Findet ihr es gut, dass man nach dem Masterstudium in technischen Fächern (in Österreich) noch den guten alten Dipl.-Ing. als akademischen Grad bekommt?

4 Antworten

Der Bologna-Prozess war aber nicht von den Amis abgeschaut, sondern eine europäische Innovation. Um die verschiedenen Abschlüsse in den EU-Mitgliedsländern vergleichbarer zu machen.

Ist schon sinnvoll, und halt auch leider international besser anerkannt als so ein Dipl.-Ing.

Find auch, dass vom Optischen und von der gesellschaftlichen Stellung sich einfache Dipl.-Ing. besser anhört, aber letztlich ist es bloß eine rein nominelle Modifikation der akademischen Nomenklatur bei gleichbleibender substanzieller Qualifikation.

Ich finde die ganzen neuen Bezeichnungen auch dämlich. Man muss nicht immer alles auf Englisch machen.

Der 2-stufige Masterstudiengang war eine europäische Sache, um Vergleichbarkeit bei Auslandsbeschäftigung zu schaffen, die immer mehr wird in einer globalen Gesellschaft. Das war beim Diplom nicht gegeben. Master stammt nicht aus Amerika, sondern ist nur die englische Bezeichnung, Bachelor ist aus dem Altfranzösischen entlehnt. Das Wissen verdoppelt sich fast alle 10 Jahre. Als Einstein promovierte, gab's in der Physik praktisch nur die Mechanik (heute 1. Semester). Das halte ich nicht für qualitativ deutlich hochwertiger. Das "gute alte" ist nicht immer gut + schon gar nicht besser. Und sogenannte Elite-Unis wie Harvard oder das MIT hatten wir hier auch nie, weshalb hier in D jetzt das Exzellenz-Verfahren läuft, bei dem sich die Hochschulen bewerben, um sich von anderen zu unterscheiden. Ganz so degeneriert + blöd sind die da gar nicht. Mir würde nur das "schöner aussehen" eines Titel da nicht reichen. Wenn man M.Sc. vorliest, heißt es "Master of Science". Bedenkt man dann noch, dass sich in D die ganzen damaligen "Ing. grad" nachdiplomieren lassen konnten, sinkt diese Wertigkeit auch noch einmal ein gutes Stück.


Granada3 
Beitragsersteller
 12.12.2024, 23:54

Deren High School Diploma dort ist ungefähr Level eines eines Fach-Abiturs in Deutschland). Denke noch geringer, eil die haben immerhin Englisch im Fachabitur soweit ich weiß

In Amerika lernt der Normalbürger mit High School nicht einmal EINE EINZIGE Fremdsprache, während hier in Deutschland JEDER Englisch lernt und viele noch eine weitere Fremdsprache. Und dennoch sind die restlichen Fächer vermutlich auch viel leichter als bei uns. Es gibt bei denen soweit ich weiß keine Leistungskurse in der Schule und es gibt viel Multiple Choice und auch die Lehrer-Schüler-Beziehung soll in den USA mehr freundschaftlich als autoritär sein. Es geht also mehr ums Kuscheln als um Leistung und Bildung und Förderung und Forderung und WISSEN.

Wenn man dann sieht wie primitiv und degeneriert in den USA ein Wahlkampf abläuft wie primitiv einfach dort alles ist ...

Sorry, aber Deutschland war auf jeden Fall ein viel niveavolleres Land als die USA. Früher zumindest.

verreisterNutzer  12.12.2024, 23:58
@Granada3

)Ich sprach über die Titel, die Du so toll findest. Nicht über die Allgemeinbildung eines Durchschnitts-Ami. Das ist ein ganz anderes Thema + ich sagte auch nicht, die seien en gutes Vorbild. Nur, dass es dort Schulen gibt, die vielleicht nicht ganz soviel Häme verdienen.

Granada3 
Beitragsersteller
 12.12.2024, 23:49

Klar gabs früher weniger Wissen. Dafür hat man dann aber wahrscheinlich andere schwierige Themen im Studium behandelt die heute weniger eine rolle spielen. Ich glaube kaum dass ein Physik Studium um 1920 leicht gewesen ist weils da ja "nur die Mechanik" gab. Dann hätte es ja super viele Physiker geben müssen wenns so leicht ist

Granada3 
Beitragsersteller
 12.12.2024, 23:47

Master / Bachelor System gibts in den USA doch schon total lange? Soweit ich weiß?

Fakt wäre dann ja dass wir auf jeden Fall deren System übernommen haben. Also ein System aus einem möglicherweise degenerierten Land übernommen haben

verreisterNutzer  12.12.2024, 23:52
@Granada3

Wir schufen ein 2-gliedriges System mit 2 anerkannten Abschlüssen. Das gab es vorher hier nicht. Und ich bin auch gar nicht sicher, ob das dort überhaupt so ist. Der Bologna-Prozess nahm sich die USA nicht als Vorbild.

Der Vorteil eines Masters ist ganz klar, dass er international vergleichbar ist. Wenn ein Dipl. Ing. mit seinem Abschluss ins Ausland will, muss der erst mi viel Aufwand anerkannt werden. Mit dem Bachelor/Master-System ist das wesentlich leichter.

Für jemanden, der mitten in Deutschland wohnt und keine Ambitionen hat, ins Ausland zu ziehen, ist das nicht so wichtig. Wenn man aber in Grenznähe wohnt und ein Job als Grenzgänger realistisch in Frage kommt, wird er auf einmal sehr wichtig.