Freileitung mit 230V, statt Hochspannung. Welcher Querschnitt?

2 Antworten

Der Spannungsfall wird immens, daher muss der Querschnitt erhöht werden. Wenn man die Induktivität der Leitung vernachlässigt, kannst du dich hier nach den ohmschen Leitungsverlusten richten.



Jetzt kannst du dir eine Mittel- oder Hochspannung und eine zu übertragende Leistung ausdenken. Sagen wir einfach mal 1000 kVA. Zur Vereinfachung gehen wir von reiner Wirkleistung aus, also 1000 kW. Zur Anforderung sagen wir, dass der Spannungsfall nicht mehr als 2% der Nennspannung betragen soll.

Die Gleichung dafür:



Den Leitungsstrom ermittelst du anhand der 1000 kW und deiner gewählten Spannungsebene.

Die obige Gleichung soll erfüllen:



Im Grundprinzip muss der Querschnitt immer um den Kehrwert der Spannungsreduzierung vergrößert werden. Also halbe Spannung zu doppeltem Querschnitt. Das ergibt sich aus der Gleichung Leistung = Spannung mal Stromstärke. Der Querschnitt muss also prinzipiell der Stromstärke angepasst werden wegen der Wärmeentwicklung.

Nun wächst aber die zur Wärmeabgabe erforderliche Oberfläche des Leiters nicht linear mit dem Querschnitt: Querschnitt = Radius^2 mal Pi --- Umfang = 2 mal Radius mal Pi. Deshalb würde nach obigem Prinzip mit zunehmendem Querschnitt der Wärmestau im Leiter vergrößert. Dieser Umstand muss deshalb berücksichtigt werden in einer allgemeingültigen Formel. Dazu gibt es auch Tabellen für Leitungen unterschiedlicher Verlegungsarten; denn auch die Verlegungsart (Freileitung, Kabel, Rohrleitung) muss berücksichtigt werden bei der Querschnittsberechnung.