Frage zum gesamtwillen

2 Antworten

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Ich nehme an, dass es um die Identitätstheorie geht? Der Unterschied, den Rousseau kennzeichnet ist tatsächlich schwer zu verstehen.

Nach Rousseau ist zunächst der wesentliche Unterschied zwischen dem Gesamtwillen (der Summe von Einzelinteressen) und dem Gemeinwillen, dass der letztgenannte auf das Gemeinwohl zielt und durch eine Beratung /Diskussion in der Generalversammlung zustande kommt. Der Gesamtwille hingegen enthält auch Interessen von egoistischer, privater Natur.

Wie du schon schreibst, ist der Gesamtwille die Summe von privaten Einzelinteressen. Es werden alle Interssen berücksichtigt.

Der Gemeinwille soll daraus ermittelt werden, indem die Gemeinsamkeiten der Einzelinteressen da raus gefiltert werden sollen Die Extremen, von den Gemeinsamkeiten abweichenden Interssen werden abgezogen -sie zählen nicht zum Gemeinwillen. Es bleibt der Kern- die Überschneidungen der Einzelinteressen.

Rousseau sagt dazu, dass diejenigen die nicht für den Gemeinwillen und im Sinne des Gemeinwohls gestimmt, haben, sich selbt sagen sollen, das sie sich wohl geirrt hätten. Sie können auxch durchaus dazu gezwungen werden, sich dem Gemeinwillen unterzuordnen.

Insofern könnte man sagen, dass dein zweites Beispiel mit ja benatwortet werden kann. Obwohl es streng genommen ja eine Mehrheitsentscheidung ist. Rousseau fordert eine Einheitliche Entscheidung.

Es ist nicht so einfach zu verstehen. ich hoffe dir dennoch etwas geholfen zu haben.

thinkling  21.11.2014, 18:20

Ich entsinne mich nur noch vage dieser Begrifflichkeiten, aber so wie du es erläuterst, passt es auf meine Erinnerung. Vielleicht könnte man vereinfacht sagen, dass der Gesamtwille die gesammelten, unreflektierten Standpunkte zu Beginn der Willensbildung darstellt, und der Gemeinwille eine ethisch reflektierte Version.

Wer den Gemeinwillen nicht stützt, hat eben nicht genug nachgedacht ;-)

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Micato 
Fragesteller
 23.11.2014, 18:01

omg danke! :))

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Hei Micato, die Zauberformel der Demokratie heißt a), dass die Mehrheit siegt, und b) Kompromiß. Also könnte das im konkreten Beispiel so aussehen, dass zwar die Mehrheit obsiegt und die Maut eingeführt wird, dass aber über die Höhe mit der Minderheit ( = der Opposition) verhandelt wird. Also Antwort auf deine Schlussfrage: Ja. Grüße!