Garten steht unter Wasser, Wasser versickert nicht, was kann man machen?

7 Antworten

Die Hypothese, dass der Boden durch einen Bagger verdichtet wurde, kann zwar richtig sein, aber es ist wahrscheinlicher, dass das Problem bereits vorher vorhanden war. 

Ich würde zuerst mal folgende Abklärungen treffen:

  • Welche Bodenschichten wurden denn beim Ausbaggern für die Fundamente angetroffen? Es ist durchaus möglich, dass eine vorhandene Lehmschicht dabei gar nicht durchstossen wurde.
  • Mit ein paar Probebohrungen an mehreren Stellen könnte man aufgrund der Bohrkerne die Dicke der einzelnen Schichten feststellen und dann entscheiden, ob und wo das stehende Wasser wirklich mit einem Sickerschacht abgeführt werden kann. Kommt zwar nicht ganz billig, aber sagt etwas dazu aus, welche Massnahmen am erfolgsversprechendsten sein. Auch Baggerschlitze an 2 - 3 Orten können mehr Transparenz verschaffen.
  • Ich würde mich auch bei den Baufirmen und Architekten etc. anderer Bauten, die in der Nähe erstellt wurden, über die angetroffenen Bodenschichten schlau machen.
  • Abzuklären wäre auch, welche Art Bagger für das Abtragen der obersten Schicht verwendet wurden. Besteht nämlich das Verdichtungsrisiko, so sind unbedingt Raupenbagger einzusetzen, weil die das Gewicht besser verteilen. Wurde mit Radbaggern gearbeitet, so war dies evtl. ein Kunstfehler und der Unternehmer wäre evtl. bereit sich mit Arbeit an Sanierungsmassnahmen zu beteiligen. Ein Prozess wird sich allerdings kaum lohnen.

Ist die Lehmschicht z.B. nur einen Meter dick, so kann man das Problem evtl. mit Tiefpflügen und Sand einbringen lösen. Ist sie erheblich dicker, so muss das Wasser wohl irgendwie abgeführt werden (Drainage), weil ein Sickerschacht wohl zu aufwändig wäre.

Auch das Einholen von Erfahrungen von Nachbarn könnte sinnvoll sein. Manchmal staut sich das Wasser nämlich nur z.B. im Frühjahr und wenn dies dann abgetrocknet ist, so hat man den Rest des Jahres Ruhe.

Auch schon angetroffen: Bei einem angrenzenden Bau wurden die Erdbewegungen so gestaltet, dass das Wasser auf das Grundstück daneben umgeleitet wurde.

Aufpassen: Wenn man gewisse Arbeiten "offiziell" macht, so muss man das Wasser in eine Sauberwasserleitung einleiten. Offiziell hätte ich schon mal 70 m Strasse aufbaggern müssen um eine Drainage im Keller korrekt anzuschliessen, anstatt - weniger korrekt - direkt in die Kanalisation einzuleiten. Das ist aber meist von Gesetzes wegen verboten.....

ich schätze mal, das auch in tieferen Schichten noch Lehm vorkommt. Somit kann das Wasser nicht versickern. Zwei Möglichkeiten: Wenn des die Höhenlage des Grundstücks zulässt und es gibt auf der Straße einen öffentlichen Regenwassersammler, dann an diesen Anschließen. Das kostet natürlich Anschlußgebühren und natürlich auch Abwassergebühren. Zweite Möglickeit wäre ein Sickerschacht auf dem Grundstück. Dieser müsste tief genug sein damit er durch die Lehmschichten durchreicht. Und dann kommt es darauf an, was darunter kommt. Dritte Möglichkeit: eine Fischzuchtanlage im Garten.

Das Problem mit dem Lehmboden muss doch schon länger bekannt gewesen sein, sprich vor dem neubau schon ?!

Hatte man da nicht schon was planen können ? Ich mein mal, jemand der sich auskennt, weiß, dass 20 cm nicht ausreichen...

Bei Lehmboden ist das mehr oder weniger normal. Um das Gebäude kommt eine Dränage die Wasser abführt. Man kann auch noch ins Gelände Dränagerohre legen, aber das bedarf der Genehmigung.

Ich denke weniger an eine Verdichtung als viel mehr an zu viel lehmigen Boden. Da haben die 20 cm wohl nicht gereicht. Die sind ja sofort vollgesogen. Und dann bleibt das Wasser eben stehen.