Erkenntnistheorie verstehen ....

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Erkenntnistheorie bedeutet einfach eine Theorie, wie wir Menschen die Welt um uns und uns selbst erkennen. Das ist alles. Verwirrend ist nur, dass fast jeder Philosoph eine eigene hat. Kant hat ihr ein ganzes Buch gewidmet "Kritik der reinen Vernunft" oder Popper, da macht die Wissenschaftstheorie, die ein Spezialgebiet der allgemeinen Erkenntnistheorie ist, den größten Teil seiner Philosophie aus. Das geht schon mit Parmenides los um 500 v.Chr.. Dann Sokrates: Ich weiß, dass ich nichts weiß und dann Platon mit "das Erkennen ist ein sich erinnern" und Aristoteles und danach ... . Die Erkenntnistheorie der verschiedenen Philosophen steht und fällt mit ihrem Menschenbild, das wieder von ihrem Weltbild geprägt ist: Glauben sie an die Macht eines höheren Wesens oder nicht. Daraus ergeben sich schon mal zwei Grundrichtungen. Haben wir Erkenntnis von einem Göttlichen oder aus der eigenen Erfahrung. Und so fächert sich das immer weiter auf, ob einer Determinist ist oder nicht. Denn meist glaubt erst einer, ob die Welt deterministisch vorbestimmt ist und dann entwickelt er eine deterministische Erkenntnistheorie und selten umgekehrt.

yaillue77 
Fragesteller
 15.11.2013, 15:45

Dankeschön :) Dann werde ich mir jetzt einfach die verschiedenen Positionen der Philosophen klar machen.

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Erkenntnistheorie ist die Theorie von der Erkenntnis. Am besten verstehst du sie, wenn du dir klarmachst, welche Fragen sie stellt:

  • Was ist das Verhältnis zwischen Objekten der Wahrnehmung, also dem, was wir als Realität erleben, und Objekten der Realität, also der tatsächlichen, objektiven Realität? Wie weit sind die Objekte unserer Wahrnehmung von denen der Realität entfernt?

  • Wissen: Was ist Wissen? Was kann ich wissen? Wo ist die Grenze des für uns erkennbaren gesetzt, bzw. gibt es diese?`Kann ich überhaupt etwas wissen?

  • Wahrheitstheorie: Was ist Wahrheit? Woran erkenne ich eine wahre Aussage?

  • Quelle der Erkenntnis: Woher pflegen wir unsere Ansichten zu nehmen, eher aus dem Verstand, oder aus der Erfahrung, oder von einer anderen Quelle? Und von welcher Quelle sollten wir unsere Ansichten nehmen?

  • Letztbegründung: Gibt es eine Letztbegründung, oder können Aussagen nur bis zu einem bestimmten Punkt begründet werden?

  • Existenz der absoluten Wahrheit: Gibt es eine absolute Wahrheit? Und wenn ja: Ist sie erkennbar?

Das wären mal einige Fragen der Erkenntistheorie. Aber am besten beschäftigst du dich mit der Erkenntnistheorie der verschiedenen Philosophen, das ist immer das beste.

"Einfach" und "Epistemologie" sind zwei Begriffe, die nicht zusammenpassen. Jede einfache Darstellung ist eine Verfälschung. Ich wundere mich, dass sich ein Schullehrer an so etwas heranwagt. M.E. ist das etwas für Philosophie-Studenten in höheren Semestern. Wohlgemerkt: um damit anzufangen. Was kommt als nächstes: Hirnforschung, Raumfahrt-Engineering?