Freiwilliger Wehrdienst, und dann?
Hallo liebe User!
Ich würde mich gern, in 2 Jahren (da werde ich 18) für den freiwilligen Wehrdienst bewerben. Körperliche Arbeit liegt mir am besten denke ich, also in diesem Sinne - Rennen, springen, klettern. So, das Training find ich cool, hart und streng, würde mir sicherlich gut tun. Iich weiß das man erstmal lernt und trainiert - später dann beigebracht bekommt wie man Leute tötet und naja... Ich weiß ja das die Bundeswehr Leute beschützt etc. Aber wenn ich dann mal so weit wäre, wöllte ich nur ungern in den Krieg und mein Leben aufs Spiel setzen und in den Krieg ziehen. Was soll ich tun? Ich denke das es keinen Beruf gibt der so wie die Bdw ist, und ja, mir ist bewusst das der Sinn und Zweck des Trainings im späteren (möglichen) töten der Feinde liegt. Ich weiß auch nicht was ich mir da genau vorstelle aber wenn man einen Einsatz hat, ist es doch höchstwahrscheinlich das man abgeknallt wird, oder? Wäre nett wenn mich jemand "aufklären" könnte usw. Oder Tipps, Beratung?
Danke im Voraus.
2 Antworten
später dann beigebracht bekommt wie man Leute tötet und naja
Nein, das bekommst Du nicht beigebracht. Nur die allerwenigsten Soldaten werden tatsächlich aufs bewusste Töten ausgebildet (Scharfschützen z.B., und auch nicht in allen Lagen). Soldaten werden zum Kämpfen ausgebildet, und das ist ein himmelweiter Unterschied. Ja, ein Soldat lernt zu schießen und auch zu treffen - aber tut das nicht in der bewussten Absicht, einen Gegner zu töten, sondern ihn als Gegner auszuschalten. Dass es dabei Tote gibt, ist natürlich richtig, damit muss man als Soldat auch umgehen können - aber ein absichtsvolles "Ermorden" eines Gegenüber ist etwas anderes.
Ich weiß auch nicht was ich mir da genau vorstelle aber wenn man einen Einsatz hat, ist es doch höchstwahrscheinlich das man abgeknallt wird, oder?
Deutlich über 100.000 deutsche Soldaten waren von 2001 bis 2014 in Afghanistan im Einsatz, 55 davon sind bei Kampfhandlungen gefallen. Beantwortet das Deine Frage?
Aber wenn ich dann mal so weit wäre, wöllte ich nur ungern in den Krieg und mein Leben aufs Spiel setzen und in den Krieg ziehen.
Das ist in der Tat eine etwas merkwürdige Auffassung - aber für ein paar Monate Freiwilligen Wehrdienst aus Interesse ist das kein allzu dramatisches Hindernis. Wenn Du Dich nicht für 13 Jahre als Offizier verpflichtest, wird Dir diese Haltung weniger Probleme machen. Allerdings finde ich diese rein sekundäre Interesse am Soldatenberuf (Technik, Sport...), das in der Bw-Werbung (leider) mittlerweile in den Vordergrund gestellt wird, insgesamt problematisch. Einen guten Soldaten macht die Überzeugung, für das Richtige einzustehen und auch aus Überzeugung dienen zu wollen, aus. Alles andere ist eigentlich zweitrangig.
Wenn Du Dich für weniger als 12 Monate FWD meldest, wirst Du übrigens ohnehin in keinen Einsatz gehen. Ein Einsatz ist erst ab 12 Monaten Verpflichtung möglich, als FWDL grundsätzlich ohnehin wenig wahrscheinlich.
Wenn du dich dazu entscheiden solltest den freiwilligen Werhrdienst zu machen ist das ja für ein Jahr. Da machst du erstmal die 4 montägige Grundausbildung, in den auslandseinsatz kommst du natürlich nicht in diesem Jahr. Also keine Sorge.
Ja schon, aber man geht doch zum freiwilligen Wehrdienst um danach richtig "durchzustarten". Und mein Leben riskieren möchte ich eigentlich nicht..
Ja schon, aber man geht doch zum freiwilligen Wehrdienst um danach richtig "durchzustarten".
Nein.
Zum FWD geht man, um Zeit zu überbrücken (z.B. bis zum Studium oder zu einer Ausbildung). Natürlich kann man die Zeit auch nutzen, um die Bw etwas genauer kennenzulernen, aber das ist bei Weitem nicht die Hauptmotivation für die FWDL.
Wenn Du länger zur Bundeswehr möchtest, solltest Du Dich gleich als Soldat auf Zeit (SaZ) verpflichten, was ich Dir mit Deiner Einstellung aber nicht rate,
Ach so, die Grundausbildung wird neuerdings also an vier Montagen durchgeführt. Nach meinem letzten Stand dauerte diese noch 3 Monate. Man lernt ja nie aus...😕