Fühlt sich noch jemand so gefangen in diesem System?

7 Antworten

Jein. Auf der einen Seite verdienst du mit Arbeit deinen Lebensunterhalt. Schule muss auch sein. Natürlich bist du ab dem 7. Lebensjahr die nächsten 55-60 Jahre in diesem Zirkelsystem drin.

Auf der anderen Seite bist du ein Sklave der Wirtschaft und der Politik. Du musst das tun, was sie dir vorkauen. Wenn die Wirtschaft und die Politik dir beispielsweise vorschreiben wollen E- Autos zu fahren und ab morgen gibt es kein Benzin mehr, dann ist dein Benziner wertlos.

Mit 67 in Rente finde ich auch zu spät. Als Handwerker auf dem Bau kannst du eigentlich nicht so lange arbeiten. Gehst du früher, hast du verloren weil dir die Rente von vorne bis hinten nicht reicht. Meiner meinung nach leben wir einfach in einer 2- (oder sogar mehr) Klassengesellschaft. Die da oben (Wirtschaftsbosse, Politiker) und wir Idioten da unten.

In Deutschland wird halt immer alles schöngeredet.

Nein, nicht auf diese Weise. Wenn Arbeitsplätze angeboten werden, ist das kein Verbrechen. Das sind Möglichkeiten, die man nutzen kann. Dafür wird man auch bezahlt. DU profitierst davon, so wie Millionen von anderen Arbeitnehmern auch. Außerdem hast du selbst die Möglichkeit, politisch aktiv zu werden, Unternehmer zu werden oder Landwirt. Du musst mal loskommen von deiner verzerrten Wahrnehmung als gäbe es "die da", die irgendwas wollen. Das ist eine paranoide Fantasie. "Die da" gibts nicht. Da wird immer schön durchrotiert. Natürlich gibt es "die" Politiker, "die" Medien etc pp, aber genauso gibt es "die" Frisöre, "die" Maurer - nur ist das alles keine große Verschwörung. Ich frage mich eher, was mit den Leuten los ist. Die Ansprüche immer höher und höher. Das was früher Luxus war, soll heute selbstverständlich sein, der Staat soll sich um alles kümmern, Unternehmen sollen bluten, damit die Arbeitskosten noch höher werden und noch mehr zigtausend Stellen verloren gehen.


Iiiukkkdid 
Beitragsersteller
 05.06.2025, 01:10

Ich sage nicht, dass Arbeit oder Unternehmertum Verbrechen sind – im Gegenteil. Aber es geht nicht nur darum, dass Arbeitsplätze da sind, sondern wie das ganze System funktioniert. Ja, man wird bezahlt – aber oft nicht fair im Verhältnis zu dem, was man an Zeit, Gesundheit und Lebensenergie opfert. Und nicht jeder hat realistisch dieselben Chancen, Unternehmer oder Landwirt zu werden. Das ist oft ein romantisiertes Ideal, das an der Lebensrealität vieler vorbeigeht.

Ich rede auch nicht von einer geheimen Verschwörung. Ich rede davon, dass sich Strukturen entwickelt haben, die auf Profit, Kontrolle und Abhängigkeit beruhen – egal, wer gerade im Amt ist oder welche „Frisöre“ und „Maurer“ es gibt. Das ist keine Paranoia, sondern eine nüchterne Beobachtung.

Und was den „Luxus“ angeht: Viele Menschen fordern nicht Luxus, sondern Gesundheit, Zeit, Freiheit – Dinge, die eigentlich Grundbedürfnisse sein sollten. Dass das heute als „Anspruchsdenken“ gewertet wird, sagt mehr über den Zustand der Gesellschaft aus als über die Menschen, die aufwachen und anfangen, Fragen zu stellen.

DonkeyShot  05.06.2025, 01:37
@Iiiukkkdid

Ich weiß nicht, was du unter "fair" verstehst. Gehälter in Unternehmen hängen von vielen Faktoren ab. Von Aufgabenstellung, Qualifikation, Arbeitsdauer, Arbeistmarktlage, Region, Branche, Unternehmen, Verhandlunsgeschick, Erfahrung, usw. Ich kann mit dem Begriff "fair" nichts anfangen. Wenn es dir zu wenig Kohle ist, dann musst du dich qualifizieren, in eine andere Branche gehen oder umziehen.

Früher hat man 48 Std oder mehr malochen müssen für wesentlich weniger Geld. Ich finde das Anspruchsdenken ziemlich fragwürdig.

Natürlich hat nicht jeder dieselben Chancen. Weil wir alle unterschiedlich sind mit unterschiedlichen Eigenschaften, Stärken, Schwächen, Interessen, Lebensläufen, usw. Entscheidend ist, dass niemand auf der Strecke bleibt, aber dafür gibt es ja sehr teure, soziale Systeme in unserem Land.

Wenn ich Unternehmer bin, bin ich freilich auf Profit aus. Das ist ja mein Ziel. Nicht ausschließlich aber das ist der Sinn des Unternehmens. Mit "Kontrolle" kann ich auch nichts anfangen. Vielleicht hast du ja ein Beispiel. Sicher gibt es Strukturen, aber es klingt ja fast so, als seien die böswillig genau so geplant gewesen. Abhängigkeit? Wir sind alle voneiannder abhängig. Beim Arbeitsverhältnis ist es ein beidseitiges Geben und Nehmen. So ist der Vertrag. Der lässt sich eingehen und wieder auflösen. Das würde ich nicht als Abhängikeit bezeichnen. Wir sind natürlicherweise abhängig von der Erfüllung von Grundbedürfnissen und es gehört einfach zum Leben, dass wir dafür sorgen. Und wer nicht dazu in der Lage ist, muss unterstützt werden.

Was du aufzählst, also Gesundheit etc, hab nicht ich als Anspruchsdenken bezeichnet. Das war auf's Finanzielle bezogen. Ok, Menschen wollen Gesundheit. Ja nun... 🤷‍♂️️ Was soll ich dazu sagen? Auch dafür wurden z.B. immer mehr arbeitnehmer- und verbraucherfreundliche Gesetze geschaffen, um für Sicherheit und Erhalt der Gesundheit zu sorgen. Die Frage ist nur, wo die Grenze ist. Wenn du sie für dich definierst, kommst die nächste Generation und beschwert sich, dass es immer noch nicht genug ist. Das ist wie mit Autounfällen: Wenn im Laufe der Jahrzehnte die Verkehrstoten um 90 % reduziert wurden, ist das ein großer Erfolg mit dem man zufrieden sein kann. Ziel erreicht. Ja, aber der nächste sieht die verbliebenen 10 % als katastrophal an. Daran müssen man doch etwas ändern! Und zum Schluss fahren wir 30 km/h auf Autobahnen? Weil es immer noch besser und besser geht. Ich will damit nur sagen: Man muss auch mal zufrieden sein und nen Punkt machen. Sonst ist ein Wahn, dem man hinterher rennt.

Es gibt natürlich bedauerliche Situationen, die verbessert werden müssen, keine Frage, aber in der breiten Masse können wir in D echt froh sein, wie es hier läuft.

DonkeyShot  05.06.2025, 01:10

Und red keinen Scheiß von wegen "Ausbeutung". So ein Schwachsinn. Siehe Sklavenarbeit, das ist Ausbeutung. Das ist Lichtjahre davon entfernt.

Iiiukkkdid 
Beitragsersteller
 05.06.2025, 01:13
@DonkeyShot

Dass es schlimmere Formen von Ausbeutung gibt – wie Sklaverei – steht außer Frage. Aber nur weil wir nicht in Ketten liegen, heißt das nicht, dass moderne Ausbeutung nicht existiert. Wenn Menschen Vollzeit arbeiten und trotzdem kaum über die Runden kommen, psychisch kaputtgehen oder im Alter trotz jahrzehntelanger Arbeit arm sind – wie willst du das nennen?

Es ist Ausbeutung im Systemformat: legal, subtil und gesellschaftlich akzeptiert. Dass sie nicht mit Peitschen passiert, macht sie nicht weniger real. Wer das nicht sieht, schaut weg – nicht weiter.

DonkeyShot  05.06.2025, 01:43
@Iiiukkkdid

Was erwartest du? Die Leute können stolz darauf sein, was sie leisten. Und wenn sie von ihrer Arbeit nicht leben können, dann können sie Unterstützung beantrangen. Bei uns wird niemand verhungern. Du kannst nicht erwarten, das jemand, der den ganzen Tag Müll sortiert, dasselbe Auskommen hat wie jemand der nen Konzern leitet. Öffentlicher Dienst ist nochmal was anderes, weil das nicht der freie Markt ist. Aber ansonsten bekommt jeder das, was er verdient. Wenn ich nicht mehr Möglichkeiten mitbringe, kann ich nicht erwarten, mehr zu bekommen.

Iiiukkkdid 
Beitragsersteller
 05.06.2025, 01:50
@DonkeyShot

Du sagst, jeder bekommt, was er verdient. Aber das ist keine Wahrheit – das ist die bequemste Ausrede eines Systems, das Ungerechtigkeit als Ordnung verkauft.

Wenn jemand Müll sortiert, Menschen pflegt oder unsere Straßen sauber hält – und am Ende des Monats kaum seine Miete zahlen kann – dann ist das kein Mangel an „Verdienst“, sondern ein Beweis dafür, dass dieses System nicht auf Gerechtigkeit, sondern auf Ausbeutung basiert.

Du redest vom „freien Markt“, als wäre er eine Naturgewalt. Aber dieser Markt wurde von Menschen gemacht – und zwar so, dass er immer den Reichen dient und die anderen beschäftigt hält. Du glaubst, Aufstocken sei Hilfe? Es ist ein stilles Eingeständnis, dass Vollzeitarbeit allein nicht mehr zum Leben reicht. Und das ist kein Sozialstaat, das ist ein kaputter Laden mit schönem Schaufenster.

Wenn du denkst, dass niemand verhungert, und das schon als Erfolg gilt, dann zeigst du genau, wie niedrig die Messlatte inzwischen liegt. Menschen wollen nicht einfach nur überleben – sie wollen leben, frei, in Würde. Und wenn das System ihnen das nicht ermöglicht, obwohl sie täglich schuften, dann ist nicht der Mensch das Problem – sondern das System, das du gerade verteidigst.

DonkeyShot  05.06.2025, 01:51
@Iiiukkkdid

Ich sehe eher, wie Unternehmen ausgebeutet werden heutzutage. Weil die Leute einfach nicht genug bekommen statt froh zu sein, überhaupt nen Job zu haben. Aber die Made im Speck hat ja nicht genug. Es muss immer mehr sein. Statt mal zu erkennen, in welcher gefährlichen Lage wir uns befinden uns solidarisch sein sollten, statt noch möglichst viel für sich herauszuquetschen.

Dann gehen die Unternehmen eben pleite, weil die Kosten zu hoch sind und nicht wettbewerbesfähig, auch International. Oder sie wandern ab, wo man noch profitabel wirtschaften kann. So kann man sich das Land auch zerstören.

Iiiukkkdid 
Beitragsersteller
 05.06.2025, 02:00
@DonkeyShot

Du sprichst von Solidarität – aber meinst Unterwerfung.

Wenn ein Unternehmen nur dann überlebt, wenn Menschen für Löhne arbeiten, die nicht zum Leben reichen, dann ist nicht der Arbeiter gierig, sondern das Geschäftsmodell krank.

Du verteidigst Konzerne, die Rekordgewinne machen – während ihre Leute Flaschen sammeln. Und wenn Menschen für ihre Lebenszeit fair entlohnt werden wollen, sind sie plötzlich „Maden im Speck“?

Es geht nicht darum, das Land zu zerstören. Es geht darum, es auf Wahrheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde aufzubauen – nicht auf Angst, Erpressung und dem ewigen „Sei froh, dass du überhaupt was hast.“

Ein System, das nur funktioniert, wenn die einen verzichten, damit die anderen konkurrenzfähig bleiben, ist kein freier Markt – das ist moderne Leibeigenschaft im Anzug.

DonkeyShot  05.06.2025, 02:11
@Iiiukkkdid

Was soll die "Ausrede eines Systems" sein? Das war mein Statement. Ich bin kein System. Und ein System hat auch keine Ausreden.

ein Beweis dafür, dass dieses System nicht auf Gerechtigkeit, sondern auf Ausbeutung basiert.

Das ist eine abenteuerliche Herleitung. Wie gesagt, öffentlicher Dienst mal ausgenommen: Natürlich ist das gerecht. Weil die Qualifikation nicht höher ist, um mehr zu verdienen. Es wäre ungerecht, wenn jemand einen höherqualifizierten Job macht, genauso viel verdienen würde. Und dass Arbeitskäfte, die gesucht sind, mehr verdienen ist doch auch nur logisch. Genauso ungerecht wäre es, wenn du mit speziellem Wissen nicht besser bezahlt werden würdest als jemand, der das nicht mitbringt. Und so ehrenwert Müllmenschen auch sind - ich bewerte Menschen nicht nach ihrem Job - es ist nun mal kein Job, für den du ein langes Studium brauchst. Ergo ist er auch nicht so gut bezahlt. Deswegen ist das gerecht.

Es ist ein stilles Eingeständnis, dass Vollzeitarbeit allein nicht mehr zum Leben reicht. Und das ist kein Sozialstaat, das ist ein kaputter Laden mit schönem Schaufenster.

Ja...und? Wo ist das Problem? Selbst die Menschen, die mit Vollzeitarbeit nicht ihren Lebensunterhalt bestreiten können - die scheinen v.a. nur in Diskussionen zu existieren - werden vom Staat unterstützt. Das nennt man "Sozialstaat" und nicht "kein Sozialstaat". Soll man das sein lassen? Sollen wir das streichen? Dann wär's ein kaputter Laden. Man muss auch lernen, mit Geld umzugehen. Ich musst selbst eine zeitlang vom Bürgergeld leben und konnte das meiste davon sparen. Und die Leute wollten immer nicht glauben, dass man von so wenig Geld leben kann. Doch, kann man. Man sollte halt mal seine Ansprüche überdenken.

Wenn du denkst, dass niemand verhungert, und das schon als Erfolg gilt, dann zeigst du genau, wie niedrig die Messlatte inzwischen liegt.

Ich habe nicht gesagt, dass es nur um's s nicht verhungern geht. Das Existenzminimum muss gesichert sein. Mehr interessiert mich auch gar nicht. Es ist nicht mein Leben. Wir sind keine großdeutsche Familie.

DonkeyShot  05.06.2025, 02:26
@Iiiukkkdid

Nein, ich meine nicht "Unterwerfung" sondern, wenn man eh schon genug hat, auch mal auf noch mehr zu verzichten! Mal keine 8 % Gehaltserhöung in Zeiten der Rezession! Wenn es dazu dient, langfristig die Arbeitsplätze zu sichern. Nicht nur den eigenen. Aber so weit denken viele ja nicht.

Wenn ein Unternehmen nur dann überlebt, wenn Menschen für Löhne arbeiten, die nicht zum Leben reichen, dann ist nicht der Arbeiter gierig, sondern das Geschäftsmodell krank.

Davon rede ich nicht. Sondern von den gut verdiendenen Menschen, die locker über die Runden kommen und die nicht noch einen dritten oder vierten Urlaub im Jahr sich unbedingt gönnen können müssen. Aber trotzdem für saftige Gehaltserhöungen demonstrieren. Nur weil man's kann und darf. Die meine ich mit den Maden im Speck und sonst niemanden.

Du verteidigst Konzerne

Nein, davon rede ich nicht. Sondern von den vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen, die ihren Laden dicht machen müssen, weil sie die überzogenen Gehälter nicht mehr zahlen können.

Es geht nicht darum, das Land zu zerstören. Es geht darum, es auf Wahrheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde aufzubauen – nicht auf Angst, Erpressung und dem ewigen „Sei froh, dass du überhaupt was hast.“

Welche Wahrheit, Angst und Erpressung denn jetzt?? Ich rede nicht von sicher vorkommenden Einzelfällen, die es natürlich nicht geben darf. Du siehst da schon wieder dunkle Mächte aufziehen. Für mich ist das alles äußerst transparent. Dein Modell basiert doch eher auf Ungerechtigkeit und Gleichmacherei.

Ob diese Millionengehälter von Spitzenpositionen (oder Spitzensportlern) "gerecht" sind? Ich find sie nicht angemessen, aber das spielt ja keine Rolle. Die Frage für mich ist nur, ob jemand legal oder illegal sich bereichert hat. Und wenn das alles rechtens ist, dann ist es ok. Es nimmt ja niemand verbotenerweise mit, sondern es wurde wohl so vereinbart. Da gibt es Verträge, und wenn die eingehalten werden, dann ist es so. Es muss ja immer jemanden geben, der bereit ist, es zu bezahlen. Wenn man mir für ne Woche Straße kehren ne Mio. anbietet, dann nehm ich das an. So. Ist das gerecht? Keine Ahnung, es ist legal, es wurde so vereinbart, ich nehm die Kohle, Thema erledigt. Wir leben in einem freien Land.

Du behauptest, dass von unserem System nur ein paar wenige profitieren. Aber das stimmt so einfach nicht. Tatsächlich profitiert jeder davon, wegen der Sicherheit, der Infrastruktur, der medizinischen Versorgung, der Bildung, der Arbeitsteilung. Ohne dieses System müsste sich jeder um alles selbst kümmern, unabhängig von Talent, Kraft, Wissen oder Lebenssituation. Unser System ermöglicht es uns allen, ein relativ stabiles, freies und abgesichertes Leben zu führen.

Die Vorstellung, irgendwo in der Natur zu leben, sein eigenes Essen anzubauen und völlig frei zu sein, klingt auf den ersten Blick verlockend. Aber die Realität ist eine ganz andere: Dann musst du wirklich dauerhaft funktionieren. Nicht bis 67, sondern dein ganzes Leben lang. Du bist als Selbstversorger in einem ganz anderen System gefangen, nämlich in dem, dass sich dein Leben im Prinzip nur noch ums Überleben dreht. Wo bekommst du dein Essen her? Was machst du, wenn du krank wirst? Wie versorgst du dich medizinisch? Was passiert, wenn ein Unwetter deine Ernte zerstört oder ein Tier deine Vorräte oder Nutztiere reißt? Sobald etwas Unvorhergesehenes passiert und du nicht mehr in der Lage bist, dich selbst zu versorgen, bist du recht schnell am Ende und Freizeit hast du praktisch keine, auch kein Wochenende, denn sich selbst zu versorgen ist ein Full Time Job.

In unserem heutigen System dagegen musst du nicht alles selbst machen. Du suchst dir eine Arbeit, die dir liegt oder sogar Spaß macht, trägst damit deinen Teil zur Gesellschaft bei, und in der restlichen Zeit kannst du dein Leben ganz frei so gestalten, wie du willst. Du hast sehr viel Freizeit, du hast Sicherheit, und du hast die Möglichkeit Hobbys nachzugehen und dich zu entfalten. Und wenn mal etwas schiefläuft, wirst du aufgefangen: Durch ein Gesundheitssystem, soziale Absicherung, eine Infrastruktur die einem alles bereitstellen kann, was man benötigt.

Natürlich ist das System nicht perfekt und du hast Verpflichtungen, aber ohne diese Strukturen wären wir nicht wirklich freier, sondern schlichtweg dauerbeschäftigt mit dem, was wir heute dank Arbeitsteilung und Absicherung nicht mehr alles selbst stemmen müssen.


Iiiukkkdid 
Beitragsersteller
 05.06.2025, 02:06

Ja, du musst dich als Selbstversorger anstrengen. Aber du tust es für dich, nicht für Zahlen in einem System, das dich ersetzt, sobald du nicht mehr „leistest“. Du sagst: „Was, wenn du krank wirst?“ – Ich sage: Was, wenn du innerlich längst krank bist, weil du ein Leben führst, das nicht dir gehört?

Das heutige System schützt dich nur, solange du die Regeln befolgst. Es verkauft Abhängigkeit als Solidarität und nennt Stillstand Stabilität. Aber es macht dich nicht frei – es macht dich berechenbar.

Freiheit beginnt da, wo du dich nicht mehr kaufen, lenken oder betäuben lässt.

Und manchmal bedeutet das: Weniger haben, aber mehr sein.

TheMonkfood  05.06.2025, 02:22
@Iiiukkkdid
Freiheit beginnt da, wo du dich nicht mehr kaufen, lenken oder betäuben lässt.

Wenn du für deine persönliche Freiheit sämtliche Bequemlichkeiten und Zwänge der Zivilisation aufgeben möchtest - was hindert dich daran?

Nachtmensch0711  05.06.2025, 02:23
@Iiiukkkdid

Ich glaube, vieles davon ist vor allem eine Frage der Einstellung. Natürlich gibt es Herausforderungen, aber wenn man das Gefühl hat, sein Leben gehört einem nicht oder man fühlt sich innerlich krank, liegt das meiner Meinung nach nicht unbedingt am System, sondern eher am eigenen Mindset.

Ich selbst führe ein erfülltes Leben und mache das, was mir gefällt, und das wäre ohne dieses System so nicht möglich.

Wenn man unzufrieden ist, hilft es eher, die eigene Sichtweise zu hinterfragen, anstatt gleich das ganze System als Feind zu sehen. Manchmal liegt es auch daran, dass man in einem Job ist, der nicht zu einem passt. Und sich hier anders zu orientieren kann auch vieles verändern. Auch Burnout oder andere Probleme können die Sicht auf die Dinge verzerren, aber am Ende liegt viel an der eigenen Haltung und wenn man in einem Loch ist, aus dem man selbst nicht mehr rauskommt gibt es auch Leute, die einem da helfen können.

Verstehe dich gut. Unser Leben könnte sehr viel entspannter sein, wenn wir uns nicht immer ausbeuten und verarschen lassen würden.

Die Industriealisierung geht schneller, als sich der Mensch anpassen kann.