Frage zu Transistorkennlinien?

2 Antworten

einst du mit "was passiert da"? Meinst du physikalisch? Oder wie man die Kennlinie konstruiert? Letztertes siehst du jau aus deinem eigenen Bild. Natürlich gibt es da eine Änderung wenn man Uce ändert - also was meinst du?

Du sprichst hiermit den sog. "Sättigungsbereich" an.
Dabei passiert folgendes:

Wenn die Spannung Uce kleiner wird als so etwa 0,6...0,7 Volt, dann wird - neben der Basis-Emitter-Diode mit etwa 0,7V Durchlassspannung - auch die Basis-Kollektor-diode leitend. Es ist ja Uc<Ub und damit Ub-Uc=Ubc>0 (npn-Fall)
Damit fließt (1) ein drastisch vergrößereter Strom in die Basis (das muss beim Schaltbetrieb berücksichtigt werden) und (2) fließt dieser Strom ja entgegen der Richtig des "normalen" Kollektorstromes Ic.
Damit wird Ic deutlich verringert - und das siehr man ja in den Ausgangskennlinien durch das "Abknicken" bei kleiner werdeneden Spannungen Uce.
Diesem Vorgang überlagert ist natürlich die "normale" Verringerung von Ic, weil bei so kleinen Spannungen Uce natürlich weniger Elektronen (die ja Ic bilden) zum Kollektor abgesaugt werden.

Nachbemerkung:

Den erwähnte Strom von der Basis zum Kollektor (bei kleinen Spannungen Uce) kann man auch in seiner Auswirkung daran erkennen, dass die Ausgangskennlinien Nicht durch den Nullpunkt gehen.

Beim BC108 zeigt die Simulation zum Beispiel, dass Ic=0 schon bei Uce=10mV erreicht wird und bei Uce=0 ist Ic=-1,5mA (negativ!).