Definition von Faulheit?

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Faulheit ist - ebenso wie praktisch alle Begriffe der Alltagssprache - nicht genau definiert.

Deshalb schlage ich mal eine Definition als Diskussionsgrundlage vor: Jemand wird als "faul" bezeichnet, wenn er keine Lust hat, etwas zu tun, das von ihm vermeintlich berechtigter Weise erwartet wird.

Die Zuschreibung von Faulheit bezieht sich also zunächst auf eine konkrete Erwartung, z. B. in der Redewendung "er war zu faul den Brief zu schreiben." Als faul schlechthin wird jemand bezeichnet, der solche Erwartungen gewohnheitsmäßig nicht erfüllt.

Ein Spezialfall liegt vor, wenn jemand sich selbst als faul bezeichnet, z. B.: "Ich bin zu faul, mein Fahrrad zu putzen." Hier übernimmt man zwei Rollen: Die des Auftraggebers und die des (unwilligen) Auftragnehmers. Man versetzt sich also in die Lage eines fiktiven Beobachters, der von einem erwartet, das Fahrrad zu putzen, z. B. weil man das halt so macht, wenn es nötig ist. Genauer sollte man aber in diesem Fall sagen "ich bin zu träge" oder "ich hab keine Lust".

Von Faulheit zu unterscheiden sind Trägheit und Antriebslosigkeit. Sie werden in unserer Gesellschaft mit ihrem Leistungsmythos ebenfalls mit Argwohn betrachtet, aber nicht grundsätzlich moralisch verurteilt. So ist es z. B. "gestattet", im Urlaub träge am Strand zu liegen, solange niemand eine vermeintlich gerechtfertigte Erwartung eines Tätigwerdens des Urlaubers hegt. Bei Antriebslosigkeit kommt zudem der Verdacht auf krankhaftes Verhalten ins Spiel.

Der Begriff Muße ist hingegen eindeutig positiv besetzt und leider etwas aus der Mode gekommen. Muße bezeichnet einen aktiven, aber nicht notwendig zielgerichteten Zustand, bei dem das Bewusstsein typischer Weise weit geöffnet statt fokussiert ist. Die Rückeroberung und/oder Verteidigung des Rechts auf Muße ist heutzutage möglicher Weise ein revolutionärer Akt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidaktisches Studium, Lehrbeauftragter VHS München

eine sehr gute frage, ich meine faulheit hat viel mit dummheit zu tun-- einfach so in den tag rein leben hat man früher auch als tagedieb bezeichnet---- dagegen finde ich es keine faulheit, wenn man sich nach grosser anstrengung, krankheit, stress etc pp. eine selbst bestimmte auszeit nehme.. das hat etwas aktives in sich--- ich hoffe ich konnte dir helfen.. servus

Definition von Faulheit? Das ist einfach! Nennt sich GentleMonk! :-)

Und das Gegenteil von Faulheit sind die Betreiber des Hamsterrades,
die sogenannte Leistungsgesellschaft.

Ein Video zum besseren Verständnis:

http://www.youtube.com/watch?v=QSpOyRh3-_s

:-)

Also ich denke, man kann Faulheit in physisch und psychisch unterteilen. Denn ganz genau, wie du es schon sagst, haben diese Leute sich geistig angestrengt, weil sie körperlich fauler werden wollten. Ihren Gesamtzustand würde ich zwar nicht als faul bezeichnen, aber durchaus ihren Körper.

Ich glaube, eine exakte Definition gibt es dafür (noch) nicht. Vermutlich muss jeder für sich selbst definieren, was er als faul empfindet. Mein Vater zum Beispiel sagt immer, dass meine Mutter total faul ist, weil sie Hausfrau ist und somit keinen Beruf auslebt. In den Ferien und am Wochenende kann ich jedoch sehr gut sehen, dass sie ständig durchs Haus von einer Etage zur nächsten läuft, weil sie kochen, saugen, Wäsche waschen etc. muss. Also aus verschiedenen Blickpunkten ist sie entweder faul oder extrem engagiert.

Wer etwas erfindet, um weniger Arbeit zu haben, ist nicht faul. Er macht ja produktiv etwas, nur nicht das, wovor er sich scheut (laufen, schreiben,...).

Faul ist jemand, der nichts tut, am besten noch andere machen lässt. Das Wort wird meistens auf Arbeit, Haushalt, Sport und Instandhaltung der Wohnung bezogen. Wer in allen Bereichen nichts macht, gilt als faul.