Definition von agonalem Prinzip...?

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Das agonale Prinzip kann in Kurzfassung als Wettbewerbsdenken bestimmt werden.

Die Bezeichnung ist vom griechischen Wort ἀγών ([agon]; bedeutet unter anderem: Wettkampf, Wettbewerb, Kampfspiel, Streit, Anstrengung) abgeleitet. Der Schweizer Historiker Jacob Burckhardt hat in seinen Untersuchungen griechischer Kulturgeschichte das Leben der antiken Griechen als ein von einem agonalen Prinzip geprägtes gedeutet.

Ein agonales Prinzip ist ein Grundsatz des Handelns, nach dem hervorragende Leistungen in einem sich Konkurrenten zum Vergleich stellenden Wettbewerb/Wettkampf/Wettstreit anzustreben sind. Es geht darum, sich mit anderen zu messen. Personen wollen sich hervortun, indem sie andere übertreffen und die Besten sind. Wer sich auszeichnet, gewinnt Ansehen, und Erfolge beeinflussen das Selbstbild.

Der Gehalt des agonalen Prinzips ist schon ausgedrückt bei Homer, Ilias 6. Gesang Ζ, Vers 208 (Auftrag, den Glaukos, ein Anführer der Lykier, von seinem Vater für die Teilnahme am troianischen Krieg erhalten hat): αἰὲν ἀριστεύειν καὶ ὑπείροχον ἔμμεναι ἄλλων (immer der Beste zu sein und die anderen zu überragen/übertreffen)

Ein Modell kann der Sport sein, als sich nach Regeln abspielender fairer Wettbewerb, bei dem ein Bemühen um die beste Leistung stattfindet.

Das (lateinische) Motto der Olympischen Spiele, von Pierre de Coubertin nach einer Idee von Henri Didon vorgeschlagen, lautet citius, altius, fortius (schneller, höher, stärker), deutsch meistens als „schneller, höher, weiter“ wiedergegeben.