GedankenExperiment - Haben die Nazis in Wahrheit die Welt gerettet?

5 Antworten

Also den Rest deiner Überlegung würde ich nochmal überdenken. Aber ich habe mich auch schon oft gefragt ob es nicht ein riesen Glücksfall gewesen ist, dass der zweite Weltkrieg zu genau diesem Zeitpunkt stattgefunden hat, bevor zu viele Atomwaffen im Umlauf gewesen sind. Ich persönlich würde den zweiten Weltkrieg und Hitler nicht verhindern wollen, weil wir sonst vielleicht alle nicht mehr leben würden.

Das hat nichts damit zu tun, dass ich die menschenverachtende Politik der Nazis auch nur im Geringsten billigen würde, aber ich frage mich wirklich ob der 2. Weltkrieg, nur 10 Jahre später, nicht das Ende der Welt bedeutet hätte.

Au Backe - wer den heutigen Imperialismus nicht erkennt, muss wirklich total blind sein! Der Imperialismus hat ein anderes Kleid angezogen, aber ist dennoch deutlich erkennbar.

Natürlich sind Nazis die Retter der Welt - mindestens ;-)

Gedankenexperimente sind amüsant. Das, was du darlegst, ist jedoch nicht Fakt. Jedes Ereignis in der Welt hat Folgen. Man kann mit der eingetroffenen Wirklichkeit nicht "spielen", zB. dass man die Geschichte weiterlaufen lässt, ohne ein bestimmtes Ereignis, das Einfluss auf die Zukunft hat.

Deins ist aber so eins. Was wäre, hätten die Nazis nicht so agiert, wie sie agiert haben. Was wäre, hätte es die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki nicht gegeben usw.

Auch aus der anderen Richtung kommend entstehen viele interessante Gedankenexperimente: Was, wenn es schon in der Kuba Krise 1962 einen weltweiten Atomkrieg geben hätte? Oder wie hätte sich Europa entwickelt, wäre sie heute immer noch nur ein Wunsch vieler Nationalstaaten.

In der Metaphysik laut Goethe outet sich Mephisto:

[Ich bin] ein Teil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft. ...
Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
Ist wert, daß es zugrunde geht;
Drum besser wär's, daß nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz das Böse nennt,
Mein eigentliches Element.

Ist schon was Wahres dran, war ein helles Köpfchen, der Johann Wolfgang.

Jetzt jedoch allen "Bösen" dadurch einen Freischein zu geben, mit dem Hinweis, vielleicht bewahrt ihr Tun uns alle vor noch größerem Unglück, ist kontraproduktiv. Denn ihre Tat soll ja gegen etwas gerichtet sein, nicht im Auftrag bzw. Duldung des gewollten Zieles. Wahrscheinlich meint Goethe sowieso nur die "Mittelmäßigkeit" des bequemen, angepassten und unbeweglichen Geistes des selbstzufriedenen Menschen, für den sein Ansinnen wie zu lesen eine "Gefahr" bedeutet. Die Gefahr, dass dieser eng abgeschlossen Geist der Selbstgerechtigkeit eben alles als Sünde verurteilt, was nicht seiner Weltanschaung untertan und deshalb verbrecherisch böse ist. Aber gerade das muss passieren. ;-)

Dieses Gedankenexperiment ist so abstrus, dass man nur den Kopf schütteln kann.

Zu einen zweiten Weltkrieg wäre es sowie so damals irgendwann gekommen. Nur hätte er etwas später stattgefunden.

Sagt wer? Damit geht schon gleich eine Anhäufung von Vermutungen los, die man nur mit „Hätte-würde-Logikhürde” beschreiben kann.

Ein Jahrzehnt später wäre die Forschung bereits so fortschrittlich gewesen dass eventuell mitten im Krieg bereits Atomwaffen eingesetzt worden wären.

Das kann man unkommentiert stehen lassen. Alleine der Hinweis auf die Kernworte „wäre gewesen — eventuell — worden wären” erübrigt jede Stellungnahme.

Kurzum: Mehrere dutzend Millionen Menschen hätten liebend gern auf diese Art der Rettung der Welt verzichtet. Meine Güte, dass man überhaupt die Begriff „Rettung der Welt” und Nazis in einem Atemzug nennen kann, ist ... atemberaubend irrsinnig!

Zudem haben die Nazis den Weg zu einer immer mehr Globalisierten, toleranten Gesellschaft geebnet.

Garantiert haben die Nazis nicht der Globalisierung den Weg geebnet. Auch diese Aussage ist zu absurd, um ernst genommen zu werden. Es empfiehlt sich eine ernsthafte Beschäftigung mit der Geschichte der Globalisierung. Und dass die Nazis auch noch den Weg zu einer immer toleranteren Gesellschaft geebnet hätten, ist schlichtweg kontrafaktisch. Glaube zwar den schrägen Gedanken zu verstehen — den sehr schrägen — aber in dieser sprachlichen Form ist das geradezu unerhört, ja widerwärtig, falsch.

Die Europäer haben vor allem nach dem Krieg ihr Überlegenheitsgefühl gegenüber anderer Völker nach gelassen.

Nein, haben sie nicht.

wer weiß vll würden heute ohne die Entwicklung in Europa immer noch imperialistische Kriege geführt.

Ach was? Heute werden keine imperialistischen Kriege mehr geführt???Selten so gelacht. Besser gesagt: Selten blieb mir so schnell das Lachen im Hals stecken.

Fazit: Auch für Hypothecical History braucht es schon ein paar winzig, winzig kleine Kenntnisse der realen Geschichte.