Eure Meinung zu dem Künstler Ai Weiwei und seinem Essay über deutschen Humor?
Ai Weiwei ist ein chinesischer Künstler und Menschenrechtler, der u.a im China im Gefängnis saß und das Land später verließ. Er lebte auch in Deutschland und kritisierte das Land und die Gesellschaft wiederholt.
Nun hat er einen Essay geschrieben, der nicht so gut ankam, weil er das Leben hier kritisiert. Mit Aussagen wie "Eine Gesellschaft, die Gehorsam schätzt, ohne Autoritäten zu hinterfragen, ist dazu bestimmt, korrupt zu werden" "Wenn Menschen spüren, dass Macht unangreifbar ist, lenken sie ihre Energie auf belanglose Streitigkeiten. Und diese Belanglosigkeiten sind kollektiv genug, um die Grundlagen der Gerechtigkeit einer Gesellschaft zu untergraben."
Hier der Link:
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/essay-von-ai-weiwei-deutscher-humor-li.2350248
2 Antworten
ich mag die kunst von ai weiwei.
ich bin damals auf der vernissage zu seiner ersten ausstellungsreihe in deutschland gewesen. dazu bin ich spontan von einem künstlerkollegen eingeladen worden, dessen frau an dem tag krank war.
mir hat besonders gefallen, dass bei einigen gemälden das bild nicht das bild war und das offensichtliche nicht offensichtlich.
ich lese übrigens keine seiten, auf denen man die cookies nicht direkt ablehnen kann, sondern erst eine halbe stunde scrollen und klicken muss, bis man dann mal endlich ungetrackt was lesen kann.
nur soviel:
ich finde, er hat recht.
über den humor kann ich so nichts sagen - ausser, dass sein eigener sehr subtil und fein zu sein scheint, wenn man nach seinen werken geht.
hm... muss ich irgendwie dazusagen, dass ich mir KEIN autogramm geholt und während der rede der kulturdezernentin mit dem künstlerkollegen (und künstlerischem mentor) zusammen die häppchen und getränke erkundet habe?
Er schreibt ja selbst:
Natürlich ist meine Sichtweise möglicherweise voreingenommen, vielleicht auch weder besonders konkret noch umfassend – aber es ist eben meine Sichtweise.
Mittlerweile ist sein Lebensmittelpunkt ja in England und er hat, trotzdem er jahrelang in Berlin gelebt hat und hier auch noch zeitweise arbeitet, die Sprache nicht gelernt. Er hat sich in intellektuellen Kreisen herumgetrieben, oder anders ausgedrückt, er hat in einer Blase gelebt, die mit dem Leben von normalen Deutschen, sehr wenig zu tun hat.
Ich würde sagen, so wie mir der intellektuelle Zugang zu seiner Kunst fehlt, hat er nie Zugang zum Leben und zur Seele von uns Deutschen gefunden. Leute in Berlin-Mitte und vielleicht noch im Prenzlauer Berg, stehen sicherlich nicht symbolisch für Deutschland.
Von daher, würde ich seinen Äußerungen über Deutschland und uns Deutschen, keine große Bedeutung beimessen. Es ist seine subjektive Meinung. Das ist okay. Aber deswegen muss ich mir den Schuh, den er uns vor die Tür stellt, nicht anziehen.