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"Masturbstionsräume" ist das falsche Wort (wäre auch nicht "nötig": insbes. Mädchen masturbieren gerne während der Schlafpausen, und wenn auch nur eine das kann, können es bald alle).

Aber ja, "Nacktspielräume" oder "Körpererkundungsräume" gibt es durchaus:

"Sexuelle Handlungen von Kindern werden in der Regel unter dem Blickwinkel, der Erfahrung und der Lebensweise des Erwachsenen betrachtet, verstanden und interpretiert. Sexualität wird dabei oft reduziert auf Fortpflanzung und den Genitalbereich. Die kindliche Sexualität ist dagegen weniger zielgerichtet und stärker durch Spontaneität und Ausprobieren gekennzeichnet.

Grundsätzlich hat Sexualität in allen Altersgruppen mit dem Suchen und Erleben körperlichen Genusses zu tun. (...) Wenn Kinder ihrer Neugierde, ihrem Lustprinzip und ihrem Bedürfnis nach körperlicher Nähe folgen, gehört das zu den normalen kindlichen Betätigungen. (...) Neugierde, erste Erfahrungen mit der Körperlichkeit und Geschlechtlichkeit - meist durch Ausprobieren mit dem gleichen Geschlecht - helfen, ein positives Verhältnis zum Körper zu entwickeln." (Dipl. Soz. Päd. Dorothea Hüsson, Kinder- und Jugendlichentherapeutin bei Wildwasser)

Wie so etwas praktisch aussieht, kann man hier mal nachlesen: Hinter dem Sternchenvorhang: Sexualität bei Kindern (kostenlose Anmeldung erforderlich)

Der sexualpädagogische Hintergrund: Sexualität in Kindertagesstätten - immer noch ein Tabu?

Problem: Die Eltern müssen natürlich zustimmen. Wenn man "normalen" deutschen Eltern erklärt, wozu das gut ist und was da (nicht) geschieht, ist das ggf. leicht umsetzbar. Problematisch wird es natürlich bei konservativ-religiösen Eltern, aber die schicken ihre Kinder ohnehin möglichst in konfessionelle Kitas.

Aber insbes. Menschen mit Migrationshintergrund aus dem islamischen Kulturkreis, haben damit ein Problem. Da kann ich mich noch an einen Skandal erinnern, wo eine Kita nur die 21 "biodeutschen" Elternpaar angefragt hatte (der Wunsch nach einem "Nackspielraum" kam von einem Kind nach dem FKK-Urlaub).

Die haben alle zugestimmt, der Raum wurde eingerichtet und nur deren Kindern durften den Raum dann nutzen. Aber die 7 oder 8 muslimischen Kinder haben davon natürlich auch was gemerkt, es ihren Eltern erzählt und die waren dann arg angepisst.

Aber generell, wenn das von Anfang an Teil des Konzepts ist, ist das natürlich machbar. Wer damit ein Problem hat, muss dann halt ggf. eine andere Kita suchen, oder sein Kind zuhause behalten ...

hansibamsi  14.03.2024, 01:14

was läuft eigentlich mit unserer Gesellschaft schief, dass man sowas als in Ordnung empfindet? Die von den Kitas, die es versuchten, initiierten Spielregeln sind so klar definiert, dass es EINDEUTIG um sexuelle Vorgänge geht.
Es mag "normal" sein, dass Kinder sowas "heimlich" machen... aber es ist doch ganz sicher nicht normal, für sowas dann auch explizite Örtlichkeiten zu schaffen, so als wäre es ERWÜNSCHT. Unglaublich.

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Garlond  01.04.2024, 12:03
@hansibamsi

Ich kann gar nicht verstehen, wie du etwas gegen die Einrichtung solcher Räume haben kannst.
Damit verhindert man doch gerade das alle mit dem Thema konfrontiert werden und nur die, die das auch wollen, mitmachen.

Die Alternative wäre doch, Kinder, die sich ausziehen, oder ihren Köper entdecken und erkunden, beizubringen, dass Körperlichkeit falsch ist.

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Libertinaerer  01.04.2024, 13:07
@Garlond

Vergiss es!

Sachlich gesehen gibt es viele Gründe dafür, deswegen macht man es ja auch.

Aber es widerspricht halt grundlegend dem Weltbild einiger Menschen, die mit einer problematisierten Sexualität aufgewachsen sind bzw. erzogen wurden:

"Das Schlimmste an der christlichen Religion ist ihre krankhafte und unnatürliche Einstellung zur Sexualität." (Prof. Bertrand Russell, Philosoph und Nobelpreisträger)

"Die bedeutendste negative Leistung des Christentums war die 'Problematisierung' der Sexualität (...) Wir brauchen eine Geisteshaltung, die in der Sexualität kein 'Problem', sondern ein 'Vergnügen' sieht. Den meisten Leuten fehlt dazu die Sicherheit - und oft auch die Liebe." (Dr. Alex Comfort, Arzt, Psychologe, Wissenschaftler und Schriftsteller)

Und mit meistens einer christlichen Union in der Regierung (ggf. mit willfährigem Koalitonspartner), wurden ihre Moralvorstellungen früher halt berücksichtigt - zumal als die Union selbst zum großen Teil noch rechts-außen stand (insbes. was die "Sexualmoral" anging).

Die Zeiten sind vorbei, die Union ist zur Mitte gerückt, das Christentum befindet sich zudem gerade im freien Fall, es wird auch nicht mehr "besser" für sie werden. Also wettern sie lautstark. Es bleibt ihnen ja auch nichts anderes übrig.

Und dann werden sie halt aufgefahren, die klerikal-faschistischen Kampfbegriffe wie "Frühsexualisierung" und es wird Angst gemacht mit "Pädophilie".

"Es wird immer Menschen geben, die mit Angst auf die Lebendigkeit des Sexuellen reagieren und ihre Angst in feindseliges Agieren ummünzen, in Unterstellungen und Diffamierungen (...). Sehr häufig paart sich dies mit einem völligen Mangel an fachlichem Wissen." (Prof. Dr. Ulrike Schmauch, Sozialwissenschaftlerin, Sexualwissenschaftlerin und Sexualpädagogin)

"Sexuelle Unterdrückung, so grausam und ungerechtfertigt sie auch sein mag, hat immer eine 'Begründung' gehabt.

Diese kann vom einfachen religiösen Dogma bis zur pseudo-wissenschaftlichen Theorie reichen, aber ganz gleich wie sie aussieht, sie hat eine grundlegende Eigenschaft: Einer rationalen Auseinandersetzung ist sie nicht zugänglich.

Selbst wenn sie keinerlei Sinn ergibt und viele Male widerlegt wurde, wird sie dennoch immer wiederholt. Ihre wirkliche Funktion ist schließlich nicht so sehr, Skeptiker zu überzeugen, als das Gewissen ihrer Verfechter zu beruhigen, eine Funktion, die sie stets bemerkenswert gut erfüllt. (...)

Aber all dies spielt für die Intoleranten keine Rolle. Da ihr Glaube nicht auf Einsicht beruht, kann Einsicht ihn auch nicht erschüttern. Wenn es also um sexuelle Unterdrückung dieser Art geht, haben wir es nicht mit sachlichen, wohlüberlegten Schlussfolgerungen, sondern einfach mit Vorurteilen zu tun." (Prof. Dr. Erwin J. Haeberle, Sexualwissenschaftler)

Es ist vollkommen sinnfrei, mit ihnen zu "argumentieren". Das interessiert sie nicht. Fundamentalisten lassen sich nicht "überzeugen".

Es gibt zwar viele Christen, die selbst mit dieser Sexualmoral ihre Probleme haben (auch in der katholischen Kirche). Aber hier reden wir vom "harten Kern" ...

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Garlond  01.04.2024, 15:43
@Libertinaerer

Lass mich doch, ich versuche ja nur Logikfehler in der Argumentation aufzudecken.

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Libertinaerer  02.04.2024, 04:37
@Garlond

Ja, guter Punkt und sinnvoll!

Ändern wird das ihre Haltung nicht, aber für unentschlossenen aber offenen Leser:innen natürlich hilfreich.

Mache ich selbst auch oft ... %-)

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Das sind keine richtigen ,,Masturbationsräume“

Und der Vorschlag wurde meines Wissens nach abgelehnt.

Wenn ich TikTok lese wird mir schon wieder schlecht.

Warum werden solle Verdummungsmedien immer wieder als Quelle hergenommen?

Warum nicht einmal denken bevor man klickt? Dafür gibt es doch sogar eine Seite im Internet, die einem beim Denken helfen kann:

https://www.mimikama.org/masturbationszimmer-in-kitas-was-ist-das-denn-nun-wieder/

Meine Meinung dazu:
Leute die TikTok für voll nehmen, sind genauso lost wie Bildzeitungsleser.