Gab es in der DDR auch -Freie- KFZ Werkstätten, oder erst seit der Wende?
5 Antworten
Es gab in allen Berufszweigen selbstaendige Handwerksbetriebe.
Die Beschaeftigtenzahl war mit 10 Mitarbeiter begrenzt, dazu zaehlte auch die Sekretaerin und der gerade eingezogene Geseell zur NVA.
Der Umsatz war keineswegs begrenzt, allerdings ab 100 Tsd. Mark Gewinn, schlug die Steuer mit 86 % zu.
PGH und VEB Betriebe hatten/konnten unbegrenzt Leute einstellen, das war der Unterschied.
Salue
Mein Kumpel in Leipzig betrieb in der DDR eine freie Werkstatt für Motorräder. Er unterlag aber strengen Auflagen. So durfte er nur einen oder zwei Angestellte haben und einen bestimmten Umsatz nicht überschreiten. Hätte er den Umsatz überschritten, wäre seine Werkstatt in einen halbstaatlichen Betrieb umgewandelt worden.
Das Regime war sich bewusst, dass es ohne solchen privaten Betriebe nicht geht. So richtig begeistert war die Regierung darüber aber wohl nicht. Mit diesen Auflagen war gewährleistet, dass solche Betriebe nicht zu gross und sichtbar erfolgreicher werden als die staatlichen VEB's.
Tellensohn
Du haettest deinen Kumpel noch einmal konsultieren sollen, denn mit zwei Mann als Obergrenze, kannst du keinen richtigen Betrieb fuehren, die wurden dann Klitschen genannt.
Da gab es fast nur freie Werkstätten, direkte Fachwerkstätten musste man suchen.
Es gab keine Marken gebundene KFZ-Werkstätten.
LG Lazarius
Stimmt, aber nicht ausschließlich. Die haben dann trotzdem alle Marken bedient.
Nein, das wäre schon an der Ersatzteilversorgung gescheitert.
Ich hatte nie ET-Sorgen.
Auch die Werkstätten nicht, denn die pflegten in der Regel gute Beziehungen zu den Herstellern und hatten untereinander ein internes "Versorgungsntz" aufgebaut.
Die Läden schon! Wäre ja auch langweilig gewesen: in einen Laden gehen und alles kaufen können!
Natürlich gab's mit Beziehungen alles. Das ändert aber nichts daran, dass es hauptsächlich Vertragswerkstätten gab, die sich auch in der Regel nicht mit Fremdmarken befassen mussten. Auch die wenigen freien Werkstätten hatten sich meist auf eine Marke spezialisiert, hier bei uns gab's zum Beispiel zwei, die sich jeweils mit VW bzw. Opel einen Namen gemacht hatten.
Sagt doch keiner, dass die "mussten".
In der DDR gab es Opel-Werkstätten? VW verstehe ich ja.
"Mussten" im Sinne von "ich hab auch so genug zu tun"
Ja, Opel gab's. Der hatte gut zu tun.
Weil es nicht allzu viele Marken gab. Da hat jeder alles montiert und geschraubt.
Auch, aber hauptsächlich Vertragswerkstätten.
Blödsinn. Es gab für jede Marke Vertragswerkstätten.