Discord & Sicherheit?
Hallo,
Kurze Frage zu der ich in der FAQ leider nichts gefunden habe.
Und zwar: Wie geht Discord mit den Nachrichten aus den Chats um?
Wir überlegen es als Kommunikationsplattform zu nutzen, hantieren jedoch mit Daten(Bilder/Namen/div. Privates) die nicht veröffentlicht werden dürfen/sollen, was z.b. WhatsApp für uns ausschließt.
Hat da jemand was genaueres für mich?
Danke im voraus.
MfG
5 Antworten
WhatsApp ist durch die Verschlüsselung sehr sicher, Discord verschlüsselt nichts.
Standardmäßig hat Discord sogar einen Scan bei Bildern, Videos, etc. in manchen DMs aktiviert.
Discord Server sind natürlich gar nicht sicher und könnten auch von Mitarbeitern überwacht werden.
Schön, dass es nicht nur die FAQ gibt. Lies nächstes mal die AGB:
Durch das Hochladen, Verbreiten, Übertragen oder anderweitige Nutzung Ihrer Inhalte im Rahmen des Dienstes gewähren Sie uns eine unbefristete, nicht exklusive, übertragbare, gebührenfreie, unterlizenzierbare und weltweite Lizenz, Ihre Inhalte in Verbindung mit dem Betrieb und der Bereitstellung des Dienstes zu nutzen, zu hosten, zu reproduzieren, zu modifizieren, anzupassen, zu veröffentlichen, zu übersetzen, abgeleitete Werke zu erstellen, zu verteilen, auszuführen und zu präsentieren. Das Unternehmen übernimmt keine Garantie für die Richtigkeit, Qualität oder Integrität der geteilten Benutzerinhalte
Wenn ihr eine Kommunikationsplattform sucht, könnt ihr z.B. Mattermost selbst hosten
Auch wenn ich Discord sehr mag aber wenn es um sensible Daten geht muss der Messenger verschlüsselt sein, also am besten Signal
Schönen guten Tag,
ich glaube sichere Datenübermittlung gibt es fast nirgendwo mehr. Vor allem Firmen welche Geld dadurch machen wollen.
Ich benutze selber Discord den ganzen Tag, und besitze auch Nitro. Trotzdem kann ich nicht glauben, dass die Einnahmen von Nitro, dem Unternehmen wirklich reichen (Dev Licenzen und andere Kleinbeträge ausgeschlossen)
Zudem kannst du auch nicht von Whatsapp sagen, dass sie die Wahrheit aussagen, vorallem wenn man weiß welches Unternehmen hinter Whatsapp steckt.
Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen
Das ist immer noch meine Meinung. Die kosten für das Team und die Server sind sehr hoch
Das ist eine unglaublich blauäugige Sicht auf die Dinge. Laut Wiki meldete Discord im Mai 2017 45 Millionen registrierte Nutzer, die täglich 200 Millionen Nachrichten versenden. Allein der monatliche Datenverkehr, der durch den Sprachchat anfällt, belaufe sich nun auf 16 Petabyte. Mittlerweile sind sie bei 250 Millionen Nutzern.
Und für die alle die entsprechenden Serverlandschaften bereitzustellen, Angestellte zu zahlen und den Datenverkehr zu managen, dürfte nicht gerade "kostenlos" für Discord sein.
Und es dürfte nur ein Bruchteil dieser User tatsächlich die Nitro-Gebühr zahlen. Und die Investoren, die regelmäßig zig Millionen ins Unternehmen stecken (wofür eigentlich, wenn es doch kostenlos zu betreiben ist?), wollen ihr Geld sicher auch mal wieder sehen.
"Discords Dienste sind auch im kommerziellen Umfeld gratis. Das finanziert die amerikanische Firma unter anderem über den Verkauf von Daten. Sämtliche Chats und Nachrichten kann Discord mitlesen und zu verkäuflichen Daten weiterverarbeiten." (https://praxistipps.chip.de/discord-im-home-office-nutzen-das-muessen-sie-wissen_119629)
Wie @Yoshi32 schon geschrieben hat, holt sich die Firma dieses Recht über die Datenschutzbestimmungen, denen jeder zustimmen muss, der Discord nutzen möchte.
Und die sichern dem Unternehmen wirklich ausführlichste Rechte, praktisch alles sammeln und verwenden zu können, was auf ihren Servern passiert (wie @xSimonx3 schon schrieb: das passiert dort alles unverschlüsselt!).
Das sticht schon aus dem heraus, was viele andere Anbieter sich so leisten und ist auch definitiv nicht DSGVO-konform, dürfte also auf EU-Servern niemals laufen.
Nun ja, verschlüsselt sind sie nicht - sind ja auf praktisch für jedermann öffentlichen Servern, aber Discord wird nicht einfach so eure Nachrichten lesen und in die Welt hinausposaunen.
Inwiefern schließt ihr WhatsApp denn aus? Ich kann anhand der Frage nicht ganz beurteilen, ob Discord für eure Zwecke passend ist, oder nicht.
Wie du der Antwort von xxxcyberxxx entnehmen kannst, tut Discord aber genau das (außer dem Hinausposaunen, denn es will Geld für die Daten).
"Ein wirkliches Problem kann sich für Firmen, die Discord einsetzen wollen, aus dem Datenschutz ergeben. Discords Dienste sind auch im kommerziellen Umfeld gratis. Das finanziert die amerikanische Firma unter anderem über den Verkauf von Daten.
Sämtliche Chats und Nachrichten kann Discord mitlesen und zu verkäuflichen Daten weiterverarbeiten."
(https://praxistipps.chip.de/discord-im-home-office-nutzen-das-muessen-sie-wissen_119629)
Aus https://discord.com/privacy:
"Zu den von uns gesammelten Informationen gehören unter anderem Benutzername, E-Mail-Adresse und alle Nachrichten, Bilder, temporäre VoIP-Daten (um die Kommunikation zu ermöglichen) und andere Inhalte, die Sie über die Chat-Funktion verschicken."
"Unabhängig von Ihrem Standort stimmen Sie der Verarbeitung und Weitergabe Ihrer Daten in den USA und anderen Ländern zu."
"Das Unternehmen und seine Vertragspartner können diese Informationen verwenden, um Sie zukünftig über Dienstleistungen zu informieren, die Sie interessieren könnten."
Was meinst du, was der letzte Satz aussagt, außer dass sie die gesammelten Daten an verkaufen (Discords Kunden = "Vertragspartner")?
An diesen Bestimmungen ist nichts DSGVO-konform. So krass findest du das bei den wenigsten Diensten. Die meisten anderenn großen Anbieter haben mittlerweile wenigstens Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die es bei Discord schlicht nicht gibt.
Aus https://discord.com/privacy:
UNSERE WEITERGABE IHRER DATENDas Unternehmen verkauft Ihre Daten nicht an Andere
Und direkt darunter sind die Ausnahmen aufgelistet. Da vertraue ich der Nicht-Discord-Quelle (siehe oben) einen Tick mehr als Discord selbst. Gerade weil es so etwas wie unverschlüsselte Chats eigentlich heutzutage nicht mehr geben sollte. In der EU sowieso nicht.
Und dass sie nur mit Nitro ihr Geld verdienen, kann ich nicht so recht glauben.
Ich gehe soweit mit, dass sie nicht explizit deine Daten verkaufen mögen, also Email/Kontaktdaten etc., aber sie verfolgen sicher alles, was sich so in den Servern und Channels tut (auch thematisch!) und verkaufen das dann halt als Statistische Daten etc.
Ich glaube kaum, dass sie immer wieder Millionen-Investoren finden würden, wenn sie es nicht täten.
Chip bietet irgendwie keine Quellen, die Behauptung ist ziemlich aus der Luft gegriffen. Wirkt extrem unseriös.
Was sie weitergeben können, sind nicht personenbezogene Daten. Deine These kann gut sein, habe ich auch nicht so ein riesiges Problem damit. Aber auch hier würde ich nicht Wörter wie sicher verwenden, wenn es nun einmal überhaupt nicht sicher ist.
Na gut, das stimmt, man findet nicht allzuviel Quellen zum Thema. Mag auch daran liegen, das Discord im Vergleich zu Corona-Allerwelts-Diensten wie Skype, Zoom, Whatsapp etc. noch immer vergleichsweise nischig ist.
Aber als ich die Privacy-Regeln gelesen habe, musste ich schon erstmal schlucken. So umfangreichen Zugriff auf Inhalte von Chatnachrichten, sichert sich sonst kaum jemand.
Da ist sogar das vielgescholtene Whatsapp diesbezüglich deutlich sicherer, bekommt aber viel mehr Kritik ab.
Auf der anderen Seite ist Discord nicht soo nischig, dass sie sich nicht mit DSGVO auseinandersetzen sollten.
Mir war es nur wichtig, bei den Top-Google-Treffern zum Thema (wozu dieser Artikel hier gehört), wenigstens die entsprechende Diskussion anzustoßen.
Das Problem ist halt, dass Discord ein ganz anderes Modell als WhatsApp fährt. WhatsApp hat Accounts nur auf einem Gerät und lediglich Gruppen, in die man durch andere Nutzer hinzugefügt wird. Die Datensicherheit der Inhalte ist bei Discord viel mehr mit einer Seite wie zum Beispiel Gutefrage.net zu vergleichen, weil eigentlich alle Nachrichten öffentlich sind. Was ich selbst kritisieren muss, ist, dass es nicht wie bei Telegram die Option gibt, Chats nur zwischen 2 Geräten per Ende zu Ende Verschlüsselung zu sichern. Durch die große Kompabilität und Vielseitigkeit büßt Discord nun mal das meiste an Datensicherheit ein. Das sollte einem natürlich bewusst sein. Dazu bietet Discord auch nicht wie bei z. B. TeamSpeak an, eigene Server zu hosten, um dieses datensicherheitliche Manko auf sich selbst umzulegen. Wer sicheren Datenaustausch will, dem würde ich WhatsApp auch definitiv mehr empfehlen als Discord. Facebook greift da halt nur die Daten ab, die öffentlich sind (Status ...).
Genau, aber ich finde, gerade mit Bezeichnungen wie "Server hinzufügen" suggeriert Discord mehr Privatsphäre als es bieten kann.
Wahrscheinlich habe ich auch nen anderen Blick drauf, weil ich es eher mit Zoom oder Skype vergleiche, quasi einfach als Tool für Video- und Audio-Calls.
Aber vielen Dank für die Diskussion, hat mir durchaus geholfen, die Sache differenzierter als zu Beginn zu sehen.
Nachdem du die Quellen angezweifelt hast, hab ich noch ein bisschen mehr recherchiert und offenbar ist der Datenverkauf tatsächlich momentan nicht Discords Einnahmequelle:
https://www.techjunkie.com/how-does-discord-make-money/
Welche Daten sie aber alle verfügbar haben, ist schon gruselig finde ich:
https://www.pcgamer.com/how-private-is-your-private-discord-server/
Das nur als kleiner Nachtrag noch für die Leute, die ggf. hier mitlesen.
Warum sollte das nicht reichen?
Discord nimmt 5 bzw. 10 Euro monatlich von dir und bietet dafür nur Dienstleistungen, die für Discord kostenlos sind.