Erkrankte Person nutzt Mitleid aus?
Habt ihr es einmal erlebt, dass eine behinderte/erkrankte Person einen sehr schlechten Charakter hat und/oder das ihr entgegengebrachte Mitleid ausnutzt?
Ich kenne einen Mann, der Neurofibromatose hat. Sein Körper ist durch die Krankheit entstellt. Er ist taub, auf 1 Auge blind und sitzt im Rollstuhl. Auf normalen Wege findet er keine Frau. Er ist wegen der Erkrankung früher in Rente gegangen und ist sehr einsam.
Viele Nachbarn hatten Mitleid mit ihm. 1 Nachbarin kochte für ihn, aber als sie für die eingekauften Lebensmittel Geld verlangte, bezeichnete er ihr Essen als „sch***sse“ und wollte nichts bezahlen. Er belästigte Nachbarinnen, die Mitleid hatten, sexuell, bestellt Prostituierte und ist dafür bekannt.
Ich verstehe nicht, wie man in so einer Situation noch das Mitleid der Leute ausnutzen kann. Ich half ihm auch, ging für ihn einkaufen, bis er mit anzüglichen Sprüchen anfing und mir eine Beziehung aufdrängen wollte, obwohl ich vergeben bin. Er ist einsam, respektiert aber keine Grenze.
Habt ihr so etwas auch erlebt? Ich bin geschockt.
3 Antworten
Dieser Unhold ist sicherlich ein Extrembeispiel, das ggf. mit Verbitterung über diese missliche Lage (Rollstuhl, einäugig, taub usw.) zusammenhängen mag. So jemanden nennt man verhärmt, aber das ist trotzdem kein Freibrief für solche Handlungen und belästigende Verhaltensweisen.
SOlche Verhaltensweisen habe ich persönlich selten erlebt, aber immer mal wieder; es fing schon in der Schule an mit einer Mitschülerin, die behauptete, man müsse besonders nett zu ihr sein, weil sie stark schielte und sehr oft ein Auge abgeklebt hatte. Höhepunkt war erreicht, als die sich den Fuß gebrochen hat und für sich noch mehr "Nettigkeit" einforderte. Gleichzeitig zickte und mobbte sie, wo es ging.
Weiters hatte ich mal mit einer Person zu tun, die Krebs überstanden hatte und danach meinte, alle müssten besonders hilfsbereit und einfühlsam sein und sie könne mit ihnen zugleich umgehen wie Graf Koks persönlich. Das war sehr unangenehm und ich habe es dieser Person auch eines Tages mitgeteilt, dass das Maß voll ist und niemand eine Sonderbehandlung kriegt "nur weil dieses und jenes mal war". Seither war komischerweise Ruhe und der Kontakt eigentlich ganz nett.
Danke für den Hinweis. Dann werde ich diesem Mann die Meinung sagen und notfalls ernsthafte Konsequenzen ziehen. Ich habe mich bisher - aus Mitleid - immer zurückgehalten, aber so geht‘s nicht weiter.
Leider normal, dass Leute, denen es schlecht geht irgendwann durchdrehen. Aber die Frage ist leider auch eine andere. Wie kommt man wieder aus der Situation heraus. Und zwar mit Würde für alle Betroffenen und mit Würde für den Mann.
Ja
50% aller mir bekannten Jugendlichen, die schonmal in der Kl*psmühle waren, fordern alles Mitleid und alle Rücksicht für sich ein, sind aber selbst mitleids- und rücksichtslos, aus Ignoranz und Egozentrismus.