dozent stellt mich in anruf bloß, wie soll ich damit umgehen?
hab letztens ein coaching-gespräch mit meinem betreuenden dozenten gehabt; ich sollte als vorbereitung ein wissenschaftliches paper zu entscheidungsbäumen (machine learning) lesen und dazu was schreiben.
ich wurde sehr hart abgefragt, ich durfte weder in meine notizen gucken, noch durfte ich das paper rausholen, denn ich sollte alles bis ins kleinste detail auswendig wissen.
ich habe mir leider ein übles paper rausgesucht, was keine forschungsfrage behandelt und lediglich einen überblick über dieses thema verschafft, aber dafür gut 60-80 andere paper cross-referenziert.
ich wusste nicht, was mich erwarten würde, bei dem termin, ich war zugegeben auch nur semi gut vorbereitet, er gab mir auch am ende aus gnade/mitleid 3/10 teilpunkten.
er kritisierte so ziemlich alles: "jemand im 6.semester darf nicht so reden...
...sie reden auf 7.klässler niveau..."
"...das was sie hier runtergeschrieben haben, hat 7.klässler niveau..."
"...von allen studierenden, die ich in letzter zeit testiert habe, waren sie am weichesten..."
wie soll ich damit umgehen?
5 Antworten
Ich hoffe, die Kritik war neben dem, was du schreibst, auch ein bisschen konstruktiv und hat dir aufgezeigt, was - und v.a. wie genau du es - verbessern kannst. Dann würde ich einfach daran arbeiten. Die meisten Unis bieten den Studierenden ja Kurse an, in denen man Auftreten, freies Sprechen und/oder wissenschaftliches Schreiben üben kann. Hab keine Scham, diese Angebote zu nutzen.
Und tausch dich mit Kommilitonen aus, was der Dozent denen gesagt hat. Vielleicht hilft dir das auch. Eventuell ist es ja halb so schlimm und er kritisiert bei jedem mehr oder weniger dasselbe; dann kann man die Kritik vielleicht eh nicht so ernst nehmen.
Es gibt durchaus Dozenten, die ein "Standardrepertoire" an Lob und Kritik haben und einfach das abspulen. Auch an Unis ist nicht jeder zur Lehre geeignet.
Trotzdem halte ich es für das Beste, an dir zu arbeiten, das hilft immer - auch im weiteren Leben.
wie soll ich damit umgehen?
In dem du dich anfängst, ernst zu nehmen - und dem Dozenten nicht seine Zeit stiehlst, denn er hat sich für das Gespräch Zeit genommen, aber auch mit einem konstruktiven Verlauf gerechnet. Genau diesen hast du aber mangels Vorbereitung erst gar nicht ermöglicht. Da wäre ich auch sauer geworden.
Es liegt in deiner Eigenverantwortung. Statt dich episch über das Kopf-Waschen zu echauffieren, solltest du an dir selbst arbeiten. Auch, um solche Situationen erst gar nicht aufkommen zu lassen. Dein Dozent hat klare Worte gewählt - ja warum auch nicht, bei einem 4-Augen-Gespräch? Du solltest in der Lage sein, diese entsprechend zu verstehen.
Viel Erfolg!
danke für deine gut-durchdachte antwort: meines erachtens beantwortet deine antwort primär die frage, welche lehre daraus gezogen werden könnte und ob etwas besser gemacht werden sollte, für den nächsten "coaching-termin". ich möchte an dieser stelle außerdem noch betonen, dass dieser "coaching termin" keines fall als zeitverschwendung betrachtet werden kann: 1. wir haben nur 50% des gegebenen zeitfensters beansprucht und 2. er hat keine erwartungen gesetzt, die man hätte verfehlen können.
ich glaube, ich hätte meine frage besser und komplett anders formulieren sollen und wohl eher in der rubrik "gefühlsduseleien", denn ich merke, es geht mir eher um die emotionale aufarbeitung von harscher berechtigter kritik, die auf eine unsentimentale - wenn nicht so leicht provokative weise mitgeteilt wurde.
so ziemlich alle antworten in diesem thread teilen die meinung, dass ich mich, ganz simpel gesprochen, besser hätte vorbereiten sollen und mir das merken sollte für kommende termine mit dozenten; ich finde es erstaunlich, dass niemand versucht für mich partei zu ergreifen oder den scope des verständnisses einer wissenschaftlichen arbeit zu hinterfragen: ist es beispielsweise notwendig ein paper zu verstehen, welches von einem paper referenziert wurde, welches in der eigentliche quelle referenziert wurde? - summiert man diese kaskade auf, landet man bei einem enorm großen aufwand, der nicht einmal 12 lp wert ist.
du musst hier nicht drauf antworten, denn ich bin diesen thread bei meiner gestellten frage mittlerweile leid und möchte ungerne an mein versagen erinnert werden.
Einfach akademisch besser werden und dir das eine Lehre sein lassen!
Akzeptiere die verdiente Kritik. Du hast dich selbst bloßgestellt.
3/10 sind "verdient", dass ich auf dem niveau eines 7.klässlers argumentiere und rede ist falsch und blanke provokation - ich möchte diesen dozenten ungerne an seine eigenen fehler erinnern, fehler, die dazu führten, dass er diverse aufgaben nicht mehr ausführen darf.
wie habe ich mich selber bloßgestellt?
Bei deinem Umgang auch mit Antworten hier und deinem "Ich hab den auf Twitter gestalked" zeigt mir eher, dass du auf der Uni nix verloren hast.
wie gehe ich mit den antworten hier um?
oha, das ist aber hart; wie kommst du darauf, dass ich diesen dozenten stalken würde und wieso habe ich auf dieser uni nix verloren?
ich lese bei deinem kommentar nur unmut und kontraproduktivität heraus.
vielleicht hätte ich noch weiter ausholen sollen, ich zeichne auch zu gerne selbstkritische bilder, aber dass man sich darauf stürzt habe ich nicht gewollt.