Gibt es Altruismus?
Ist wirklich alles was der Mensch tut bloß zu seinem eigenen Vorteil oder gibt es Situationen in denen er nur für andere agiert? Hilft man einem anderen Menschen bloß zur eigenen Moralbefriedigung und aus Angst vor der Kritik ander Menschen ? Ist der Mensch also nur insofern von anderen abhängig als das sie ihm nutzen sich zu entfalten und sein Leben zu erfüllen ?
Ich weiss, dass es auf diese Frage keine wirkliche Antwort gibt... Würde mich aber freuen auch mal andere Meinungen zu dem Thema zu hören ;)
Vielen Dank im Voraus
10 Antworten
Ja, gibt es.
Das steht und fällt allerdings mit der Fähigkeit, Mitgefühl zu empfinden (nicht zu verwechseln mit Mitleid (!), mit dem man sich über den Leidenden stellt), weil bei einem Menschen mit ausgeprägtem Mitgefühl und vielleicht einem Schuss Spiritualität (wiederum nicht zu verwechseln mit Religiosität) die Illusion der Trennung zwischen "sich" und "der Welt" aufgehoben ist.
Indem er anderen Menschen hilft, verbessert so jemand auch sein eigenes Befinden, weil er mit-fühlt, wie es seiner Umwelt geht. So fühlt er dann auch die positive Änderung wie für sich selbst.
Trotzdem ist er nicht darauf aus, nur sein eigenes Gefühl zu verbessern, weil Mitgefühl auch mit einer unpersönlichen Form der Liebe verbunden ist.
So etwas kann man dann guten Gewissens echten Altruismus nennen.
Der von mir beschriebene Zustand ging von einer geklärten Persönlichkeit aus.
Der einzelne Durchschnittsmensch, selbst, wenn er Mitgefühl empfindet, unterscheidet noch aufgrund seiner Wertungen. Je nachdem, wie frei oder unfrei er noch von Wertungen ist, hilft er mehr oder weniger gleichmäßig. Damit sind auch seine persönlichen Resonanzen verbunden. Wenn er sich selbst im anderen sieht, hilft er eigentlich sich, aber nicht der anderen Person. Hier wäre es zum Verständnis hilfreich, Dich einmal mit dem Spiegelgesetz zu befassen. http://standenat.at/artikel/spiegelgesetz.htm
Das wiederum würde ich aber klar von Altruismus abgrenzen.
Ich meine die reine Form des Gebens aus Mitgefühl, bei der der Gebende selbst nicht innerlich in die Umstände verwickelt ist.
PS: Das "Spiegelgesetz" mal ausgenommen. Als absolut kann man das nicht nehmen, wie die meisten solcher "Gesetze" sie behandeln immer nur größere Wahrscheinlichkeiten.
Persönlich habe ich auch das Spiegelgesetz als absolut treffsicher, wirksam und zuverlässig erlebt. Ich arbeite schon eine Weile damit.
Es findet imo nur nicht so regen Anklang, weil es eng mit Eigenverantwortung verbunden ist. Die will nicht jeder haben, ist es doch viel leichter, alle Schuld im Außen zu verteilen.
Leider geht damit auch die Handlungsfähigkeit verloren... beide zurückzuholen lohnt sich also sehr.
Egoismus ist das Grundmotiv allen menschlichen Strebens... oder gibt es Handlungen, die einem Menschen keinerlei Befriedigung ( z.B.: Glücksgefühle wenn man etwas richtig gemacht hat, gut war (altruistisch war)?; positive Rükmeldungen, ein gutes Gewissen, ein gutes Gefühl) bescheren? Ich finde, eine reine Form des Altruismus gibt es nicht. Selbst Liebe beruht auf einem Streben, vom Partner die selben Gefühle erwiedert zu bekommen. Wozu? Um mein Verlangen zu stillen. auch eine Mutter, die ihr Kind erzieht, ernährt, umsorgt, tut das zumindest zu einem gewissen Teil aus einem Egoistischen Motiv. Ihr könnte es, wenn vielleicht auch nur unterbewusst, um ihr Image, ihre eigene Zufriedenheit, den Stolz ein Kind zu haben, es "richtig" zu erziehen, gehen. Oder auch darum selbst einmal im Alter von ihrem Kind versorgt zu werden. Wie entsteht Motivation, was ist Motivation? Mein Streben danach z.B.: etwas zu erreichen, damit ich es erreicht habe, mich beweisen kann. Das Menschliche Handeln ist meiner Meinung nach durchaus auf Egoismus gebaut.
Die wirkliche Antwort ist eindeutig ja. Ist sehr weit verbreitet. Gehört zum Sozialverhalten des Menschen und kommt auch bei anderen Primaten, z.B. Schimpansen vor.
Nein, komt es nicht. Da Tiere, auch Affen, gar keinen freien Willen.haben. Willensfreiheit ist Voraussetzung, um zwishen recht und unrecht zu unterscheiden. Befasse dich mal mit Jura. Dein Weltbild ist falsch und sehr primitiv.
altruismus ist eine eigenschaft, die nicht menschen und primaten nicht allein entwickelt haben, wie ein vorredner meinte. es gibt ihn bei vielen lebensformen.
da er nachweislich heute noch immer existiert, scheint er aus evolutionärer sicht zumindest irgendwann einmal eine überlebenseigenschaft gewesen zu sein.
mehr dazu: youtube -> Richard Dawkins, "Nice Guys finish first"
Das kann ich nur bestätigen -
Mein Hund ist für mich gestorben. Ein anderer Hund hat die Krankheit meines Mannes auf sich genommen.
Tiere sind fähig sogar sich selbst aufzugeben für einen Anderen.
Selbstloses Handeln ist in der Natur vorhanden. Wahrscheinlich beim Menschen auch...
Sicherlich ist es in den Grundideen der Gesellschaft verankert, dass es ein gewisses Verantwortungsgefühl anderen gegenüber gibt und das es Menschen gibt die anderen helfen. Aber gibt nicht jedes einem anderen helfen einem selbst ein gewisses Maß an zufriedenheit. Hilft man anderen nicht vielmehr nur weil man sich auch Hilfe von anderen erwartet oder zumindestens Dankbarkeit?
wieso unterscheidet sich dann das Maß in dem ein Mensch altruistisch agiert ? Wieso z.B. unterscheidet er zwischen Mann und Frau oder Kind und Erwachsenem? Er empfindet ja nicht mehr oder weniger Mitgefühl für Kinder oder Frauen? Oder ist es eine Hilflosigkeit die er den anderen unterstellt die dann sein Mitgefühl so prägen das er Menschen anders hilft?