Ein Leben lang süchtig?

6 Antworten

Wenn der Betroffene es WIKLICH will, ohne Drogen etc. zu leben, stimmt der Satz teilweise, die Rückfallquote ist sehr hoch. Es ist eben reine Kopfsache. Suchtgedanken, auch nach hundert Entgiftungen, werden bleiben. Der Rückfall ist größer, als man glaubt. Man muss wieder ganz von vorne beginnen. Neues Umfeld suchen, und was alles dazugehört. Es ist sehr, sehr schwer. Ein Facharzt weiß mehr darüber!

LG.,

AB 

Das scheint tatächlich so zu sein, da sich die substanzbedingten hirnorganischen Veränderungen, die für das Suchtverhalten verantwortlich sind, (bislang) irreversibel sind. Versuche z.B. das sog. Suchtgedächtnis mittels EMDR zu "löschen" sind mißlungen.

Ja, so ist es.

abominog  11.01.2018, 17:05

Hier kann auch ich nicht helfen, obwohl ich das natürlich sehr gerne tun würde. Dazu kann ich leider nicht mehr sagen. Aber, "blaeschen", es ist schon was Wahres dran.

AB

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Deine Frage bräuchte eine Antwort im Umfang mindestens einer Doktorarbeit, um umfassend geklärt zu werden ;) Es gibt zahlreiche Studien zum Thema Sucht und wenn dich diese Thematik interessiert, wird es dir leider kaum erspart bleiben, dich dort durchzuarbeiten, um einen halbwegs repräsentativen Überblick zu bekommen. Eine Antwort im Rahmen der begrenzten Zeichen hier wird der Thematik jedenfalls nicht einmal ansatzweise gerecht werden können, leider. Viele Grüße

Spontan aus Erfahrung: Zu 99,9 %!

Eine Sucht (Sucht kommt von 'sieck' und das heißt einfach 'krank') entwickle ich, wenn ich nicht das bekomme, was ich brauche. Das geht schon beim Schnuller oder gar noch früher los. Das Baby braucht menschliche Zuwendung, wird aber mit einem Schnuller ruhig gestellt. Was lerne ich? Mir 'Ersatzbefried'igungen zu 'SUCH'en.

Es gab meines Wissens mal ein Buch 'Süchtig sind wir alle'. Es gibt Süchte, die als solche anerkannt sind, aber dennoch einen negativen Beigeschmack haben. (Alkohol, Drogen). Es gibt aber auch Süchte, die 'unsere Gesellschaft' gar nicht als solche erkennen will. Die Arbeitssucht ist da für mich ein Beispiel! Oder allgemein die Sucht, gebraucht zu werden.

Die Anonymen Alkoholiker sagen: "Trockenheit ist nur ein dürftiger Anfang". Das ist für mich die klarer Aussage, dass ich mich mit dem Suchtstoff 'dicht mache'. Wenn ich jetzt das Suchtmittel weglasse, dann geht es mir schlechter als mit dem Suchtmittel.

Ich selbst trinke keinen Alkohol, habe aber andere Suchtstrukturen entwickelt. Und ich habe mich darauf eingelassen, den 'Ersten Schritt' der Anonymen Alkoholiker selbst anzuwenden: 'Wir haben zugegeben, dass wir Alkohol gegenüber machtlos sind und unser Leben nicht mehr meistern konnten!" Ich bin Angehörige eines Alkoholikers. Ich habe diesen Schritt angenommen, weil ich 'süchtig bin' den Alkoholiker zu heilen.

Im Laufe der Zeit erkenne ich durch den Austausch mit anderen Angehörigen (Al-Anon.de), wo ich mich 'süchtig' entwickelt habe und kann das - ganz langsam - ändern.

So wird 'meine Sucht' immer schwächer, kann aber sofort wieder vollaufblühen, wenn ich mir nicht bewusst bin, wie gefährdet ich bin.

Ich selbst habe das beim Thema 'Zucker' gerade nach Weihnachten gespürt: Ich esse, da meine Leber durch den vielen Zucker, den ich in meinem Leben schon gegessen habe, geschädigt ist, sehr wenig Zucker. Weihnachten habe ich bei all den süßen Leckereien 'zugeschlagen'. Es war wie ein Entzug, danach wieder wenig Süßes zu essen.

Wenn ein Süchtiger seinen Suchtstoff zu sich nimmt, dann macht er da weiter, wo er aufgehört hatte.

Das eventuell erreichbare Ziel ist es, eines Tages den Suchtstoff gar nicht mehr zu sich nehmen zu wollen. Das sind für mich die 0,1 %, von denen ich im ersten Satz schrieb.