Findet ihr die aktuelle Bezahlung von Azubis gerechtfertigt?

9 Antworten

Nein, dass ist definitiv nicht viel.

Ich habe in meiner Ausbildungszeit eigentlich sehr gut verdient (im Vergleich zur Vergütung meiner Berufsschulkollegen), aber es hätte nie im Leben ausgereicht um eine eigene (kleine) Wohnung zu haben und für die nötigsten Dinge zu sorgen, geschweige denn den Unterhalt meines Autos um zur BBS / Arbeit zu kommen.

Das ist eindeutig viel zu wenig. Da lohnt es sich mehr, Bürgergeld zu beziehen. Ich halte einen Azubi-Lohn in Höhe von mindestens 1000€ für angemessen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
WECoyote  18.03.2024, 14:39

Das ist jedoch sehr kurzsichtig gedacht. Während das Bürgergeld gleich bleibt, wird der Azubi als Geselle oder Meister später deutlich mehr Geld verdienen.

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Das mag nicht viel sein, aber es ist bereits etwas deutlich anderes als weiter zur Schule zu gehen und gar kein Einkommen zu haben. Die Ausbildungsvergütung ist auch kein "Gehalt", sondern lediglich die Anerkennung das der oder die Azubi bereits produktiv im Betrieb mit arbeiten kann. Bedenke dass Auszubildende zunächst mal den Betrieb Geld kosten. Denn die Einarbeitung in die innerbetrieblichen Prozesse ist teuer, ebenso wie das Ausbügeln der Fehler die Azubis prinzipbedingt machen.

Die durchschnittliche Ausbildungsvergütung ist übrigens deutlich höher als 649€ und hat sich im Verhältniss zu Löhnen und Gehältern auch in den letzten Jahrzehnten überproportional entwickelt.

https://www.bibb.de/de/184710.php

Es kann schon etwas höher sein.
Azubis sollen jetzt auch nicht von Arbeitgeber ausgebeutet werden.

Früher gab es noch bedeutend weniger. Jedoch ist das Azubigehalt in meinen Augen zu gering. Damit hat niemand die Möglichkeit, unabhängig vom Elternhaus zu werden.