Dienstgrad Deutsche Reichsbahn DDR?
Grüße zusammen,
ich interessiere mich für historische Uniformen und frage mich nun:
Welchen Dienstgrad hatte ein einfacher Facharbeiter in einem Bw/Raw als Schlosser/Elektriker bei der Deutschen Reichsbahn (DDR)? Inwiefern und wodurch konnte dieser in den Dienstgraden aufsteigen während seines Arbeitslebens?
2 Antworten
Als Fahrzeugschlosser im Raw hat man während der Lehre keinen solchen Rang gehabt. Bei Lehrlingen im Betriebsdienst wird das sicherlich anders gewesen sein, diese trugen ja auch eine Uniform.
Mit dem Lehrabschluß und der Aushändigung der Facharbeiterzeugnisse gab es auch eine Verleihungsurkunde für einen Rang. Allerdings nur diese Urkunde, keine Uniform oder andere Effekten. Der Rang selbst dürfte an den Dienstposten, die Lohngruppe und die Ausbildungsart/Ausbildungsberuf gekoppelt sein. So machte es schon einen Unterschied ob man eine Lehre nach acht- oder zehnklassen Schule begann.
So hatte ich mit dem Lehrabschluß als Fahrzeugschlosser den Rang eines Reichsbahn Untersekretär erhalten. Andere aus meiner Klasse den des Reichsbahn Sekretär, waren aber in anderen Abteilungen beschäftigt mit möglicherweise einer höheren Lohngruppe. "Befördert" wurde ich zum Reichsbahn Sekretär am 1.6.90, also vier Monate vor der Wiedervereinigung. Auch hier ging es einher mit Lohngruppenmäßigen Erhöhungen.
Generell kann man glaub ich sagen, daß der Rang an Dienstposten und Lohngruppe gekoppelt war, eine Änderung somit nur bei einer Versetzung oder bei einer Höhergruppierung (z. B. Nach soundsovielen Dienstjahren) erfolgte.
Danke für das Teilen deiner Erlebnisse, sehr interessant!
Wer trug denn dann die Uniformen mit blauer Paspelierung, also Maschinenwirtschaft?
Abschluß 10. Klasse, und normale FA-Ausbildung. Im Werk wurden wir in Anlehnung an Schwermaschinenbautarife bezahlt daher evtl. eine höhere Eingruppirung!? Allerdings gleich vier? Ränge Unterscied, kann ich mir nur schwer vorstellen. Die Zeitschiene bei mir ist übrigens Anfang 80er Jahre.
Zum Uniformtragen ....
Ja, keine Ahnung, ohne diese beiden Urkunden wüßte ich noch nichtmal daß ich überhaupt einen Rang hatte.
Uniform getragen haben höhere Chargen, vielleicht schon ab Abteilungsleiter, zumindest bei offizielleren Anlässen. Ein Arbeiter vielleicht wenn er dahin deligiert wurde.
Ansonsten wohl nur dort, wo man öffentlich wahrgenommen wird. So im Betriebsdienst wenn der Wartungs-, Reparatur- oder Reinigungstrupp nochmal durch den Zug geht. Einfach um durch Außenstehende als Bahnmitarbeiter wahrgenommen zu werden.
Im reinen Werkstattdienst braucht es keine Uniform, hier reicht ein Arbeitsanzug
Das wird sich in Ranggruppe 1 bis 2 bewegt haben.
Aufsteigen konnte man durch Betriebszugehörigkeit und besondere Leistungen, Weiterbildungen etc., auch im gesellschaftspolitischen Bereich, könnte ich mir vorstellen.
Sind Lehrlinge dann nach ihrer Lehre automatisch in den nächsthöheren Dienstgrad, der nach den Lehrlingen kommt gerutscht, oder hab es da auch Unterschiede.
Denn bis 1974 wurde ja bei den Lehrlingen kein Unterschied getroffen, zumindest mit Dienstgradabzeichen, je nachdem welchen Bildungsweg sie gewählt hatten.
Zuletzt gab es für Lehrlinge/Berufsschüler und Studenten separate Schulterstücke. (Mit einem "B" und 1-3 Streifen Ranggruppe 1 bzw. für Hochschüler Ranggruppe 3 + Streifen)
Davor wird man natürlich nach erfolgreich abgeschlossener Lehre auch eine Stufe höher gekommen sein.
Genau können dir das sicher alte Reichsbahner sagen, die schon vor 74 ihre Lehre gemacht haben. Die triffst du vor allem auf Eisenbahnfesten - wie z.B. dem Lokfest in Staßfurt am 1. und 2.10. ;)
Hast du deine Lehre nach 8 oder 10 Jahren Schule oder Abitur begonnen?
Ein Bekannter meinte mal zu mir, als Fahrzeugschlosser würde man nach der Lehre als Reichsbahnunterassistent einsteigen.