Gefühle beschreiben?
Ich habe Probleme Gefühle richtig in einer Geschichte zu beschreiben, sonder schreibe immer nur das Gefühl auf. Wie kann ich Gefühle, wie z.B. Liebe, Wut oder Angst so beschreiben das man sie als Leser nachvollziehen kann?
2 Antworten
Körperempfindungen wie die Körperhaltung mit einbeziehen.
Ein paar Beispiele:
Wut "Ihm wurde der Kopf ganz heiß" oder "Sein Blut kochte"
Angst "Er bekam ein mulmiges Gefühl im Bauch"
(gesenkter Blick, krumme Körperhaltung)
Liebe "In seinem Bauch kribbelten Schmetterlinge"
Da kannst du ganz kreativ werden - evtl. Metaphern verwenden. Spüre in dieses Gefühl hinein und achte wie dein Körper darauf reagiert bzw. überlege, wie dein Körper sich angefühlt hat, als du diese Gefühle je hattest.
Ich schreibe selber Geschichten. Ich versuche immer zu überlegen, ob ich auch schon mal in einer Situation war und versuche mich dann daran zu erinnern, wie ich mich damals in der Situation gefühlt habe. Hier kannst du auch einige Ausschnitte aus einer Geschichte von mir lesen.
Hier eine Stelle, die sich um Trauer und Wut dreht:
Ich öffnete die letzte Umzugskiste und erstarrte. Oben auf dem Stapel aus sonstigem Zeug von mir lag ein Foto. Das Foto zeigte ein fünfzehnjähriges Mädchen mit braunen Haaren. Das Mädchen trug ein Tutu und stand auf einer Bühne. Dicht neben ihr stand ein gutaussehender Junge, der auch fünfzehn war. Das Mädchen war ich und der Junge war Jacob. Mit zitternden Fingern griff ich nach dem Foto. Eigentlich war dieser Moment einer der schönsten in meinem Leben gewesen. Als weitere Erinnerungen in mir hochkamen durchströmte mich plötzlich nur noch gleißende Wut und das Foto wurde von meinen Händen zerknüllt. Ich wollte mich nicht an diese Zeit meines Lebens erinnern. Damals war es auf meiner Sicht die Beste Zeit meines Lebens gewesen, ich war jung, glücklich, hatte große Ziele und Träume, hatte Talent und war verliebt gewesen.
Und hier ist noch eine mit Angst und Respekt:
Ich musste eine knappe halbe Stunde zur Ballettschule fahren. Die Ballettschule hatte sich innerhalb der letzten zehn Jahre kaum verändert. Auf der einen Seite fand ich das gut, da ich mich dann höchstwahrscheinlich gut orientieren und zurecht finden würde. Aber andererseits würden mit vielen Räumen alte Erinnerungen verbunden sein, die ich nicht unbedingt alle schön finden würde.