Gibt es im Islam ein auserwähltes Volk?

Nein. Im Islam gilt zwar, das die Muslime die beste Gemeinschaft seien, aber nicht in dem Sinne, dass es automatisch so ist und man sich über andere erheben darf (takabbur ist eine Sünde), sondern, dass sie Vorbild zu sein haben und sich am besten verhalten sollen, d.h. jeden Tag. Muslime haben sozusagen einen Vertrauensvorschuss bei Allah. Nun ist es an ihnen zu beweisen, dass sie dieses Vertrauens würdig sind. … Oder nicht. Sie können nur zur besten Gemeinschaft unter den Menschen werden, wenn sie in ihrem Tun dieses Vertrauensvorschuss sich als würdig erweisen. Arroganz, sich als was besseres sehen als andere ist unislamisch. …

Imam Ali (a) sagte in einem Brief, den er als Kalif an seinen Gouverneur in Ägypten schickte, sinngemäß: Wenn einer nicht dein Bruder im Glauben ist, so ist er Dir doch in der Schöpfung gleich.

Ali (a) galt als der beste Qurankenner nach dem Propheten.

Auch wenn es Muslimen und Christen - ich bin selber einer - nicht gefallen sollte, das auserwählte Volk ist das jüdische.

Nein, das gibt es nirgendwo. Auch wenn das einige behaupten.

Ja und Nein. Im Koran steht drin, dass Allah eine vielfältige Welt erschaffen hat und man sich nicht über ein Volk erheben soll. Andererseits haben Dhimmis in den islamischen Staaten nicht dieselben Rechte (Sure 9,29) wie Muslime, die als "beste Gemeinde" (Sure 3,110) bezeichnet werden.

Nicht VOLK, aber Strömung i.S.v. Glaubenspraxis und Lehre: von 72 Glaubensrichtungen ist nur EINE richtig! ...so sagte jedenfalls der Prophet voraus.