Diskussion zu "Black Lives Matter"?

4 Antworten

Der Fall entschuldigt auch nicht, dass eine anarchistische Zone errichtet wird, 18 Menschen innerhalb 24 Stunden erschossen werden oder auf Sicherheitsleute für ein wenig Loot losgegangen wird.

Ich frage mich nur, warum das die halbe Welt interessiert, während in Afrika täglich Frauen unterdrückt werden und noch Lynchjustiz gelebt wird.

Und ja, einige Statistiken sprechen genau das an, was er da schreibt.

Janilove2 
Fragesteller
 15.06.2020, 00:21

Guter point...danke dafür!

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Die person ist der Meinung "all lives matter"

Die Person ist entweder rechts, oder strunzdoof. Oder beides.

Wenn das Dach brennt, überlegt man sich ja auch nicht wie man den Keller am besten abdichtet. Sondern löscht das Dach.

"Black lives matter" ist nötig, weil in den USA vor allem Schwarze unter Polizeigewalt leiden.

Dass andere auch unter Polizeigewalt leiden, mag sein, ist aber derzeit nicht das Thema.

windydogs  15.06.2020, 01:57

Gibts dafür, daß Schwarze in den USA angeblich besonders häufig unter Polizeigewalt leiden eigentlich irgendeinen tatsächlichen Beleg, außer den ständigen Behauptungen daß es schlicht so wäre....?

Ebenso interessieren würde mich übrigens auch, warum Schwarze eine bei weitem höhere Kriminalitätsrate haben als die meisten anderen Ethnien in den USA.

Und zusammen könnte man man daraus ja vielleicht den Schluß ziehen, daß der Grund für die angebliche Häufung von Polizeigewalt gegen Schwarze schlicht auf der Tatsache beruht, das Schwarze eben deutlich öfter begründet mit der Polizei zu tun haben.

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Schnarchnix  15.06.2020, 09:37
@windydogs
Gibts dafür, daß Schwarze in den USA angeblich besonders häufig unter Polizeigewalt leiden eigentlich irgendeinen tatsächlichen Beleg

Ja, hier:

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0027968419301300?via%3Dihub

und hier:

https://www.nature.com/articles/s41562-020-0858-1

und hier:

https://www.peoplespolicyproject.org/2018/01/30/mass-incarceration-new-jim-crow-class-war-or-both/

Und es gibt zig weitere wissenschaftliche Studien bezüglich Rassismus in den USA. Hättest du aber auch selbst gefunden, wenn du dich ernsthaft für das Thema interessieren würdest.

Ebenso interessieren würde mich übrigens auch, warum Schwarze eine bei weitem höhere Kriminalitätsrate haben als die meisten anderen Ethnien in den USA

Ich bezweifle, dass dich das ernsthaft interessiert. Ich könnte dir einige Gründe nennen (sozio-ökonomischer Natur) aber die würden wohl nicht in dein Weltbild passen, und daher von dir angezweifelt/abgelehnt. Also lasse ich es. Zeitverschwendung.

Mach dich selbst schlau.

Und zusammen könnte man man daraus ja vielleicht den Schluß ziehen, daß der Grund für die angebliche Häufung von Polizeigewalt gegen Schwarze schlicht auf der Tatsache beruht, das Schwarze eben deutlich öfter begründet mit der Polizei zu tun haben

Lass mich das mal übersetzen:

Da Schwarze in den USA "häufiger kriminell" seien, sei es ja logisch, dass sie häufiger von Polizeigewalt betroffen seien.

Wenn nun Schwarzhaarige statistisch krimineller sind als Blonde, und du bist schwarzhaarig, und wirst von der Polizei erschossen:

Darf ich dann auch sagen: "Tja, ist halt so. Pech gehabt. Hättest halt nicht schwarzhaarig sein sollen."

PS: Haare kann man färben, Haut nicht.

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Die person ist der Meinung "all lives matter", aber nicht "Black lives matter*

Das ergibt überhaupt keinen Sinn, man kann nur beides oder nichts vertreten. ALM heißt das man für die Gleichberechtigung jedes Lebenwesen ist egal welche Hautfarbe, Herkunft, Religion oder Geschlecht. Es ist quasi eine Denkweise,Lebensweise. BLM dagegen ist eine richtige Bewegung welches sich gegen Gewalt gegen Schwarze und auch für die Gleichberechtigung aller einsetzt. Zwei relativ unterschiedliche Dinge die aber im Kern die gleiche Aussage treffen.

Leider gibt es auch einige die ALM missbrauchen und als "Gegendemo" gegen BLM benutzten.

Diese Person meinte, dass z.b. george floyds fall eine der wenigen Fälle ist...und dass es gar nicht so oft vorkommt und genauso oft mit "weißen" passiert!

„Einer der wenigen Fälle“, das ich nicht lache. Die Person weiß anscheinend nichts von Trayvon Martin, Michael Brown, Eric Garner, Tamir Rice, Eric Harris, Walter Scott, Jonathan Ferrell, Sandra Bland, Samuel DuBose, Freddie Gray, Rayshard Brooks, Philando Castile, Baton Rouge, Anthony Hill, Naeschylus Vinzant, Rumain Brisbon, Levar Jones, John Crawford, Dontre Hamilton, Ernest Satterwhite und vielen weiteren Schwarzen, welche umgebracht wurden. Es ist immer die selbe Geschichte, nur ein anderer Name. Klar werden auch Weiße ungebracht, aber diese sind ganz klar in der Minderheit wenn man sich mal Rassismus in Amerika anschaut. Übrigens gibt es sowas das nennt sich „White Privilege“.

Außerdem meinte diese Person, dass dunkelhäutige damit nur die Sklavenarbeit von früher rächen wollen und es nicht okay es zu looten und shops zu zerstören.

Sie tun das nicht um sich wegen der Sklavenarbeit zu rächen. Sie wurden seit tausenden Jahren ohne Respekt behandelt. Sie waren Sklaven und wurden nie ernst genommen. Sie werden nicht von den Polizisten geschützt (was eigentlich der Job der Polizisten ist!) sondern umgebracht. Die Menschen haben Angst vor ihnen, aber wofür? Wegen ihrer Hautfarbe. Wegen etwas, was sie sich nicht aussuchen können. Sie wollen endlich respektiert werden und nicht wie Dreck behandelt werden. Sie wollen ihre Rechte wieder zurück haben. Es ist zwar nicht okay Shops zu zerstören, aber es ist auch nicht in Ordnung seit tausenden Jahren wie Dreck behandelt zu werden.

und dass dunkelhäutige viel mehr Kriminalität aufweisen in Amerika als weiße...

Wie du schon meintest entschuldigt das nicht, dass ein Mann auf qualvolle Art und Weise ermordet wurde. Kriminelle gehen in das Gefängnis, sollten aber nicht einen langsamen Tod erleiden müssen. Das verdient keiner.

Die person ist der Meinung "all lives matter"

Ja, jedes Leben zählt ABER gerade jetzt sind die Leben der Schwarzen besonders wichtig und gefährdet. Wenn ein Haus gerade brennt und du einen Feuerlöscher hast, welches Haus würdest du retten? Da die Person „All Lives Matter“ gesagt hat, müsste sie also auch sagen, dass alle Häuser zählen. Also würde sie zuerst alle anderen Häuser retten (welche NICHT brennen!) und sich nicht darum kümmern, den Brand im betroffenen Haus zu löschen.

Solche Menschen sind lächerlich. Wenn ich du wäre, hätte ich diese Diskussion schon längst abgebrochen. Mit solchen Menschen kann man nicht diskutieren weil sie die Wahrheit nicht akzeptieren wollen.

Janilove2 
Fragesteller
 15.06.2020, 00:33

Danke für die ausführliche Antwort!

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malibuxw  15.06.2020, 00:34
@Janilove2

Kein Problem. Mich macht es echt wütend zu sehen, dass manche Menschen leider immer noch nicht verstehen wie schlimm Rassismus in den USA ist. Mal hoffen das eines Tages deren Augen geöffnet werden.

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WeilKeks  04.08.2020, 20:35

Ich kann deine Argumentation nachvollziehen, aber sie basiert auf einer falschen Faktengrundlage. Du musst keine spezifischen Fälle aufzählen. Es gibt offizielle Zahlen zu den Polizeitoten in den USA, und ich kann sie dir auch nennen:

2018 wurden 990 Personen von der Polizei getötet, 23.1% davon waren Schwarze. Dafür sind Schwarze für ihren Bevölkerungsanteil von ungefähr 13% überrepräsentiert, das stimmt.

Aber es ist nur logisch, dass eine Gruppe unter den Polizeitoten mit dem gleichen Anteil vertreten ist, wie sie auch in Kontakt mit der Polizei kommt. Die Polizei wird niemanden töten (gerechtfertigt oder nicht gerechtfertigt), den sie nicht auch versucht festzunehmen.

2018 stellten Schwarze 27.4% aller Verhafteten in den USA. Dazu kommt, dass sie noch maßiver überrepräsentiert sind bei Delikten wie Mord (53.3%), Raubüberfällen (54.2%) oder Gewaltverbrechen allgemein (37.4%), bei denen man ein gewaltsames Aufeinandertreffen mit der Polizei eher vermuten würde als bspw. bei Versicherungsbetrug. Aber egal, nehmen wir die 27.4%. Man würde aufgrund dieser Zahlen vermuten, dass 27.4% aller von der Polizei Getöteten Schwarze sind. Es sind aber nur 23.1%. Ich kann da beim besten Willen keine rassistische Schießwut der amerikanischen Polizei gegenüber Schwarzen erkennen. Du etwa?

Als Analogie: 95% der von der Polizei Getöteten sind Männer. Dafür sind sie für ihren Bevölkerungsanteil von 50% überrepräsentiert. Der Grund dafür ist der gleiche: Männer begehen mehr Verbrechen, vor allem Gewaltverbrechen. Oder ist die amerikanische Polizei etwa sexistisch gegenüber Männern? (Die Gründe für die höhre Kriminalität sind gleichgültig, aber es sind natürlich andere.)

Quellen:
https://www.washingtonpost.com/graphics/2018/national/police-shootings-2018/
https://ucr.fbi.gov/crime-in-the-u.s/2018/crime-in-the-u.s.-2018/tables/table-43

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malibuxw  04.08.2020, 22:16
@WeilKeks
  1. Ich habe die bestimmten Fälle aufgezählt, da eben dort die Polizisten rassistisch gehandelt haben und dadurch eben Schwarze gestorben sind. Ich weiß aber, dass nicht jeder Polizist rassistisch ist und ich wollte nur ein Paar Beispiele nennen. :)
  2. „Ich kann da beim besten Willen keine rassistische Schießwut der amerikanischen Polizei gegenüber Schwarzen erkennen. Du etwa?“ Rassistisch muss es zwar nicht immer sein, das kann man jetzt so nicht rauslesen, aber trotzdem finde ich es nicht in Ordnung Leute umzubringen. Klar, wenn sie Mist gebaut haben, dann müssen sie bestraft werden — das ist (hoffentlich) jedem bewusst und ich hoffe, man kann dem auch zustimmen. Man kann sie ja mit einer Haftstrafe oder etwas anderem bestrafen, aber muss denn der Tod ernsthaft die Bestrafung sein? Das verdient meiner Meinung nach wirklich niemand. Es gibt aber dennoch bestimmt viele Fälle, in denen eben Polizisten rassistisch gehandelt haben, bzw. aufgrund von Vorurteilen falsch gehandelt haben, etc.

Das mit den offiziellen Zahlen wusste ich nicht, war aber sehr interessant zum durchlesen!

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