Entscheidung Ausbildungsplatz Rettungsdienst?
Hallo zusammen,
ich habe ein Angebot für einen Ausbildungsplatz zum Notfallsanitäter sowohl beim ASB als auch beim DRK, jetzt muss ich mich entscheiden, ich bin mir aber ziemlich unsicher.
Ich möchte auf jeden fall irgendwann in Zukunft Hilfe im Ausland leisten, da denke ich ist das DRK besser geeignet, ich denke es ist einfacher als interner ins Ausland zu kommen als dann ehrenamtlich von einer anderen Organisation. Auch die "Marke Rotes Kreuz" wird sich wahrscheinlich auf einem Lebenslauf im Ausland besser verkaufen lassen als eine relativ unbekannte deutsche Organisation.
Ich habe den ASB, zumindest in meinem Kreisverband als deutlich fokussierter auf die Menschen wahrgenommen, das Team hat mit dort am besten gefallen obwohl ich natürlich noch nicht viel Einblick gewonnen habe. Beim ASB könnte ich auch einen Platz in der Stadt bekommen anders als beim DRK das mich auf eine ländlichere (Kleinstadt) Wache packen möchte. Auch die Anfahrtswege wären beim ASB deutlich besser für mich, da die Schule des DRK 45 Minuten entfernt liegt, die Wache vermutlich 30 Minuten in eine andere Richtung, beim ASB vermutlich 15.
Dafür ist die Dichte an PAL beim DRK anscheinend deutlich höher, ich denke also dass man besser betreut/eine bessere Bindung zu den PAL aufbaut.
Ich hoffe ihr könnt mit diesen Informationen etwas anfangen, ich kann diese Punkte zwar benennen aber schlecht einordnen weil ich eben keine Erfahrung habe, gerne auch einfach eine persönliche Meinung.
3 Antworten
Hi,
erstmal finde ich es wirklich toll das du eine Ausbildung im Rettungsdienst machen willst!
Ich denke du bist beim ASB auch sehr gut aufgehoben, ganz so unbekannt sind die ja auch nicht. Wenn alles auf den ersten Blick gut passt wie Berufsschule und die Entfernung der Wache dann sind das ja schon ein paar Punkte die dafür sprechen. Natürlich sollte deine Entscheidung nicht nur aus "Bequemlichkeit" entstehen, aber man muss das natürlich auch bedenken.
Besteht die Möglichkeit das du dich mit Mitarbeitern vor Ort austauschst, und deine Fragen vielleicht direkt beantwortet werden können? Hast du einen Berater oder Betreuer vor Ort?
Auch wenn ich dir jetzt wahrscheinlich nicht wirklich weiterhelfen konnte :-), wünsch ich dir viel Erfolg!!
Voll cool, dass du NotSan werden willst! Wie ich finde ein toller Beruf, der einen sehr erfüllen kann.
Du hast die ganzen Sachen ja schon gut gegenüber gestellt und hauptsächlich nach einer Gewichtung gefragt. Die kannst du für dich natürlich nur selbst machen am Ende. Aber ich kann dir aus meiner Erfahrung und der Erfahrung von Freunden mal ein bisschen meine Sicht aufzeigen:
Bessere Chancen ins Ausland zu kommen: Der Notfallsanitäter ist einheitlich und wird überall gleich angesehen, egal bei welcher Orga man ihn gemacht hat. Zudem sind es jetzt nicht so super viele, die sich darum prügeln, in die Auslandshilfe gehen zu wollen. Da spielen sehr viel mehr Dinge eine Rolle beim Auswahlprozess, als der bisherige Arbeitgeber - die Situation wird eh eine andere sein im Ausland. Und so viel Vorbereitungskurse es noch gibt und weitere Ausbildung (zumindest beim IKRK), da ist denen deine charakterliche Eignung viel wichtiger als Vorerfahrung.
Verkauft sich besser im Ausland: Joa, DRK wird schon bekannter sein, aber ob das bessere Chancen gibt... In vielen anderen Ländern ist der Rettungsdienst ganz anders organisiert. Entweder komplett mit privaten Anbietern, über die Kliniken oder staatlich zB über die Feuerwehr. Da wirst du eh erklären müssen. Mir ging es selbst schon so, dass ich mit DRK direkt in die ehrenamtliche Schiene geschoben wurde, weil die in dem Land eben nur existierte.
Kollegium & Fahrtstrecke: Das finde ich ganz entscheidende Punkte. Das sind Faktoren, die dich die nächsten drei Jahre fast täglich betreffen werden. Rechne die 15-30 Minuten weniger Fahrtzeit pro Strecke mal hoch auf die Jahre... Und ein cooles Team ist das A und O im Rettungsdienst. Davon hängt so unglaublich viel ab. Eine gute Stimmung auf der Wache kann einen genau so pushen, wie eine schlechte Stimmung einem die Lust am job verdirbt.
Landwache vs Stadtwache: Das ist tatsächlich sehr unterschiedlich. Stadt ist viel mehr los, mehr Einsätze, häufig auch mehr Fahrzeuge und mehr Kollegen auf der Wache. Hat beides Vor- und Nachteile. Auf der Landwache hast du eher mehr Zeit zum lernen und die Besatzung auch mehr Zeit mit dir mal was zu üben. In der Stadt siehst du dafür mehr, lernst mehr durch Einsätze und kannst auch mehr selbst machen. Gerade als Azubi würde ich zur Stadt tendieren.
Mehr Praxisanleitende: Hm, würde ich nicht zu viel drauf geben. Das sind in erster Linie mal nur Zahlen auf einem Papier. Es gibt bei uns auch viele PAL, aber davon auch welche, die immer auf dem NEF sitzen, nie Lust haben was mit Azubis zu machen und sich nicht engagieren. Dafür auch Kollegen, die den PAL nicht gemacht haben, aber den Azubis super viel und gut beibringen.
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