Folter Hexenverfolgung?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nach der damaligen Rechtsordnung konnte ein Urteil nur dann gefällt werden, wenn ein Geständnis des oder der Beschuldigten vorlag. Das betraf nicht nur Hexenprozesse, sondern alle Prozesse der sogenannten "Halsgerichtsbarkeit".

Da die Anschuldigung der Hexerei natürlich ein Kapitalverbrechen betraf, musste in Geständnis her und zur Erwirkung eines Geständnisses war die Folter ein zugelassenes Mittel. Der erste Schritt betraf die Androhung der Folter, sodann das "Weisen" der Folterinstrumente, bei dem dem/der Beschuldigten die Instrumente und Vorrichtung gezeigt und erklärt wurden.

Folter war also nicht unbedingt erforderlich, wenn die Tat sofort gestanden wurde. In Hexenprozessen kam es allerdings auch häufig dazu, dass man weitere Beteiligte am Hexentreiben ermitteln wollte und deswegen die Folter anwandte, worauf natürlich alles mögliche "gestanden" wurde, nur damit die Pein endlich aufhörte.

Nicht umsonst hieß die Folter damals auch "peinliche Befragung".

jemand behauptete, dass seine Nachbarin Klothilde eine Hexe sei.

Klothilde wurde einbestellt und gefragt, ob sie eine Hexe sei. "natürlich nicht." sagte Klothilde. Aber da man ja wusste, dass Hexen logen, konnte also Klothilde doch eine Hexe sein. Also folterte man sie und im allgemeinen gestand dann KLothilde, dass sie doch eine Hexe sei. Dann wurde sie verbrannt.

Aussagen wie "Ich bin keine Hexe", wurden generell nicht geglaubt. Und unter der Folter gestanden alle, früher oder später. Und wenn Klothilde hinterher das GEstöndnis widerrief, dann war sie erst recht eine Hexe und wurde verbrannt.

Aber einmal wenigstens, vielleicht auch öfter, war eine Frau so schlau, dass sie unter der Folter zwar zugab, eine Hexe zu sein, aber sie nannte in ihrem Geständnis auch den Nachbar, der sie angezeigt hatte, als Hexenmeister. Der wurde dann auch verbrannt. Rache ist süß.

Tannibi  03.05.2022, 18:08

Eine Sache habe ich dabei nie verstanden. Eine echte Hexe
hätte sich doch durch irgendeinen Zauber retten können.
Warum ließ sie nicht ihre Verfolger alle zu Stein erstarren?

0

Man wollte den vermeintlichen Hexen Geständnisse abpressen das sie den Teufel anbeten würden und schwarze Magie praktizierten. Die Folter war aber auch Mittel zum Beweis das eine Person eine Hexe sei. Es gab Foltern die extrem schmerzhaft waren, bei denen aber kein Blut fließen konnte. Man quälte also bewusst mit Folter bei der Wunden direkt kauterisiert - verschlossen - wurden. Das Opfer hatte keine Chance und war als Hexe überführt. Aber es gab natürlich auch die reine Freude bösartiger Sadisten, die eben einfach nur mit Wonne foltern wollten.

Hallo Rehan,

zur damalige Zeit konnte man nur verurteilt werden, wenn man sein "Verbrechen" gestanden hat.

Und wenn jemand nicht gestehen wollte, dann hat die Folter da meist geholfen.

Viel Erfolg!

Karliemeinname