Exposé: Pitch vs. Klappentext vs. Kurzzusammenfassung?
Wenn es darum geht, ein Exposé zu schreiben, dann höre ich oft diese drei Begriffe. Soweit ich bisher verstanden habe, ist ein Pitch immer kürzer als ein Klappentext. Ein Pitch soll die Handlung in bis zu drei Sätzen erklären bzw. darauf neugierig machen. Wie sieht es aber bei Klappentext aus? Ich weiß natürlich was das ist, aber wie schreibt man einen Klappentext, was sind besondere Merkmale, die man beachten sollte und inwiefern ist ein Klappentext etwas anderes als ein längerer Pitch. Und wie grenzt sich das von einer Kurzzusammenfassung ab? Ich habe schon gehört, dass manche Verlage eine Art 1-Satz-Zusammenfassung gerne haben, ist das die Kurzzusammenfassung oder auch nur Pitch? (Die "echte" Inhaltsangabe ist nicht gemeint)
Am besten zu erklären wäre das, wenn jemand mir zu ein und demselben Roman bzw. derselben Prosa ein Pitch, einen Klappentext und eine Kurzzusammenfassung gegenüberstellt. Egal ob jetzt irgendwas, was ihr mal gemacht habt, oder etwas, das schon veröffentlicht wurde von irgendwem.
Vielen Dank schon einmal!
2 Antworten
Vieles ist nur Wortspielerei. Der primäre Unterschied zwischen dem Klappentext und dem Pitch/der Zusammenfassung ist die Zielgruppe. Beim Klappentext soll der Leser angefixt werden, sprich: Hier wir ein offenes Szenario beschrieben. Bei den anderen Texten wird auch das Ende mit einbezogen.
Mach dir diese Gedanken erst, wenn du mit allem fertig bist. Vorher ist es Träumerei. Falls man einen Verlag findet bei einer Chance von 1:2000, dann wird der Verlag den Text verfassen.
Klar kannst du das vorbereiten. Aber pass bloß auf, dass man dich nicht für eingebildet hält. Ein Exposé ist auch kein Klappentext, sondern gehört zum Anschreiben.
Da gibts von Röntgen ein Büchlein, wie man das macht. Ist sein Geld nicht wert, vielleicht gebraucht besorgen:
https://www.amazon.de/Drei-Seiten-f%C3%BCr-Expos%C3%A9-Schreibratgeber/dp/3940235903
Nur zur Sicherheit noch nachgefragt: Lektoren könnten einen Autor für eingebildet halten, wenn er einen Vorschlag für einen Klappentext abliefert zum Exposé bzw. im Anschreiben?
Wenn der Autor glaubt, er müsse sich anpreisen wie auf dem Jahrmarkt: "Der wohl beste Fantasyroman seit Harry Potter ..:"; zu bescheiden mindert man sich aber selbst ab. Der Klappentext muss über die Richtung informieren und Interesse wecken.
Achso, ja derart plakative Sprüche hätte ich da gar nicht vorgesehen, sondern rein auf inhaltlicher Ebene eben informieren und Interesse wecken.
Kann ein Exposé nicht auch zu Planungszwecken sinnvoll sein (vollkommen unabhängig ob man überhaupt eine Veröffentlichung plant)?
Wenn Verlage dadurch inhaltliche Qualität und Marktpotenzial abschätzen können, sollte es nicht auch einem Autor helfen können, das Wesentliche in seiner Geschichte auszumachen und darzustellen? Das war eher mein Gedanke dahinter. Ich habe mal vor sehr sehr langer Zeit ein Manuskript fertig gestellt, aber erst im Exposé gemerkt, dass es eigentlich nicht so gut funktioniert bzw. in manchen Punkten etwas diffus ist. Fairerweise habe ich damals auch kaum geplottet und die inhaltliche Qualität wurde erst im Veelauf der Kapitel besser.
Bei meiner neuen Story würde ich gerne viel klarer im Vorfeld planen und dazu scheint mir ein Exposé geeignet. Unabhängig von der Vermarktbarkeit ist es doch auch eine nützliche Kompetenz für das kreative Schreiben.
Den Klappentext? Ja, ich habe gehört, dass Verlage das meistens selbst übernehmen. Mein Gedanke dabei war: "Wenn ich selbst als Autor meine Geschichte nicht gut verkaufen kann, wie soll ich erwarten, dass andere das können?"