Debatte Pro Argumente Soll der Nahverkehr kostenlos sein?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Soziale Teilhabe / Mobilität für jede:n, auch die, die sich keinen PKW leisten können oder aus gesundheitlichen Gründen nicht fahren können

Förderung der Wirtschaft, indem Arbeitskräfte mobiler werden und auch weiter entfernte Arbeitsplätze annehmen können

Entlastung der Städte durch Förderung der Infrastruktur am Land, wenn diese funktioniert, ziehen mehr Menschen raus

höhere Attraktivität für Einwanderer -> mehr Fachkräfte -> Förderung Wirtschaft

Entlastung von Eltern, die Kinder weniger fahren müssen -> Förderung Wirtschaft

zumindest noch mehr Arbeitsplätze im ÖPNV

FELIX09827 
Fragesteller
 18.03.2024, 19:07

vielen dank sehr gute Argumente :)

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IMHO gibt es keine Pro-Argumente, außer dass man sich Fahrkarten-Kontrolleure spart, wobei die eigentlich durch andere Kontrolleure ersetzt werden müssen:

  • Kostenlos -> noch mehr Assis drin -> mehr unnötiger Dreck (z. B. Schuhe auf Polster, (zerbrochene) Flaschen, Gestank oder gar Beschädigungen.
  • Kostenlos -> mehr Spaßfahrten bzw. kanibalisiert Radfahren, was den ÖPNV für Leute unattraktiver machen, die ihn für wichtigere Dinge nutzen wollen. Höchstens besonders günstige Tickets für Zeiten mit weniger Auslastung.
  • Für Arbeitnehmer ist meist weniger der Kostenfaktor das Problem (wobei die ÖPNV-Kosten inzw. auf max. 49EUR/Monat gedeckelt sind, wenn man ein Girokonto hat), sondern der Zeitverlust ggü. Auto.
  • Die Leute die wenig Geld haben etc. werden eh von den Ober-Ökos mit hohem Einkommen defakto aus den Gebieten mit gutem ÖPNV bzw. nahe der guten Jobs weggedrängt. Heißt sie haben eh nur einen schlechteren ÖPNV. Daher ist das mit "ÖPNV = sozial" in der Praxis eher Heuchelei. Zumal man Leuten mit wenig Geld auf irgendeine andere Art ÖPNV-Sozialrabatt oder schlicht pauschal mehr Geld geben kann, sodass sie unterm Strich wahrscheinlich davon profitieren, wenn sie z. B. mehr mit dem Rad fahren.
  • Leistungsloses Einkommen für die ÖPNV-Betreiber, heißt weniger Motivation den ÖPNV entspr. dem ernsthaftere Bedarf (z. B. Berufspendler) auszubauen und sich eher an den Spaßfahreren orientieren (Probleme dadurch s.o.).
  • Wird nicht für mehr Angestellte im ÖPNV sorgen, weil Autofahren den Leuten schon so madig gemacht wird, da will man nicht mit noch riesigeren Kisten durch die Gegend fahren bzw. es schmeißen sich auch regelm. Leute auf die Schienen. Die haben dort schon genug Fahrzeugführer-Mangel.
  • Zudem sind schon die ersten autonomen ÖPNV-Fahrzeuge unterwegs, z. B. Kleinbusse und U-Bahnen.

notting

Woher ich das weiß:Hobby
FELIX09827 
Fragesteller
 19.03.2024, 00:33

Vielen lieben Dank die muss ich nämlich auch noch raussuchen :) sind sehr starke und aussagekräftige Argumente 🙏☺️

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