Wie hängen die Evolutionsfaktoren zusammen?

3 Antworten

Hallo ankaobrien,

Mutationen im Erbgut sind eine Möglichkeit, eine Variabilität in der Ausprägung von Merkmalen zu schaffen.

Ok. Der Satz wa kompliziert. Gemeint ist: Mutationen sorgen (neben anderen Faktoren) für mehr Unterschiede im Erbgut der Tiere einer Gruppe. Mehr Unterschieden im Erbgut bedeuten auch mehr Unterschiede der Tiere. Ihre Merkmale unterscheiden sich.

Die Länge der Beine könnte sich zum Beispiel ein wenig zwischen den Tieren unterscheiden. Nur als Beispiel.

Mutationen sorgen also (neben anderen Faktoren) für Vielfalt in der Gruppe.

Mit ihren unterschiedlich ausgeprägten Merkmalen kämpfen die Tiere ums Überleben. Sie versuchen zu fressen und sich fortzupflanzen und dabei nicht selbst gefressen zu werden.

Fressfeinde, Konkurrenz bei der Partnerwahl, Nahrungsangebot, Krankheiten und Klima - das sind die Selektionsfaktoren. Kurz: Das, was es den Tieren schwierig macht, ihr Ziel "erfolgreiche Fortpflanzung" zu erreichen.

Die Selektionsfaktoren bestimmen, welche Merkmale der Tiere für ihre Träger eher günstig sind - und welche eher ungünstig - zum Überleben. Die Selektionsfaktoren sind gerichtete Auswahlkriterien, die unter den vielfältigen Variationen innerhalb einer Gruppe Tiere die begünstigen, die am besten an die Bedingungen angepasst sind.

Mutation und Selektion spielen also schon mal zusammen bei der Evolution: Mutationen bringen Vielfalt, Selektionskriterien bestimmen, was gerade günstig ist.

Wozu jetzt die Isolation?

Isolation ist Trennung, oft eine räumliche Trennung zweier Gruppen ("Populationen"). Das ist ein Weg, den die Evolution gehen kann, wenn sich aus einer Tierart eine neue entwickelt, es die alte aber weiterhin gibt.

Von einer Tierart werden 2 Gruppen auf längere Zeit (über viele Generationen hinweg) räumlich getrennt, so dass sich die Gene der beiden Untergruppen nicht mehr vermischen können, weil sich die beiden Gruppen nicht mehr untereinander paaren.

Wenn nun auch noch die Lebensbedingungen für die beiden räumlich getrennten Gruppen unterschiedlich sind, bedeutet das, dass beide Gruppen unterschiedlichen Selektionskriterien ausgesetzt sind.

Um im Beispiel von oben zu bleiben, könnte zum Beispiel eine Gruppe eher im Wald leben, eine andere Gruppe derselben Tierart hat es in eine eher savannenartige Gegend verschlagen. In der Savanne wäre es für die Tiere zum Beispiel wichtig, schnell weglaufen zu können. Lange Beine wären vielleicht ein Vorteil. Im Wald wäre es vielleicht besser, sich verstecken zu können und im Unterholz Schutz zu suchen. Sich klein machen können wäre hier vielleicht wichtiger, lange Beine eher ein Nachteil.

In der Savannengruppe würden sich in der Gruppe deshalb mit der Zeit die Gene für lange, Beine und ausdauerndes Rennen anhäufen, weil ihre Träger öfter überleben. In der Waldgruppe überleben öfter die wenigeren, kleinen Tiere oder die, die sich instinktiv verstecken.

Mit der Zeit wird sich der Genpool der einen Gruppe - also das, was an Variationen in dieser Gruppe so geboten ist - immer mehr von dem der anderen Gruppe unterscheiden. Entsprechend wird sich auch das Aussehen, das Verhalten und andere Merkmale der Tiere beider Gruppen immer mehr unterscheiden. Bleibt die Trnnung (Isolation) lange genug bestehen, werden die Unterschiede so groß, dass sich die Gruppen auch dann nicht mehr untereinander paaren, wenn sie wieder zusammen kommen sollten. Die ursprünglich eine Art spaltet sich auf.

Für dieses Aufspalten der Arten brauchst Du also alle 3 Evolutionsfaktoren: Die Mutationen sorgen für die Vielfalt, die Selektionskriterien für die Druckrichtung und die Isolation bedingt den Unterschied der Druckrichtung und verhindert eine permanente Neuduchmischung beider Teilgruppen. Und das hat die Lehrerin gemeint, wenn sie sagt, dass bei der Artbildung alle 3 Faktoren zusammenspielen

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Sehr kurz und knapp wird das in diesem kleinen YouTube-Video erklärt:

https://www.youtube.com/watch?v=QK8_FCrNuTg&feature=youtu.be

Grüße

Wenn eine Mutation auftritt, die sich als günstige für die Art erweist, wird sie sich durchsetzen, denn der Stärkere (the fittest) überlebt. So findet eine Selektion statt, die diese Mutation bevorzugt. Sind die Lebewesen, die von der Mutation betroffen sind, isoliert, so kann nur in ihrem Gebiet die Mutaion weitergegeben werden. Darum unterscheiden sich zu Beispiel die Tiere auf Galapagos von den Festlandtieren.

uteausmuenchen  08.01.2016, 21:08

the fittest = der am besten Angepasste (von to fit = passen)

Der "Stärkste" ist ein oft zu lesender Übersetzungsfehler

Grüße

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Schuhu  08.01.2016, 21:52
@uteausmuenchen

Genau deswegen habe ich ja in Klammern (the fittest) geschrieben. Im Deutschen wird das Ergebnis dieses Übersetzungfehlers halt immer noch benutzt.

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Sie spielen einfach zusammen. Sie passieren sozusagen gleichzeitig. Mutationen passieren, aber sie alleine würden keine Evolution hervorbringen. Dazu braucht man noch die natürlche Auslese, bei der eben manche Mutationen begünstigt werden. Eine natürliche Auslese alleine würde auch keine Evolution hervorrufen. Es würden zwar die Stärksten und Besten überleben, sich aber nicht verändern. Und sie solöten natürlich isoliert sein, denn wenn alle Individuuen sich mit jedem anderen paaren könnten, würde stark durchmischt werden und die Mutationen würden sich wieder "herausmischen". Und natürlich müssen die Individuuen dahingehend isoliert sein, dass sie nicht aus den neuen Umweltbedingungen fliehen könnten, denn dann würden die Mutationen eben nicht bevorzugt werden bei der Auslese.