Endosymbiontenhypothese einfach erklärt?

2 Antworten

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Eine Theorie wie im Laufe der Evolution Zellen mit Organellen entstanden sind (tierischen Zellen mit Mitochondrien, pflanzliche mit Mitochondrien und Plastiden):

Eine einfache Vorläuferzelle mit Zellkern (Eukaryot) nimmt eine prokaryotische Zelle ohne Zellkern auf, aus welcher in der Folge die Organellen entstehen.

Aus einer aufgenommenen Proteobakterium entsteht ein Mitochondrium, aus einem aufgenommenen Cyanobakterium ein Plastid (Chloroplast).


Natternkopf  06.06.2016, 17:55

Bedenke, dass es sich "nur" um eine Hypothese handelt, wobei es einige Hinweise gibt die sie bestätigen (Organellen mit doppelter Membran, eigenen Genen, ringförmiger DNA, ohne Zellkern).

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raimas  06.06.2016, 18:38
@Natternkopf

Es handelt sich längst um eine ausgewachsene Theorie, die von keinem ernsthaften Wissenschaftler mehr bezweifelt wird.

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Natternkopf  07.06.2016, 13:57
@raimas

Tut mir Leid wenn ich das vielleicht etwas ungeschickt ausgedrückt habe. Ich wollte damit nicht sagen, dass ich die Theorie anzweifle oder dergleichen. Es war mir nur wichtig deutlich zu machen, dass es sich um eine Theorie handelt, damit die Fragestellerin in ihrer Prüfung nicht angibt, dass es so passiert ist, auch wenn es sehr wahrscheinlich ist.

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Die Endosymbiontentheorie soll den evolutionären Ursprung von Mitochondrien und Plastiden erklären, also der Organellen in eukaryotischen Zellen, in denen Zellatmung bzw. Photosynthese betrieben wird. Gemäß der Theorie gehen diese Organellen auf prokaryotische Zellen zurück, die von wesentlich größeren vor-eukaryotischen Zellen aufgenommen, aber nicht verdaut, sondern eingegliedert wurden.

Auf eine solche Endosymbiose gibt es eine Reihe Hinweise: Die besagten Organellen sind zwar von ihrer Wirtszelle abhängig, aber in einiger Hinsicht auch selbständig, sie haben nämlich eigene Ribosomen, eigenes Erbgut und teilen sich unabhängig von der Wirtszelle. Außerdem stimmen sie in nahezu all ihren Strukturmerkmalen und in ihrem Erbgut mit bestimmten Bakterienstämmen überein, und nicht mit ihrer Wirtszelle. Ein weiterer Beleg sind die doppelten Membranen von Mitochondrien und Plastiden, wobei die äußere Membran in ihrer Zusammensetzung der Zellmembran der Wirtszelle gleicht; gemäß der Theorie ist diese zweite Hülle beim "Verschlucken" der Prokaryoten zu deren eigener Membran dazugekommen.

Einige Stämmen der Eukaryoten, z.B. die Kieselalgen scheinen zudem eine sekundäre Endosymbiose durchlaufen zu haben, d.h. sie haben Zellen aufgenommen, die selbst bereits Mitochondrien und Plastiden enthielten. Das Ergebnis sind Zellen mit Plastiden, die von drei oder mehr Membranen umgeben sind.