Freund ist seit fast 2 Jahren arbeitslos. Verlassen oder nicht?
Ich bin seit 2 Jahren mit meinem Freund zusammen und vor einem Jahr sind wir auch zusammengezogen.
6 Monate nachdem wir uns kennengelernt haben, hat er seinen Job gekündigt und ist seitdem, also seit anderthalb Jahre, arbeitslos. Es ist nicht so, dass er gar nicht arbeitet. Er hat sich einen Part-time Job gefunden, um Wohnung und so bezahlen zu können, aber das ist kein Job fürs Leben, auch weil er dort kein festes Einkommen hat. Bewerbungen schreiben fällt ihm sehr sehr schwer und deswegen macht er so gut wie gar nichts. Ich hatte ihm vorgeschlagen, ein paar Bewerbungen zusammenzuschreiben, was wir ein paar Mal auch gemacht haben, aber ich kann ihn ja nicht dazu zwingen und von ihm selbst kommt auch wenig.
Fragen wie "Hast du heute eine Bewerbung geschrieben?" nerven ihn, mich aber widerrum nerven Antworten wie "nö, ich hatte einen chilligen Tag". Da denke ich mir: "Hättest etwas Produktives machen können, aber nein".
Diese Situation verursacht so viel Stress, dass wir mittlerweile einmal die Woche streiten und er mir Sachen wie "Wir sind zu früh zusammengezogen" oder "Wenn wir nicht zusammengezogen wären, hätte ich mehr Zeit für mich" sagt.
Einerseits liebe ich ihn, aber andererseits denke ich mir, dass diese Beziehung keine Zukunft hat, wenn er keinen richtigen Job findet.
Meiner Meinung nach habe ich 3 Möglichkeiten: auszuziehen, damit er seine Ruhe haben kann und damit das Streiten aufhört und uns nicht kaputt macht; bei ihm bleiben, mich zusammenzureißen, ihm versuchen zu helfen und sehen wie es weitergeht; ihn verlassen.
Was würdet ihr tun?
16 Antworten
Hey, ich kann dich gut verstehen.
Erstens, Hilfe aufdrücken und aufzwängen bringt gar nichts. Das Hilft nicht, das macht alles nur noch schlimmer. Vor allem in Partnerschaften, da ihr so von einer Beziehung zwischen Freund und Freundin eher Richtung Mutter Kind rutscht und das einer Beziehung einfach echt nicht gut tut und dann natürlich auch zu Stress und Streit auf beiden Seiten führt.
Ja, du magst dadurch vielleicht sorgen, dass oberflächlich ein Problem gelöst wird oder angegangen wird, aber leider entstehen dadurch auch mehr Probleme als du lösen kannst, es belastet die Beziehung, und derjenige lernt nicht selber die Verantwortung zu übernehmen und Dinge selbstständig zu tun. Man selber hindert den anderen mit seiner Hilfe selbstständig zu werden wenn es zu viel oder aufgezwängt ist.
Manche müssen auf die Schnauze fallen um was zu lernen, auch wenn das doof für uns ist sie auf die Schnauze fallen zu sehen müssen sie da einmal durch.
Deshalb rate ich dir zu schauen wie die Beziehung ist, wenn du dich komplett raushältst. Nur die Beziehung zwischen euch, seine Situation ist egal, dafür ist nur er verantwortlich.
So, und dann würde ich schauen, was deine Bedürfnisse und Grenzen sind. Was sind für dich Must haves, auch gesehen auf die Zukunft, und,was ist dir nicht so wichtig? Was geht gar nicht?
Tut dir die Beziehung gut und bist du glücklich? Wenn nicht würde ich mich trennen sofern es keine Aussicht auf Besserung gibt.
Wieso tust du nicht das, was du möchtest?
Wenn es nicht das ist, was du dir vorgestellt hast, dann mache Schluss. Da er schon ähnliche Zweifel geäußert hat, wird es Zeit. Du musst dich für niemanden aufopfern.
Was bitteschön hatt den herren geritten seinen Job zu kündigen???? Statt sich im Job was neues zu suchen?? Längere Zeiten ohne Arbeit machen sich nie gut. Darum hab ich auch weit unterhalbmeines Aubildungsniveaus angenommen. Mittlerweile bin ich adäquat Beschäftigt.
Den Herren geht es zu gut, ALG kommt, du hast Arbeit und bist aus dem Haus und er kann in Ruhe chillen. Naja, das bisschen Job scheint ja nix ernstes zu sein. Das Hauptgeld bringst du nach hause.
So was nennt man Schmarotzer. Sag ihm klipp und klar das er rausfliegt wenn er das nicht ändert und Sex gibt es so lange auch keinen. Das hilft.
Warum hat er denn gekündigt? Und wie definirst du "richtiger Job" und "Kein richtiger Job". Ein Teilzeit Job ist doch gut wenn man über Kinder nachdenkt, irgendjemand muss sich ja um sie kümmern, das kann ja durchaus auch er sein. Du schreibst er kann von seinem "Job" "Wohnung und so" bezahlen, dann ist doch etwas anderes gar nicht nötig oder?
Vielleicht definierst du nochmal wo genau dein Problem mit der Situation ist, damit man das besser verstehen kann.
Dann musst du das mit ihm besprechen. Und wenn er da anderer Ansicht ist, musst du eben Schluss machen (wahrscheinlich wäre er dann sogar besser dran). Sorry aber einen Job 4 Tage die Woche der es ihm ermöglicht seine Lebenshaltungskosten zu begleichen ist ein "richtiger Job". Sicherheit gibt es übrigens nie, nirgends.
andererseits denke ich mir, dass diese Beziehung keine Zukunft hat
Richtig. Mach Schluss und fertig ist die Geschichte.
Er ist studierter Biologe und hatte den damaligen Job gekündigt, weil die ihm nach 2 Jahren immer noch einen 6-monatigen Vertrag angeboten hatten, und das wollte er nicht mehr. Wollte etwas Festes. Jetzt ist er Fahrrad-Kurier 4 Tage die Woche mit keinem festen Einkommen. Das ist für mich kein richtiger Job. Das kann man so nebenbei machen, aber nicht für immer. Nicht wenn man eine Familie will. Ein richtiger Job wäre für mich etwas, was einem die Sicherheit und Möglichkeit gibt, die Zukunft ein bisschen zu planen.