Einseitige oder zweiseitige Freundschaft?
Hallo Community,
Ich bin seit ungefähr 3 Jahren mit einem Mädchen befreundet. Ich nenne es mal Sheyla. Sheyla benimmt sich mir gegenüber merkwürdig.
Im Vorhinein wäre es hilfreich zu erwähnen, dass ich ein sehr schüchternes Mädchen bin. In der Schule stehe ich meistens wortlos in der Gegend und schaue den anderen beim Spaß haben zu Sie haben mir schon oft gesagt dass ich einfach mitspielen kann. Doch wenn ich dieses Angebot annehme, ändert das nicht viel an der Situation. Ich stehe weiterhin in der Gegend und starre vor mich hin. Gelegentlich erinnert sich jemand an mich und wechselt ein Wort mit mir. Gelegentlich ist so 3-4-mal pro Woche (das ist keine Übertreibung!). Ich kann ihre Handlungen nachvollziehen. Wer will schließlich auch mit jemandem befreundet sein der fast nie etwas sagt. Online ist es dann so das komplette Gegenteil. Ich rede wie ein Wasserfall.
Zurück zu Sheyla. Wir haben uns kennen gelernt als sie mich in der Schule einfach so angesprochen hat und mir vorgeschlagen hat das wir Freunde werden können. Am Anfang war sie sehr interessiert an der Entwicklung unserer Freundschaft: sie hat oft gelächelt und war oft nett zu mir. Über WhatsApp war sie auch immer nett und freundlich. Wir hatten viele Pläne wie beispielsweise zusammen Reiterferien und. Für mich hat es den Anschein gemacht, als wäre sie interessiert an einer Freundschaft. Doch mit der Zeit ist ihr Interesse geringer geworden. Sie schreibt mir mittlerweile gar nicht mehr und antwortet auch nicht mehr auf meine Nachrichten. In der Schule arbeitete ich, während einer Team Arbeit immer allein und muss mir beleidigende Kommentare meiner Klassenkameraden anhören.
Nun zu meiner Frage: War Sheyla eurer Meinung nach jemals an einer echten Freundschaft interessiert oder hat sie dies nur so gesagt? Was kann ich tun, um die Freundschaft noch zu retten?
Ich freue mich über Antworten. Vielen Dank im Voraus.
2 Antworten
Zuerst einmal kann ich dazu bemerken, dass es mir schon öfters aufgefallen ist, dass eine Freundschaft zwischen jemand Schüchternem und einer nicht schüchternen Person oft vorkommt. Denn diese 2 Charaktere ergänzen einander oft gut. In etwa so:
Die eine redet viel und die andere hört zu und sagt weniger, hat aber oft tiefsinnigere Gedanken und analysiert viel und hilft der anderen vllt beratungsmäßig oder so. In Situationen, wo Mut gefragt ist oder sich sonst etwas getraut werden soll, dass man eine Initiative ergreift, kann dies die Extrovertierte (also die nach außen hin aktive) recht gut tun und damit beiden helfen, wenn sie gemeinsam auftreten.
Dass ruhigere Personen oft im Schreiben viel besser sind, kann ich auch bestätigen. Das ist mir auch schon oft aufgefallen. Diese können sich schriftlich viel besser artikulieren. Leute die viel reden, sind oft eher faule Schreiber.
Der Grund, warum Sheyla anscheinend an der Freundschaft mit dir nicht mehr so interessiert ist (oder es zu sein scheint), kann mehrfach bedingt sein: Entweder, sie findet irgendetwas an dir langweilig, also es fehlen ihr irgendwelche spannenden Dinge mit dir zu unternehmen oder die Herausforderungen stellen sich nicht so punkto ihren Interessen. Oder sie läßt sich von igendwem beeinflussen, dem (der) die Gesellschaft mit dir nicht passt, oder es wäre zu "un-cool" für die Gruppe. Wenn letzteres der Fall wäre, dann sehe ich Sheyla sowieso nicht als eine gute Freundin mit gutem Charakter, sondern das Gegenteil.
Aber wie es oft so ist, ist einfach fragen oder anschreiben am besten. Also sich einen Ruck geben. Wenn sie wirklich möchte, dann wird sie den Kontakt mit dir gerne wieder aufnehmen. Falls das nicht so ist, weiß ich, dass so eine Situation zwar im ersten Moment enttäuschend sein kann, aber halte dir vor Augen, dass es viele andere tolle Menschen gibt, die auch gern mit dir befreundet sein wollen. Sie müssen nur die Chance bekeommen, dich kennenzulernen. Du kannst mit der Zeit immer mehr aus dir herausgehen, und du lernst es immer besser. Das entwickelt sich im Leben. Eine schüchterne Person wird zwar nie wirklich laut und nach außen hin orientiert werden, aber man kann es sich schon recht gut verbessern, wenn man im Verhalten gelernt hat. Und dies lernt man auch oft durch anfangs enttäuschend wirkende Situationen.
Deine Freundin war wirklich an einer Freundschaft interessiert und hat sich auch bemüht, vielleicht hat sie gehofft, du taust dadurch auf , wirst offener und herzlicher. Aber wenn da von dir nicht viel kommt, dann ist die Freundchaft zu einseitig. Wenn immer nur einer sich bemüht und macht und tut und von dem anderen kommt nichts, ist das sehr ermüdend und anstrengend. Also solltest du bei Freundinnen mehr aus dir herausgehen, mehr Initiative zeigen.