Einfache schwarz-weiß Infrarotkamera statt Wärmebildkamera?

2 Antworten

Von Experte Uneternal bestätigt

> Raumtemperatur, 50°C, 100°C oder mehr

Viel mehr. Mehrere hundert °C. So heiß, dass man es gerade noch nicht glühen sieht.

Die IR-Dioden arbeiten bei ca. 800 nm bis 1200 nm, in dem Bereich ist auch jede Digitalkamera empfindlich, sofern sie kein IR-Sperrfilter hat.

Eine Wärmebildkamera registriert IR der ca. zehnfachen Wellenlänge; dafür sind die Sensoren einer normalen Kamera nicht empfindlich und die Objektive nicht durchlässig.

Wenn Du Dir das Bild der von einem warmen Körper ausgehenden Wärmestrahlung anschaust:

https://de.wikipedia.org/wiki/Wiensches_Verschiebungsgesetz#Maximum_der_Strahlungsintensit%C3%A4t

dann siehst Du, dass bei Raumtemperatur erstens sehr wenig Strahlung insgesamt ausgesandt wird, und diese obendrein nahezu komplett mit Wellenlängen weit jenseits dessen, was eine herkömmliche Kamera registrieren kann.

Woher ich das weiß:Hobby
Von Experte TomRichter bestätigt
Wenn man die IR-dioden abdeckt oder ausschaltet, könnte die Kamera dann wärmestrahlung von warmen Objekten detektieren?

Du verwechselst IR-Kameras mit Wärmekameras. Eine Infrarotkamera filtert einfach nur das für normale Kameras sichtbare Infrarotlicht nicht raus. Aber Infrarotlicht ist was anderes als Thermalenergie, die eine viel größere Wellenlänge hat. Wärmekameras haben auch meist auch sehr viel geringere Auflösung als normale Kameras (weniger als 1 Megapixel), da sie größere Pixel benötigen um diese Energie zu erfassen. Genauso wie Wärmekameras kein normales Licht erfassen, erfassen Infrarotkameras keine Wärmeenergie.