Der Kommentar der Frankfurter Zeitung zu dem ersten Weltkrieg?
Am Vorabend des Kriegseintritts des Deutschen Reiches 1914 schrieb die Frankfurter Zeitung: „Und wenn dann nicht noch im letzten Augenblick etwas Unerwartetes geschieht, ist der Krieg da, dieser Krieg von ungeheuerlicher Ausdehnung, den niemand weniger gewollt hat und will als Deutschland und in den daher niemand mit so gutem Gewissen geht wie dieses.“
Was bedeutet das? Wie kann man kritische Stellung dazu nehmen?
4 Antworten
Dieser Artikel schreibt über DE und deren Euphorie, das es endlich einen Krieg gibt.
Unglaublich aber dem Schriftstücke nach, ist das nicht anders zu deuten.. Hurra wir haben Krieg.

Was bedeutet das? Wie kann man kritische Stellung dazu nehmen?Für Moskau sind Krieg und Annexion wieder Mittel der Politik - Mittel, die der Westen in Europa für überwunden hielt.
Das Beifallklatschen zum Angriffskrieg ist momentan aktueller den je, weil Diktator Putin die Ukraine überfallen hat.
https://www.youtube.com/watch?v=HCT32rVvuYI
Und wenn dann nicht noch im letzten Augenblick etwas Unerwartetes geschieht, ist der Krieg da, dieser Krieg von ungeheuerlicher Ausdehnung, den niemand weniger gewollt hat und will als Deutschland und in den daher niemand mit so gutem Gewissen geht wie dieses.“ Das schrieb die Frankfurter Zeitung am Vorabend des Eintritts des Deutschen Reiches in den Krieg 1914.Man kann diese Zeilen nur mit Erschütterung lesen,
steht uns doch die damalige Lage heute auf eigentümliche Weise näher, als das noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war. Das liegt nicht nur an dem runden Jahrestag, sondern an den außenpolitischen Konstellationen und daran, dass uns die Kämpfe in der Ukraine wieder daran erinnern, wie dünn das zivilisatorische Eis ist.
Für Moskau sind Krieg und Annexion wieder Mittel der Politik - Mittel, die der Westen in Europa für überwunden hielt. Deshalb tut man sich von Berlin bis Brüssel so schwer mit Sanktionen, deshalb hat man gleich lautstark auf jede militärische Option verzichtet. Aus der Geschichte lernen: Das sagt sich so leicht - und es ist doch so schwer.

Man sieht, erstens: die hier zu lesende Bereitschaft, in den Krieg zu ziehen.
Zweitens die falsche Behauptung, dass niemand den Krieg weniger gewollt habe als Deutschland.
Deshalb kann auch das "gute Gewissen" als Schutzbehauptung angesehen werden.
Gruß, earnest
Wenn du dir die Geschichte ansiehst, dann weißt du, dass der Krieg NICHT von Deutschland ausgegangen oder gewollt wurde.
Wir waren Verbündete, die durch Verträge, sowie der (unbedachten) Zusage des Kaisers, mit reingezogen wurden. Und nichts anderes soll dieser Satz wohl ausdrücken.
Nein, da kann man nichts hineininterpretieren: Das war die bedingungslose Unterstützung der Ösis.
Und "unser Willi" (meiner war er übrigens nicht) war kein "Einzeltäter". Der "Blankoscheck" wurde in einem Telegramm des Reichskanzlers an Wien übermittelt.
Deine Antwort ist revisionistische Geschichtsklitterung.
Das ist in dieser Form falsch.
Es gab sehr wohl Kreise in der Politik und beim Militär, die einen Krieg wünschten oder in Kauf nahmen.
Deswegen gab es ja auch den "Blankoscheck" für Österreich-Ungarn, der eine so verhängnisvolle Rolle spielen sollte.