Das Smartphone, der ständige Druck, präsent zu sein, die Angst, etwas zu verpassen, und das inszenierte Leben, das online oft besser aussieht als die Realität, haben zu einem großen Teil zu diesem Verfall beigetragen. Gerade Online-Dating und das Überangebot kostenloser, oberflächlicher Dating-Apps waren der Anfang vom Ende. Durch das Überangebot an Männern auf diesen Apps – und besonders die, die sich wenig ernsthaft präsentieren – denkt inzwischen jede Frau, sie sei eine „10 von 10“, weil so viele Typen Interesse zeigen. Dass sie dabei oft nur als Lustobj*kt betrachtet wird, ist nebensächlich.
Das bedeutet jedoch auch, dass vielen Frauen die Chance verwehrt bleibt, jemanden kennenzulernen, der ernsthaft zu ihnen passt und aufrichtiges Interesse hat – schließlich „entspricht er vielleicht nicht ihrem angeblichen Niveau“. Sobald ein kleiner Makel an einem Mann gefunden wird, ist er abgeschrieben. Immerhin wartet der nächste Kandidat nur einen Swipe entfernt. Selbst wenn du alles richtig machst, landet ihr vielleicht im Bett, aber dann ziehen sich viele zurück. Die Angst vor Bindung oder davor, jemanden Besseren zu verpassen, treibt sie davon. Sie denken, warum sich mit einem durchschnittlichen Mann zufriedengeben, wenn „da draußen reiche, muskulöse Versorger“ warten? Die Kennenlernphasen sind extrem kurz und oft eintönig geworden, viele halten parallel Kontakte zu anderen, um stets einen Plan B zu haben.
Kind? Dazu müsste die Frau erst mal existieren. Und Sex gibts sowieso niemals.