Schaden durch den Konsum zu erleiden. Oder dabei, wieder aus einer Sucht herauszukommen. Und dabei, bewusste Entscheidungen in Bezug auf Substanzkonsum zu treffen.

Das passiert natürlich auch durch "Aufklärung" über Wirkungen und Risiken, Safer Use, Rechtliches und so weiter. Das ist aber nur ein kleiner Teil unserer Arbeit. Es geht nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch darum, die Menschen dazu anzuregen, sich mit ihrem Konsumverhalten kritisch auseinander zu setzen und es zu reflektieren. Und bei Bedarf, wenn etwa jemand eine Veränderung wünscht, stehen wir unterstützend zur Seite.

Und ja, da glaube ich schon, dass unsere Arbeit etwas bewirken kann. Nicht bei jeder Person und nicht in jeder Situation. Aber wenn wir bei ein paar Menschen dazu beitragen können, dass es ihnen gut/besser geht, sehe ich das schon als großen Erfolg.

Und würde ich nicht daran glauben, dass unsere Arbeit auch was bringt, könnte ich diesen Job wohl nicht machen. :)

Viele Grüße

Peter vom DigiStreet-Team der Drogenhilfe Schwaben