Fachinformatiker Anwendungsentwicklung Vorraussetztungen

2 Antworten

Die Noten seh ich nicht im direkten Zusammenhang mit dem Beruf an sich. Wichtig ist das es dir Spaß macht und das du ernsthaftes Interesse dafür hast. IT bedeutet wohl wie kein anderer Beruf sehr schnelle Entwicklung und damit ewiges lernen, sich schnell in neue Gebiete einarbeiten können, von denen die Fachliteratur zumeist englisch geschrieben ist.

Was das Programmieren angeht, normal solltest du das alles in der Ausbildung lernen, auf dem Papier zumindest. In der Praxis setzen jedoch sehr viele Betriebe schon einige Kenntnisse voraus, sprich sich ein wenig mit einer Programmiersprache und ggf. MySQL zu beschäftigen wird nicht schaden.

Du musst eben damit rechnen, dass der Personaler/Chef zwischen dir und jemans mit ggf. besseren Noten entscheidet. Wenn dieser dann noch genug Interesse und Eigeninitiative hat/hatte um sich mit einer Programmiersprache auseinander zu setzen, dann sehen deine Chancen eben nicht so gut aus.

Letztlich ist es deine Entscheidung, auf dem Papier reicht ein normaler Realschulabschluss meist aus, in der Praxis sehen deine Konkurrenten oft anders aus. Wenns dir ernst ist würde ich ggf. mal anfangen etwas zu lernen. Es macht eben ein komplett anderen Eindruck im Vorstellungsgespräch, wenn du sagst du hast Interesse und arbeitest dich deshalb privat gerade ein wenig ein, als wenn du sagst hey das sollt ihr mir doch beibringen. Du verlässt mit der Schule eben langsam den Bereich, wo man dir was hinterher trägt und so mehr du den Eindruck hinterlässt, dass du damit klarkommst, desto besser.

Sollt jetzt nicht böse klingen oder so aber wie deine Chacen letztlich stehen und ob du sie verbessern willst/kannst liegt an dir.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012

Um ehrlich zu sein: Programmieren musst du dir weitestgehend allein beibringen. So traurig es ist, aber die Berufsschulen kannst du weitestgehend in den Skat drücken, denn was sie vermitteln, ist in 99% nicht praxistauglich. Und das hat mehrere Gründe. Der wichtigste ist schlicht, dass Programmieren ein Handwerk ist, das nur - und einzig - durch viel, viel, viel, viel - Sagte ich schon "viel"? - Übung erlernt wird.

Darüber hinaus solltest du den "Fachinformatiker Anwendungsentwicklung" nicht als Beruf, sondern als Berufung verstehen, denn solche Dinge wie "Feierabend" oder "Genug gelernt" kannst du gleich aus deinem Wortschatz streichen.

Im Übrigen sind es zwei Paar Schuhe: "Berufsausbildung" und "Job bekommen".

Während die Ausbildung - nicht zuletzt auch dank überbetrieblicher Ausbildungsmöglichkeiten - leicht zu bekommen und noch leichter zu absolvieren ist, kann die Suche nach einem Arbeitsplatz im erlernten Beruf schnell zu einer Tortur werden, wenn du dich nicht durch besondere Fähigkeiten und/oder Kenntnisse hervorhebst.

... Und da sind wir wieder beim Programmieren (können und wollen). Daher nochmals: Ich will dir weiß Gott keine Angst machen, aber das, was du in der Berufsschule lernst, reicht in aller Regel gerade aus, um einen Job an einer Imbissbude zu bekommen. Erst das, was du zu Hause dazu beiträgst, sorgt für den Job. Fast 50.000 arbeitslose Fachinformatiker dürften jetzt weise mit dem Kopf nicken und sich wünschen, sie hätten gleich mit dem Lernen angefangen und es nie aufgegeben...