Gibt es einen Beruf bei der Bundeswehr, bei dem man nicht in Krieg muss?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich hasse nichts mehr als Krieg und will da auch nicht hin.

Mit dieser Einstellung hast du bei den Streitkräften nichts verloren, Drückerpöstchen sind da so beliebt wie ein Kropf.

Ich will nicht morden!

Und deine Wortwahl disqualifiziert dich auch. Mein Tipp: Such dir was, das zu dir und deiner Weltanschauung passt.

Apfelkind1986  11.06.2013, 18:49

So siehts aus.

Die Antifa sucht sicher noch Leute.

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Soldaten morden nicht! (Von Ausnahmen abgesehen) Soldaten müssen aber gegebenenfalls töten, das hat aber nicht unbedingt etwas mit Mord zu tun. Es gibt bei der BW viele Verwendungen, bei denen du kaum Gefahr läufst eine Waffe auf einen Menschen richten zu müssen. Beispielhaft sei der Sanitätsdienst genannt. Du musst dir aber darüber im Klaren sein, dass du auch in einer solchen Verwendung Teil eines Systems bist, welches im Einsatzfall auch Menschen tötet. Wenn du damit ein grundsätzliches Problem hast, dann ist dieser Beruf nicht für dich geeignet. Als es noch die Wehrpflicht gab, gab es die Möglichkeit den Wehrdienst zu verweigern und einen zivilen Ersatzdienst zu machen. Das war richtig und gut so. Heute hast du die Möglichkeit, für dich zu entscheiden ob du Soldat werden willst. Aber Soldat werden und das Töten im Einsatz zu verurteilen und sich dann nur "hinten herum zu drücken" und anderen die "Drecksarbeit" zu überlassen und diese dann auch noch moralisch verurteilen, das ist sicher der falsche Weg.

Moin,

bei der Bundeswehr gibt es prinzipiell manche Posten, bei denen ein Auslandseinsatz eher unwahrscheinlich ist. Außerdem musst du bei der Musterung erst einmal auslandsverwendungsfähig geschrieben werden. Im Transformationsprozess der Bundeswehr wird jedoch angestrebt, möglichst das gesamte Potenzial an Aktivposten effizient=einsatzfähig zu gestalten, um die Rotation der Einsätze zu verbessern und gleichzeitig mehr Präsenz zeigen zu können.

Deine Einstellung finde ich allerdings bedauernswert. Auch bei der Bundeswehr laufen keine Mörder rum, die sich darauf freuen, demnächst mal wieder rumballern zu dürfen. Abgesehen davon haben viele Posten wie z.B. der umfangreiche Sanitätsdienst erst einmal gar nichts mit "rumballern" am Hut. Allerdings muss man auch als Sani im Ernstfall vielleicht ausrücken, um Verwundete rauszuholen, und dann ist Drückebergerei keine Option.

Das man gegen Krieg und Gewalt ist, heißt nicht, dass man dort nicht landen kann. Ich verstehe den Auftrag unserer Soldaten gerade so, dass sie etwas gegen diese Zustände bewirken sollen, und nicht sich darin wohl zu fühlen.

mfg Nauticus

Lillyanne 
Fragesteller
 04.06.2013, 22:00

Danke für die Antwort! Mir ist klar, dass das keine Mörder sind, mein Nachbar ist auch bei der BW, fällt mir grad ein :D und ich meinte das mit dem Morden nicht so, wie du es aufgefasst hast, sondern eher das, was an im Fernseher sieht: Soldaten jagen Städet in die Luft, Soldaten überfallen unschuldige Leute und zerstören, was nur geht. Ich glaub, da hab ich die falsche Seite, also die "böse" erwischt, oder?

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Nauticus  04.06.2013, 22:05
@Lillyanne

Ich war jetzt vielleicht ein bisschen hart, aber du musst einfach verstehen - auch damit bekommt man es vielleicht zu tun. Wir Deutschen sind als Land in gewisser Weise "fortgeschritten". Man kann die Rechtfertigung und vieles an der Durchführung der Bundeswehr und ihrer Einsätze in Frage stellen, aber gerade diese Art von Krieg mit Plünderungen und Massenmorden haben wir hoffentlich überwunden und versuchen genau, dagegen vorzugehen.

Gerade das bei uns die Bundeswehr bei jeder Entgleisung in die öffentliche Kritik rückt, ist egtl. ein gutes Zeichen.

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Rusty1995  04.06.2013, 22:12

DH!

Als kleiner Zusatz sei zu sagen, dass es natürlich auch zivile Angestellte bei der Bundeswehr gibt. Das wäre eine weitere Option für den Fragesteller.

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Nauticus  04.06.2013, 22:18
@Rusty1995

Sorry, wusste nicht, dass du online bist Rusty, du kannst das für gewöhnlich besser erklären als ich ;-)

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Rusty1995  04.06.2013, 22:25
@Nauticus

Keine falsche Bescheidenheit, du kennst dich doch aus ;-) Alles richtig und schön verpackt, was will man mehr?

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der sinn der bundeswehr ist nunmal der wehrdienst! wenn du dich verpflichtest, also einen beruf erlernen willst, dann wirst du wohl auch kriegsdienst leisten müssen. du kannst ja auch nur 2 jahre oder so dahin gehen. dann wirst du zwar keinen beruf erlernen aber erhälst die grundausbildung...danach musst du dir halt was anderes suchen oder dir doch noch überlegen, ob du da bleiben willst...

Dann ist die Bundenswehr definitiv die Falsche Wahl, wenn Du Krieg hasst. Denn es besteht immer die Möglichkeit, dass du mit ihn in Berührung kommst, egal welchen Dienstposten du nimmst.

mfg. Swedenwithlove

Aliha  04.06.2013, 21:56

Dann ist die Bundenswehr definitiv die Falsche Wahl, wenn Du Krieg hasst.

Ich habe den Krieg schon immer gehasst und hasse ihn noch immer. Trotzdem war ich freiwillig viele Jahre Soldat. Ich sehe da keinen grundsätzlichen Wiederspruch.

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Nauticus  04.06.2013, 21:58
@Aliha

Im Gegenteil, ein "Kriegsfanatiker" gilt hoffentlich auch in der Bw als jemand, der einen an der Waffel hat.

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Swedenwithlove  04.06.2013, 22:05
@Nauticus

Dann sind wir hier eben unterschiedlicher Meinung.

Wenn man den Krieg hasst und nicht hin will, und nicht "morden" will wie sie nun mal geschrieben hat, wieso sollte man sich dann freiwillig dazu melden? Irgendwie kontrovers oder? Denn wenn ein Ernstfall eintritt, sollte man zu dem Eid, den man leistet, stehen und sich auch dessen Folgen bewußt sein.

PS. Ich bin auch der Meinung, das Soldaten nicht morden. Ich bin ebenfalls einige Jahre Freiwillig dort gewesen, und ich bin ebenfalls nicht kriegsgeil, aber ich war mir von vornherein bewußt, dass es sein kann, dass ich mit den Krieg in Berührung komme, hin muss und ggfls. töten muss und daran kein Weg vorbeiführt. Auch wenn es mir nicht gepaßt hätte.

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Nauticus  04.06.2013, 22:14
@Swedenwithlove

Sagen wir es mal so - du würdest also nicht zur Polizei gehen, weil du Verbrechen hasst? Das ist jetzt kein guter Vergleich, aber das Prinzip trifft es hoffentlich.

Das du für den Einsatz kein "Weichei" sein solltest, stimmt schon. Trotzdem geht dort (hoffentlich) keiner in den Kampf, weil er töten und Elend sehen möchte, sondern vielleicht gerade, weil er diese Zustände, eben auf direkte Weise, bekämpfen möchte. Du musst dir natürlich klar machen, was auf dich zu kommen kann, wie du sagtest. Aber für mich steht das keineswegs der Tatsache entgegen, dass ich niemanden töten will.

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Swedenwithlove  04.06.2013, 22:27
@Nauticus

Genau das was was du in dem letzten Abschnit geschrieben hast, meine ich.

Und Dein Vergleich mit der Polizei, nein so meine ich es nicht. Ich würde nie zur Polizei gehen, wenn ich deren Aufgaben, die sie haben und die Mittel, die sie dazu einsetzen müssten, hassen würde, sprich sich gegen Verbrechen einzusetzen und die Zivilisten beschützen, auch mit Gewalt, wenn es sein MÜSSTE.

Keiner mag Krieg, ich auch nicht. Und keiner will töten, ich auch nicht. Aber man muss sich dessen bewußt sein, dass man mit beiden Dingen konfrontiert wird, wenn der Ernstfall eintritt. Und das man dann einiges tun muss, was man nicht mag, weil es einem Befohlen wird.. Diese Abwägung meine ich.

Hoffe, jetzt ist es gut rübergekommen. :-)

mfg. Swedenwithlove

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Rusty1995  04.06.2013, 22:35
@Swedenwithlove

Wenn ich meinen Senf auch dazugeben darf... "Morden" klingt für mich immer nach einer offensiven Aktion. Die Einsatzregeln decken dieses capture and kill bei den deutschen Soldaten aber nicht ab, womit Liquidierungen ausgeschlossen sind. Deshalb ist der Begriff für mich nicht zutreffend.

Ich würde es "töten" nennen. Das mag zwar in der Erstbetrachtung wie Haarspalterei wirken, aber die Intention beider Begriffe ist unterschiedlich. Aus meiner Sichtweise: als Soldat habe ich nicht den Auftrag zu töten, es ist aber ein letztinstanzliches, situatives Mittel zur Verteidigung des Lebens von Zivilisten oder im Regelfall Kameraden. Wer auf mich oder meine Kameraden schießt, der muss mit dem Echo der G36 rechnen, denn mit dem Betätigen des Abzugs verfolgt er mörderische Ambitionen und weiß selbst um das Risiko getötet zu werden. Klingt vielleicht stumpfsinnig oder frenetisch, ist aber der Alltag der Soldaten in Afghanistan.

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Swedenwithlove  04.06.2013, 22:46
@Rusty1995

Ich hab ja gesagt, ich mag den Begriff morden nicht. :-)

PS. Ich bin auch der Meinung, das Soldaten nicht morden. Ich bin ebenfalls einige Jahre Freiwillig dort gewesen, und ich bin ebenfalls nicht kriegsgeil, aber ich war mir

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Rusty1995  04.06.2013, 23:01
@Swedenwithlove

War auch keine direkte Kritik an dich, aber bei irgendeinem Beitrag muss man ja die "Kommentar-Funktion" in Anspruch nehmen ;-)

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