Gibt es Widerstände wenn ich einen 12V 55W Scheinwerfer habe aber er nur 30 Watt verbrauchen darf?

1 Antwort

Diese Widerstände gibt es. Allerdings braucht es ja den richtigen Wert, damit nur 30 Watt verbraten werden. Am Ende ist die Lampe gerade mal ein viertel so hell, da der Widerstand ja ebenfalls Leistung "verheizt".

Da es sich bei Deiner Lampe vermutlich um eine Auto-Halogenlampe handelt, berechnen wir erstmal den bei 55 Watt fließenden Strom. Die Betriebsspannung darf man bei Autolampen nicht mit 12V ansetzen sondern mit 13...14 Volt.

55/13=4,2, also 4,2 Ampere. Der Heißwiderstand der Lampe beträgt folglich
 13/4,2=3,1, also rund 3,1 Ohm.

Um an 13V 30 Watt zu verheizen ist ein  Strom von 2,3 A notwendig. Der Widerstandswert, um einen solchen Strom bei 13 Volt fließen zu lassen bertägt 13/2,3= 5,65; also 5,65 Ohm.

Von diesem Wert ziehen wir den Heißwiderstand der Halogenlampe ab, also 5,65-3,1=2,55; also 2,55 Ohm.

Schließt man also einen Widerstand von 2,55 Ohm in Reihe mit Deiner Lampe, so werden rund 30 Watt verbraucht. 

Kommen wir zur Belastbarkeit des Widerstands. Rechnerisch bleiben an dem Vorwiderstand rund 5,85 Volt hängen. Bei 2,3 A ergibt das eine Widerstands-Verlustleistung von rund 13,5 Watt. Die Halogenlampe verheizt rund 16,5 Watt.

Leider ist ein Wert von 2,55 Ohm so nur sehr schwer erhältlich. Der in der Normreihe E12 nächste Wert beträgt 2,7 Ohm, das ist für diesen Zweck ausreichend. Die Belastbarkeit sollte aus Sicherheitsgründen 17 Watt betragen.

Du benötigst also einen Widerstand mit 2,7 Ohm und 17 Watt.

Den kann man hier kaufen:  https://www.reichelt.de/17-Watt-axial/2/index.html?&ACTION=2&LA=2&GROUPID=3122   

Bedenke, das der Widerstand im Betrieb sehr heiß wird, (über 250 Grad!) und der Wirkungsgrad der Lampe mehr als bescheiden ist.

also Verbraucht der Widerstand auch ein bissl Strom.

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@FortschrittZT

sogar fast die Hälfte der 30 Watt. Es wäre natürlich besser, eine schwächere Lampe zu nehmen, die 30 Watt hat. Aber es war mir auch wichtig, Dir den Weg einer derartigen Berechnung zu erklären.

Du erkennst sicherlich, das es trotz allem nicht ganz so einfach ist.

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@bit77

Ach ja, man nennt diese Widerstände Lastwiderstände oder Drahtwiderstände. Der Grund liegt in der Drahtwendel, welche sich  im inneren des Keramikkörpers befindet. Der Draht besteht aus einer Legierung namens Konstantan oder Chromnickel. 

Die herausragendste Eigenschaft dieser Materialien ist die, daß sich der spezifische Widerstand im Verhältnis zur Temperatur kaum ändert. Bei anderen Materialien würde der Widerstandswert mit steigender Erwärmung zunehmen. Das nennt man übrigens Temperaturkoeffizient.....

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