Enden Freundschaften oft, sobald einer Kinder bekommt?

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Ich habe leider häufig die Erfahrung gemacht, das sich so Freundschaften sehr schnell auseinander leben. Vorallem wenn man unterschiedliche Lebenskonzepte hat.

Wenn Kinder da sind, stehen die natürlich immer an erster Stelle und das ist auch Richtig und Normal. Irgendwann bekommt man einfach das Gefühl nicht mehr dazu zu passen.

Mich macht es auch ziemlich Traurig, wenn Menschen das auch immer wieder so klar sagen und dadurch irgendwie auch die Freundschaft als weniger Wert deklarieren. Beides sollte gleich Wichtig und Wertvoll sein.

Ich knüpfe lieber Freundschaften mit Menschen die Kinderlos, wie ich auch bleiben wollen. Dazu stehe ich auch, aber wenn jetzt eine Freundin oder ein Freund von mir Kinder bekommt, wäre es für mich kein Grund die Freundschaft zu beenden. Nur etwas Distanz aus Angst vir Enttäuschung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Viele Gute & Schlechte Erfahrungen gesammelt

Ich habe aus früheren Erfahrungen gelernt, dass Freundschaften oft auf die Probe gestellt werden, wenn Freunde Eltern werden. Zudem habe ich aktiv darauf hingewirkt, dass sich Menschen wieder näherkommen.

Häufig liegt es jedoch an den individuellen Einstellungen der Beteiligten, und es gibt verschiedene Gründe dafür:

Eltern neigen dazu zu glauben, dass kinderlose Freunde kein Interesse an Kinderthemen haben. Umgekehrt denken kinderlose Menschen, dass Eltern nichts über das Leben ohne Kinder hören möchten. Diese Annahmen sind jedoch oft irreführend und können dazu führen, dass wertvolle Freundschaften nicht aufrechterhalten werden.

Es wird problematisch, wenn Eltern Neid gegenüber kinderlosen Menschen empfinden, weil diese eine gewisse "Freiheit" genießen. Genauso kann es Neid geben, wenn kinderlose Menschen keine Kinder bekommen können.

Wir hatten auch Freunde, bei denen wir dachten, die Freundschaft wäre unzertrennlich. Wir haben uns alles anvertraut und hatten so viel Spaß miteinander, dass wir oft mit schmerzenden Gesichtsmuskeln nach einem Abend voller Lachen nach Hause gegangen sind. Doch als sie schwanger wurde, hat sich die Dynamik schlagartig geändert. Er hat einen gewissen Beschützerinstinkt entwickelt wurde extrem gereizt, hat plötzlich zu essen gezwungen damit das Kind nicht verhungert, etc. und diese unangenehme Stimmung hat letztendlich dazu geführt, dass wir uns voneinander entfernt haben.

Die Häufigkeit der Kontakte wurde sicherlich geringer, aber die meisten echten Freundschaften hielten den jetzt durchaus unterschiedlichen Interessen stand.

Gleichzeitig haben auch manche Freunde gleichzeitig Kinder bekommen oder man hat über die gleiche Situation neue Freunde gewonnen.

Ich bin im Moment in einer solchen Situation, wo ich denke, dass ich mich neu orientieren muss. Ich bin die einzige weit und breit in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, die Single und kinderlos ist (beides freiwillig und nicht deprimiert deswegen). Aber ich bin total raus aus den Freundschaften, die alle Partner und Kinder haben. Dass sich Freundschaften verändern, wenn Kinder ins Spiel kommen, ist total normal und war mir immer bewusst. Womit ich nicht gerechnet hätte, dass ich plötzlich nicht mehr dazu gehöre und meine Freundinnen und Freunde sich ab sofort nur noch mit "Gleichgesinnten" treffen. Ich könnte es nachvollziehen, wenn ich keine Kinder mögen würde, aber so ist das nicht. Ich liebe Kinder und arbeite sogar mit den Allerkleinsten. Ich bin auch nicht mehr bereit, mich anzupassen, wenn ich merke, dass in keinster Weise ein Entgegenkommen vorhanden ist. Oft heißt es, nein, abends kann ich nicht, wegen der Kinder/ des Kindes, aber ein Abendessen mit einem anschließenden Theaterbesuch ist dann doch plötzlich drin und "ausnahmsweise" kann der Papa dann doch übernehmen. Ich darf niemandem vorschreiben, welche Prioritäten sie oder er zu setzen hat, aber ich habe dann auch meine. Leider verletzt mich das, aber vielleicht ist auch die Zeit gekommen, sich einzugestehen, dass es "vorbei" ist.

Meine freundschaft wurde auf eine harte probe gestellt,ist letztlich aus anderen gründen gescheitert

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung