Frage zu Herdanschluss?
Hallo,
ich wollte letztens meinen Herd anschließen, was ich auch früher schon gemacht habe. Es hat allerdings nicht funktioniert (die Herdplatten wurden zu schnell zu heiß = 400V statt 230V).
Ich habe es jetzt durch einen Elektriker erledigen lassen und wollte natürlich unbedingt wissen, was ich denn falsch gemacht habe.
Er hat eigentlich nur zwei Kabel getauscht, L2 und L3 (Das Foto ist vom funktionierenden Zustand, also so wie es der Elektriker angeschlossen hat).
Merkwürdig war auch, L1 und L3 zeigten auf meinem Meßgerät 230V, untereinander 400V, also wie es sein soll, L2 jedoch nur 30V.
Hinzu kommt, dass der 3 Phasen-Drehstrom nur durch 2 Sicherungen abgesichert ist.
Mich würde daher interessieren:
Warum hat L2 nur 30V?
Wieso war L2 und L3 zu tauschen die Lösung? Die Phasenreihenfolge ist bei einem Herd doch eigentlich egal? Aber vorher bekamen die Platten ja auch zuviel Strom
Wie funktioniert das Ganze mit nur 2 Sicherungen?
Den Elektriker brauchte ich übrigens nichts fragen, der war nämlich schon als er die Tür reinkam extrem schlecht gelaunt und brachte nicht mehr als "Mh", "hmm" und "Jaja" heraus...

2 Antworten
Was mir gleich als erstes auffällt: Die Herdanschlussdose ist gegen die Richtlinien montiert. Laut den VDE-Normen ist es verboten, Steckdosen, Schalter etc. durch diese Klammern zu befestigen, die nach rechts und links ausfahren. Du solltest bei diesem Betrieb nie wieder einen Fachmann holen. Schlechte Laune, gegen die Richtlinien gearbeitet und dann noch satte 80€ verlangen.
Da es sich hierbei um eben drei "Phasen" handelt, müssen auch drei Sicherungen da sein. Andernfalls hast du nur zwei Außenleiter und somit keinen Drehstrom. Das hätte dieser "Fachmann" übrigens auch wissen sollen. Und dass zwischen L2 und Neutralleiter nur 30V anliegen kann eigentlich nicht sein.
Da du selber an der Installation allerdings nichts machen DARFST, solltest du nochmal einen Fachmann kommen lassen, der sich das anschaut. Korrekt ist das definitiv nicht, da muss nachgeprüft werden, woran es liegt. Aber eben nicht mehr bei diesem Betrieb, wenn der so einen mürrischen Pfuscher schickt.
Die genaue Norm kenne ich natürlich nicht auswendig allerdings habe ich mich diese Woche erst mit einem erfahrenen Meister bei der Handwerkskammer darüber unterhalten. Es ist definitiv untersagt, diese Krallen als einzige Befestigungsmethode zu nutzen. Bei uns im Betrieb müssen wir diese Krallen bei der Montage auch entfernen und die Schrauben nutzen. Warum gibts die dann überhaupt? Genau das war eben die Frage, die wir uns gestellt hatten. Keine Ahnung.
Du weißt aber schon, dass es verboten ist, mit Starkstrom umzugehen und z.B selber einen Herd anzuschließen?
Wenn da irgendwas schiefgeht bist Du dran und keine Versicherung bezahlt den Schaden
http://www.markt.de/ratgeber/elektriker/Elektroarbeiten-Was-Sie-selbst-erledigen-duerfen/
Wie gesagt hat es jetzt ein Elektriker erledigt (wobei ich mir die 80€ eigentlich nicht leisten konnte). Ich habe früher mal eine Tesalspule gebaut, bei der lagen 5 kV führende Leitungen eines Neontrafos offen, dass ist also nochmal eine ganz andere Hausnummer.
Aber die Antworten auf meine Fragen würden mich trotzdem sehr interessieren, da mich das Thema schon immer begeistert hat.
80 Euro?
Das ist ja eine Unverschämtheit! Normalerweise kostet sowas zwischen 30 und 50 Euro - habe ich letzte Woche gerade bezahlt
Nenne bitte die entsprechende Norm die das vorgibt, in Ein- und Mehrfamilienhäusern ist die Krallenbefestigung noch erlaubt. Nur macht das aber heute kaum einer mehr weil die Montage mit den Geräteschrauben besser ist. Aber es gibt in Altbauten teilweise noch alte Gerätedosen die keine Aufnahmen für diese Schrauben besitzen. Man muss dabei natürlich aufpassen das man die Adern in der Dose so ordentlich verstaut, das eine Beschädigung durch die Klauen ausgeschlossen ist. Manche Geräte haben auch keine Klauen mehr, meistens Netzwerk- oder Antennendosen.
Man darf sie nur nicht bei Hohlwanddosen benutzen weil die durch die Klauen beschädigt werden und die Geräte nicht ordentlich gehalten werden. Fehlt halt das Mauerwerk drumherum das die Kraft der Krallen aufnimmt.
Gibt auch Kunden die wollen beide Varianten haben, also sowohl Klauenbefestigung als auch zusätzlich noch mit Geräteschrauben gesichert.
Was mir viel eher ins Auge fällt ist dass die Adern von der Hausinstallation so schlecht abgesetzt sind. Sieht aus als hätte die jemand mit den Zähnen abgekaut. Zudem viel zu lang abgesetzt.