Double Tracking beim recorden der Gitarre?

3 Antworten

Hallo,

Double Tracking und Doubling ist nicht das gleiche. Das Double Tracking ist das doppelte Aufnehmen eines Tracks/Das Doppeln eines Parts durch mehrmaliges Einspielen. Da man nie exakt gleich spielt, ergibt sich eben der typische Double-Tracking-Sound, der oft als größer, kraftvoller geschätzt wird.

Das Doubling ist das Doppeln eines (!) aufgenommenen Tracks. Eine Spur zu doppeln führt zu anderen Ergebnissen. Doppelt man einfach nur eine Spur wird das Ganze im Master halt lauter. Mit der gedoppelten Spur würde man halt noch etwas anstellen - Beispiele wären entsprechendes EQing, die Spur als Delay-Spur zu nutzen, ein entsprechendes Panning, etc. In dem Video wird eine Spur rechts und die andere links gepannt und es werden unterschiedliche Sounds genutzt.

Beides muss man nicht machen. Was du machen solltest, musst du für dich entscheiden.

Einfach nur möglichst viele Spuren im Mix zu haben führt nicht automatisch zu besseren Ergebnissen. Im Gegenteil kann das dann auch schnell matschig werden. Es wäre schon keine schlechte Herangehensweise sich bei jeder Spur die man erzeugt, ob duch mehrmaliges Einspielen oder Kopieren, zu fragen wieso man das eigentlich macht; welches Ziel man damit verfolgt.

Dinge die man durchaus auch macht: Das trockene DI-Signal der Gitarre aufnehmen, damit man damit ggf. Reamping betreiben kann; mehrere Amps aufnehmen; verschiedene Mikrofone aufnehmen.

Nur weil man vielleicht 'zur Sicherheit' nochmal eine Spur extra aufgenommen hat; muss man die ja nicht unbedingt nutzen. Das Raummikro kann man halt laufen lassen, wenn es einmal aufgebaut wurde; ob das im Mix auch wirklich verwendet ist die andere Frage. Auch das DI-Signal als Plan-B nehme ich sehr oft auf und nutze es dann doch relativ selten.

Gegen dein Problem mit dem Start der Aufnahme hilft übrigens Einzählen. Wer die hohe Kunst des Einzählens nicht beherrscht; kann das aber auch Reaper machen lassen - Verrückte Zeiten in denen wir leben.

Du kannst kopieren aber das summiert einfach das Signal, das bedeutet es wird lauter. Den Stereo effekt bekommst du nur wenn es zwei eben nicht 100% gleiche Spuren sind. Mann kann etwas tricksen indem man z.b. die zweite spur leicht schiebt oder ähnliches - trotzdem ist das ergebniss massiv besser bei 2 einzeln aufgenommenen Spurren (oder sogar mehr). Allerdings auch nur dann wenn man es als Gitarrist schafft 2x sehr tight einzuspielen sonst klingt das ganze natürlich nicht so geil.

Was das startproblem angeht - beim aufnehmen solltest du im sequenzer ein metronom verwenden - du startest also einige takte vorher und weißt durch die klicks dann (wie ein countdown) wenn es losgeht.

Grüße

https://www.youtube.com/watch?v=0q2pxUgHva4&t=501s

ab 6:10 wird dir US Studio-Gott und Top-Produzent Dann Huff erzählen, wie das mit dem Guitarstacking funktioniert (fetterer Sound)

Ja, du kannst sie kopieren...solltest die Kopie aber ganz leicht verzögern und sie leicht equalizen, dann klingt es mehr, als hättest du die Gitarre manuell bzw. mit zwei klanglich leicht unterschiedlichen Gitarren eingespielt...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
KarlKlammer  29.06.2019, 20:50

Wobei man bei "leicht verzögern" nicht zu leicht verzögern sollte; sonst gibt es Probleme mit der Phase und das ganze klingt dünner als vorher.

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