Freigänger zur Wohnungskatze?
Hallo, ich habe eine 12-jährige Katze, die ihr ganzes Leben Freigängerin war und habe meine Wohnungen immer unter diesem Aspekt ausgewählt. Zusatzinfo: Sie ist von Geburt an sehr scheu (mir selbst vertraut sie blind). Ich bin vor drei Wochen in den ersten Stock gezogen, mit Balkon und es wäre eigentlich problemlos möglich, dass sie per Katzenleiter über einen alten Pferdestall nach draußen kann und wäre dann auch gleich in Wiesen und Feldern. Allerdings haben die Vermieter einen Hund, der den Garten selbst für sich beansprucht. Er wäre allerdings das kleinere Problem. Der große Hund des Nachbarn streunt aber alleine in der Gegend herum. Wusste ich vorher nicht. Noch eine Komplikation: Ich bin Rufmordopfer und der Sohn des Vermieters ist bereits informiert (ganz komplizierte Geschichte; ein gehacktes Handy spielt dabei auch eine Rolle) und will mich deshalb wieder aus der Wohnung haben, wie ich zufällig hören konnte. Ich habe Angst, dass man meiner Katze etwas antut bzw. sie sich v.a. wegen des herumstreuenden Nachbarshundes nicht mehr nach Hause traut, auch weil sie erst umständlich in die Wohnung klettern muss. Wegen des Rufmordes und daraus resultierenden Mobbings bin ich in drei Jahren vier Mal umgezogen und dachte aufgrund anderer Umstände, dass ich hier meine Ruhe haben würde… Ist wohl nix. Mir bedeutet meine Katze unendlich viel, Abgeben geht gar nicht, aber eigentlich müsste ich sie jetzt drinnen + Balkon halten, was ich bis jetzt immer vermeiden wollte und konnte. Ich bin völlig ratlos. Schon wieder umziehen geht nicht. Bin dankbar um jeden Rat!
3 Antworten
Hallo Du,
es kann absolut gut gehen und deine Katze fühlt sich pudelwohl in der Wohnung mit vernetztem Balkon, oder aber, sie terrorisiert dich und hört nicht auf zu miauen und zu signalisieren, dass sie raus will.
"Probieren geht über studieren" .... sagt man doch so schön!
Ich lebe mit dem Leo und dem Mishu zusammen.
Leo ist mittlerweile 6 Jahre und lebt davon 3 Jahre mit mir in einer Wohnung + Balkon. Davor war er Freigänger.
Ich habe ihn aus dem Tierschutz. Leo kam hier bei mir an, die Vorbesitzer waren weg, er legte sich mitten in meinen Raum auf die Erde auf den Rücken streckte seine vier Pfoten bei Seite und schlief tief und fest ein. Er war angekommen. Er geht gerne auf den Balkon und 1x am Tag mit mir im Hausflur spazieren. Ansonsten fühlt er sich in Wohnungshaltung gut.
Mishu ist eine geborene Wohnungskatze, war nie draußen, ist total schreckhaft und geht kaum auf den Balkon.
Wir stecken nicht drin. Es ist von Katze zu Katze verschieden und deine Katze kann ähnlich reagieren wie Leo (und viele Katzen aus dem Tierschutz, die auch ehemalige Freigänger waren), oder er terrorisiert dich, wird unsauber, verhaltensauffällig und du weißt ganz genau, die wird niemals glücklich in einer Wohnung.
Du musst es, wohl oder übel, ausprobieren.
Bild: vorne der Große ist Leo, hinten unten der Mishu.
Bild: vorne Mishu, Leo ganz klein zu sehen hinten.
Wir haben so, so viele Katzen im Tierschutz die ehemalige "Draußenkatzen" waren und sich so pudelwohl in 4 Wänden fühlen, dass wir sie als Wohnungskatzen vermitteln.
Einfach ausprobieren!
Ich drücke dir fest die Daumen, dass es unkompliziert klappt und deine Katze sich mit dir und einem vernetzten Balkon pudelwohl in der Wohnung fühlt.
beste Grüße 🙋♀️ +😺 +😺
Lieben Dank für deine Rückmeldung.
Du kannst das Wohlfühlgefühl mit Felisept Steckern und dem Nahrungsergänzungsmittel Sedarom unterstützen. Zudem wären ausreichend Kletter-, Liege- und Kratzmöglichkeiten anzuraten. Auch du müsstest umdenken und dich dann deutlich mehr mit ihr beschäftigen.
Was sagt deine Bekannte dazu: Wie verhielt sich deine Katze mit anderen Katzen auf engem Raum?
Ich frage, weil man dann eventuell über eine Vergesellschaftung nachdenken könnte.
Vielen Dank für die Tipps; da ist schon einiges angedacht, zum Glück ist die Wohnung auch groß genug. Zur Vergesellschaftung: Meine Kleine hasst fremde Katzen und muss sogar separat im Katzenhotel gehalten werden. Ich kann glücklicherweise den ganzen Tag zuhause sein, alleine ist sie also nicht und sie ist auch sehr auf mich bezogen. Aber wohl fühle ich mich nicht, die Faktoren negativer Sohn und herumlaufender Nachbarshund waren anfänglich nicht gegeben, sonst hätte ich die Wohnung nie genommen. Und, wie gesagt, so bald umziehen kann ich von mir aus nicht. Vielen Dank für die erneute Rückmeldung! 😻😻😻.
Das wird die Katze nicht so einfach akzeptieren. Eine Freigängerkatze will raus und wird ihren unmut zeigen, zb durch Unsauberkeit, lautes miauen, kratzen an Möbeln, Fenstern, Türen... Zumal die Einzelhaltung in der Wohnung auch nicht vernünftig ist. Ich würde sie trotzdem raus lassen - für eine Katzenleiter bräuchtest du allerdings die Einverständnis des vermieters, was schwierig werden könnte, wenn die dich raus haben wollen.
Danke für Deine Antwort - eine Katzenleiter ist ausdrücklich erlaubt, also kein Problem. Ich bin den ganzen Tag zu Hause und sie hasst fremde Katzen… Alleine ist sie also nicht. Liebe Grüße! 😻
Hallo Du,
Eine Freigängerkatze will raus und wird ihren unmut zeigen, zb durch Unsauberkeit, lautes miauen, kratzen an Möbeln, Fenstern, Türen...
Das kommt vor, keine Frage!
Aber ich/wir im Tierschutz sehen viele Katzen die fast schon erleichtert sind nicht mehr raus zu müssen, die sich pudelwohl in 4 Wänden - auch mit anderen Katzen aus unserer Gruppe - fühlen, auftauen, verschmust werden, im Bett schlafen kommen (es ist eine Pflegestelle in einem Haus integriert).
Auch ich lebe mit einem ehemaligen Freigänger zusammen, der vernetzten Balkon und 1-2x Spaziergang im Hausflur absolut akzeptiert und sich wohl fühlt. Keine Unsauberkeit, kein Kratzen an Möbeln, kein Miauen an Fenstern und Türen.
beste Grüße, DaLi
Lass die Katze wo sie ist, wenn du dort jemand finden kannst, der sie dir ab jetzt übernimmt oder such ihr ein neues zu Hause. Sie jetzt in einer Wohnung einzusperren und das auch noch in Einzelhaft ist KEINE Lösung.
Erst mal vielen lieben Dank für Deine ausführliche Antwort mit viel Sachkenntnis!. 🤗😻 Ich hatte sie zweimal aus unterschiedlichen Gründen 4 Monate nur drinnen. Das erste Mal wurde sie immer passiver und unglücklicher, das zweite Mal hatte es ihr nichts ausgemacht, da war es allerdings auch Winter. Eine gute Bekannte aus dem Tierschutz mit Katzenhotel, bei der Tiere wirklich an Nr. 1 stehen, und bei der sie während der Umzugsphasen war, meinte, es müsste funktionieren. Noch will ich auf jeden Fall vermeiden, sie abzugeben, sie ist meine Seelenkatze, aber ich wäre selbst todunglücklich, wenn sie unglücklich würde und dann müsste wirklich irgendeine andere Lösung her. Liebe Grüße nochmals herzlichen Dank und knuddle Deine zwei Süßen von mir! 🙏😻