Eure Meinung zu diesem Zitat von Epikur?

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wenn ich das Zitat richtig verstehe, dann meint er ja nur, dass man sich mit dem Tod nicht befassen und auch keine Angst vor ihm haben muss, denn solange man lebt ist man nicht tot und wenn man tot ist, kann es einem egal sein.

Ich finde es an sich richtig, dass man sein Leben nicht mit dem Planen des Todes oder der Angst davor verbringt.

Andererseits ist ein Mensch der stirbt ja kein Individuum, das im Vakuum existiert.

Wenn ein Vater von 3 Kindern stirbt, dann ist das was schlimmes und dafür sollte man, aus moralphilosophischer Sicht, vorsorgen.

Damit hat er völlig Recht. Der Tod ist das Ende der Existenz eines Individuums als solches. Der Leichnam bleibt zurück, aber das Individuum verschwindet.

nowka20  26.01.2020, 17:48

wohin verschwindet das individuum?

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Andrastor  26.01.2020, 18:21
@nowka20

Ins "Nichts" sozusagen. Die Energien die das Individuum als solches ausgemacht haben, werden als Wärmeenergie an die Umwelt abgegeben, weshalb Leichen auch erkalten.

Ein "Wohin" gibt es da nicht. Das ist vergleichbar mit der Verschrottung eines Computers. Das Betriebssystem verschwindet auch nicht in ein "wohin", sondern "erlischt" wenn die Hardware entsprechend beschädigt wird.

Auch die Flamme einer Kerze verschwindet nicht in ein "wohin", sie erlischt.

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nowka20  26.01.2020, 18:23
@Andrastor

eine materialistische einwandfreie erklärung.

vom geistigen standpunkt sieht das naturgemäß anders aus. (gibt es ein nichts?)

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Andrastor  26.01.2020, 18:28
@nowka20

Auch vom geistigen Standpunkt aus sieht das so aus. In diesem Sinne gibt es durchaus ein "Nichts", da dieses die Nicht-Existenz beschreibt in die das Individuum nach dem Tod geht und in der es vor dem Leben war.

Das was wir als "Individuum"oder als "Geist" bezeichnen, ist nichts weiter als die Kommunikation gewisser Gehirnzellen untereinander.

Ohne diese Kommunikation "verschwindet" das Individuum, also der "Geist" und dafür das es irgendetwas gäbe dass den Tod in dieser Hinsicht überdauern würde (also einer "Seele" und/oder ähnlichem), gibt es keinerlei Indizien, weshalb auch nicht davon auszugehen ist das es so etwas gäbe.

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nowka20  26.01.2020, 19:41
@Andrastor

"Denn wo Gespenster Platz genommen,

Da ist auch der Philosoph willkommen,

Damit man seiner Gunst sich freue,

Erschafft er gleich ein Dutzend neue." ("Faust")

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Völlig richtige Einstellung für einen, der nicht an Himmel, Hölle oder den Hades glaubt. Der Tod ist für den Toten völlig belanglos.

Sicher, dass der ein Füllwort wie "eigentlich" benutzt hat? Klingt "schwach".

Gruß

DianaSilly 
Fragesteller
 26.01.2020, 15:39

Hat er.

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Stimmt, sachlich richtig wenn du alles auf dein Leben beziehst. :-)