Friert/kocht Wasser exakt bei 0/100 Grad?

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Nicht mehr exakt, nein.

Nach der ursprünglichen Definition der Celsius-Skala war es so, dass hochreines Wasser bei Normaldruck ganz exakt bei 0 °C fror und bei 100 °C siedete, weil die Punkte 0 °C und 100 °C so festgelegt worden waren.

Inzwischen ist die Celsius-Skala anders definiert:

http://de.wikipedia.org/wiki/Grad_Celsius

und daraus ergeben sich für die beiden Punkte 0,002519 °C und 99,9839 °C

Sowohl Verunreinigungen als auch anderer Luftdruck führen zu Veränderungen - der Schmelzpunkt ist dabei nur ganz wenig druckabhängig.

gutzehn  07.04.2012, 14:25

Schöne Antwort (DH!).

LG.

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es kommt auf die wassermenge drauf an :)) bei einem großen see dauert das einfrieren länger als bei einem kleinem see.. auch wenn es minus grade sind. und das ist beim kochen auch so. und es kommt darauf an wie sauber das wasser ist. wie zum beispeíel ob es schmutz enthält oder ähnliches

Nein. Die beiden Werte gelten nur für die sog. "Normalbedingung" (s. Wiki "Standardbedingung") bei chemisch reinem Wasser. Die Siedetemperatur steigt z.B. mit dem Luftdruck und dem Salzgehalt des Wassers. Der Gefrierpunkt sinkt mit dem Salzgehalt.

Wasser friert bei 0 grad und kocht bei 100 Grad extakt auf Meereshöhe also auf +/- 0 Meter. Das wurde exakt so definiert.

Bei höher bzw. tiefer gelegenen Orten kann das etwas variieren, da der Luftdruck dort etwas anders ist. Bei höher gelegenen Orten ist er etwas niedriger, deswegen kann das Wasser (je nach Höhenlage, also z.B. auf Berghütten, auch bei niedrigeren Temperaturen als 100 Grad C zu kochen anfangen.

Wasser kocht im Zweifel nicht exakt bei 100°C, und friert auch nicht bei 0°C.

Es gibt geringfügige Schwankungen, die allerdings in der Regel nicht zu berücksichtigen sind. Dies liegt an der physikalischen Modellvorstellung, die Wasser als sogenannte ideale, und inkompressible Flüssigkeit annimmt. Für unsere Zwecke reicht allerdings eine Erklärung des Attributs inkompressibel aus. Dieses bedeutet dezidiert, dass sich Wasser nicht "zusammendrücken" lässt. Wenn du beispielsweise Luft in einen Luftballon füllst, dann ist die Idee dahinter, dass man Luft komprimieren kann. Bei der in der Physik oft angewandte Modellvorstellung von idealen inkompressiblen Flüssigkeiten hingegen, bleibt der Stromdichte-Vektor unabhängig vom Druck erhalten. (Kontinuitätsgleichung in makroskopischer Form + Bernoulli-Gleichung).

Natürlich handelt es sich hierbei um Modellvorstellungen, allerdings haben sich diese in der Praxis für Berechnungen beispielsweise in den Ingenieurswissenschaften als sehr nützlich erwiesen.

Beste Grüße, dongodongo.